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Alt 21.08.2012, 07:28   #817
bellamartha
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Landschaftserotik...

Tag 7
23. Juli 2012
Hallerangerhaus – Lafatscherjoch – St. Magdalena – St. Martin – Wattens


Ob Landschaft sinnlich sein kann? Ja! Ich habe es heute erlebt!
Zunächst aber geht es vom Hallerangerhaus steil und steinig bergauf. Die höchste Stelle passieren wir mit 2085 m, das Lafatscherjoch. Grau und schroff ist die Welt hier oben und sehr schön. Dann geht es hinunter, bis das Inntal erreicht ist, werden es 1600 Hm bergab sein.

Erst geht es schotterig hinab, aber dann, einem schmalen Steig folgend, tauchen wir in ein Tal ein, das so grün ist, so saftig, so lebendig. Unter den Füßen matschiger, vom Regen satter Lehm. Immer wieder fließen Wasserströme über den Pfad, es blüht am Wegesrand und je weiter ich hinab steige, desto mehr assoziiere ich erotisches, sexuelles mit dieser überbordenden Landschaft. Hurra! Ich kann ein neues Wort schaffen: LANDSCHAFTSEROTIK. Im sinnlichen Zentrum dieses unglaublichen Tals führt uns der Weg dicht an den wilden Issbach heran. Bis St. Magdalena höre ich mit Andrés iPod Musik und die mir vorher nicht bekannte Band Arcade Fire macht den Landschaftsorgasmus perfekt. Als ich den Song „Crown of Love“ zum ersten Mal höre, schießen mir Tränen in die Augen, so sehr berührt er mich und ich weiß schon da, was sich später auf der Wanderung bestätigt: Die Musik von Arcade Fire wird auf immer mit den Emotionen dieses herrlichen Wandertages verbunden sein, untrennbar, und mit den unbeschwerten Begegnungen mit neuen, liebenswerten Menschen. Ich bin sehr glücklich.

Nach dem Gasthaus bleibt es schön, aber die Sinne kommen nach dem Rausch der letzten Stunden zur Ruhe und als Wattens erreicht ist, freue ich mich auf ein Hotelbett, eine lange, heiße Dusche und auf eine Pizza. Ein schöner Tag!


Die Bilder:
Vom Schroffen ins Sinnliche
Bernhard, 74 Jahre alt! (Und gestern gesund und heil in Venedig angekommen, wie er mir per SMS mitgeteilt hat!)
Das erotische Tal, noch von oben
Ein Lattenjupp am Wegesrand
Kloster St.Martin auf dem Weg nach Wattens
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Alt 21.08.2012, 10:06   #818
birdy73
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Respekt

Wow- was für eine tolle Aktion. Will auch!
__________________
keine Ausreden!
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Alt 22.08.2012, 08:10   #819
bellamartha
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Heute nur...

Tag 8
24. Juli 2012
Ruhetag in Wattens

Ausschlafen... Lange und heiß duschen... Frühstücken... Lesen... Gammeln... Postkarten kaufen... Schreiben... Mittagschlafen... Durch den Ort schlendern... Pizza essen... Mit den Wanderfreunden quasseln... Sehr glücklich sein... Schlafen...
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Alt 22.08.2012, 10:17   #820
jannjazz
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Tag 8
24. Juli 2012
Ruhetag in Wattens

Ausschlafen... Lange und heiß duschen... Frühstücken... Lesen... Gammeln... Postkarten kaufen... Schreiben... Mittagschlafen... Durch den Ort schlendern... Pizza essen... Mit den Wanderfreunden quasseln... Sehr glücklich sein... Schlafen...
Da fehlt was: Postkarten schreiben, abschicken! Und auf meine warte ich heute noch!
__________________
'
Funkateers lend me your ears!
Raye „Hard Out There“
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Alt 22.08.2012, 18:03   #821
bellamartha
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Kriegerische Idylle...

Tag 9
24. Juli 2012
Wattens – Lager Walchen – Lizumer Hütte


Es gefällt mir zum ersten Mal nicht wirklich, an der Hütte anzukommen, das Ziel zu erreichen. Das liegt nicht an der Gegend, die ausnehmend schön ist, sondern an dem Militär, das die Szenerie beherrscht. Das ganze Gebiet gehört dem österreichischen Bundesheer, auch die Lizumer Hütte und gerade halten Österreichische und deutsche Soldaten hier eine große Übung ab. Überall Zelte, Militärfahrzeuge, Soldaten in Uniform, ein Hubschrauber fliegt dicht über der Hütte vorbei. Mich stößt das ab, ich kann es nicht ändern, kann keine positive Haltung zum Militärischen einnehmen, nicht einmal eine neutrale. Es löst in mir eine Angst und eine Beklemmung aus, Angst vor Krieg.

Idyllisch dagegen ist zunächst der Weg von Wattens hier hinauf. Ich mag es, aus den Tälern aufzusteigen. Unten die Orte, an die Hänge gebaut, dann noch einzelne Häuser, immer spärlicher werdend und dann gar nicht mehr.
Überall um mich ist’s so grün und überall, überall fließen Wasser: Kleine, blubbernde, gurgelnde, eilige, verspielte, reißende, flache, liebliche, tief stürzende und immer glasklare Wasser!

Immer wieder bildet der Wattenbach, an dem entlang wir heute hinauf gehen, kleine Becken, die einladend aussehen. Einer Einladung folge ich, ziehe mich nackt aus und nehme in so einer Badewanne ein eisiges Bad. Innerlich juchze ich vor Vergnügen und äußerlich quiecke ich als mein Körper ins eiskalte Wasser eintaucht. Als ich aus dem Wasser heraus steige, ist er noch ein paar kurze Momente taub und wie gelähmt, aber danach prickelt es herrlich von Kopf bis Fuß.

- Ein seltsamer Abend. André ist betrunken und bekifft. Eben kommt er mit Kai im Schlepptau, einem 29 jährigen Soldaten, der hier an der Bundeswehrübung teilnimmt, bevor er in den Kosovo muss. Mit ihm spreche ich eine Weile über seinen Beruf, dem gegenüber ich voreingenommen bin und mich jetzt (wieder einmal) frage, ob diese Voreingenommenheit einen vernünftigen, einen richtigen Hintergrund hat. Vielleicht, aber ich könnte es nicht begründen, weshalb es nichts wert ist. Vielleicht nicht, was noch schlimmer wäre.

Der Abend endet so seltsam, wie er begonnen hat: militärisch. In der Nacht halten die Soldaten eine weitere Übung ab und bis ca. 1 Uhr ist die Nacht erfüllt von den Furcht einflößenden Detonationen von Mörsergranaten und von Gewehrfeuer. Meine Urangst vor Krieg ist hellwach und ich fühle mich zum ersten Mal auf der Reise angespannt und nicht glücklich. Gut, dass André im Drogenrausch jenseits von Gut und Böse ist, so haben wir wenigstens zu Lachen, als wir uns lärmend und die anderen störend ins Matratzenlager verkrümeln...


Die Bilder:
-Ab dem Gasthof "Säge" geht's am wilden Bach entlang. Venedig ist schon ausgeschildert!
- der Wattensbach, wild und wunderschön!
- Eine Gedenktafel für den 1870 ertrunkenen Simon Steinlechner, der ein Kalb aus dem Bach retten wollte.
- Wir zünden die Kerze zu seinem Gedenken wieder an.
- Meine Badewanne.
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Alt 22.08.2012, 18:07   #822
bellamartha
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Mehr Bilder Tag 9

-Die Kriegsmaschinerie...
- ... und ihre Tiere
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Alt 23.08.2012, 08:26   #823
bellamartha
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Durch Regen und Wolken zum Spannagelhaus...

Tag10
25. Juli 2012
Lizumer Hütte – Junssee – Tuxer-Joch-Haus – Spannagelhaus


Was ist das Schönste an der Reise? Das Ankommen in den Hütten? Die heiße Dusche? Das warme Abendessen? Nette Hüttenwirte wie der heutige: Christoph vom Spannagelhaus?
Mit dem Wirt vom Tuxer-Joch-Haus, wo ich eigentlich hatte übernachten wollen, habe ich mich angelegt, weil er mit bescheuerten Begründungen auf die im Voraus überwiesene Anzahlung bestanden hat, obwohl ich dann doch nicht dort bleiben wollte, weil meine Mitwanderer eine Hütte weiter ins Spannagelhaus wollten und ich bei ihnen bleiben wollte.
Bei Regen will dann das letzte Stück dorthin bewältigt werden und das ist noch mal ziemlich anstrengend.

Von der Lizumer Hütte führt der Weg morgens zunächst in Richtung Geierspitze. Der Sattel unterhalb ist das erste Ziel. Zunächst nicht sehr steil geht es hinauf und ein Gewitter zieht schnell herauf. Noch während wir diskutieren, ob es schlau ist weiter zu gehen, hier zu bleiben oder zurück zur Hütte zu gehen, öffnet der Himmel seine Schleusen und in Sekundenschnelle ist alles, was nicht von Regenbekleidung bedeckt ist, pitschnass. Wir lassen das Gewitter im Schutz eines sehr großen Felsen mit einer kleinen Höhle drin vorüberziehen, ziehen uns trockene Sachen an und steigen dann über Geröll hoch hinauf auf den Sattel in 2725 m Höhe. Hier oben pfeift ein kühler Wind und unten sieht man still den Junssee liegen.
Die Gegend drum herum trägt den leicht unheimlichen Namen die „Toten Böden“. Es geht steil hinunter. Ganz still ist es hier, als endlich das Militärgebiet hinter uns liegt und keine Hubschrauber mehr über uns fliegen.

Auf dieser Etappe bewegen wir uns ständig in großer Höhe. Der Gschützspitzsattel ist mit 2657 m die tiefste Einkerbung am Bergkamm, den wir nun mühsam Schritt für Schritt erklimmen. Oben bietet sich ein grandioser Blick: Auf das sich weit öffnende Weitenal mit seinen grasbewachsenen Hängen, in der Ferne weitere Bergkämme. Hier ist alles grün, vor wenigen Augenblicken sah man nur Stein und Geröll.
Es geht lang hinunter ins Grün, dann noch einmal hinauf zu Tuxer-Joch-Haus. Von dort sind’s dann noch mal gut zwei Stunden, überwiegend bergauf, zum Spannagelhaus mit seinem netten Wirt. Dem schauen wir später am Abend noch beim Melken seiner Ziegen zu und trinken danach die Milch, die zehn Minuten zuvor aus den Eutern der Tiere geflossen war, igitt!
Das Spannagelhaus ist eine Alpenhütte wie aus dem Bilderbuch: einfach, urig, eng, freundlich und ich esse mit Riesenappetit die köstlichsten Bratkartoffeln mit Spiegeleiern der ganzen Wanderung. Mit Michael und Simon, André und den Berlinern verbringe ich einen netten Abend und lerne Flo kennen, einen ganz jungen Bengel, der allein nach Venedig unterwegs ist und stets zu zelten versucht. Er wird uns in den nächsten Tagen immer wieder begegnen.
Ich fühle mich wohl hier!

Die Bilder:
- Mal wieder ein München-Venedig-Wegweiser beim Start an der Lizumer Hütte und hier noch ganz nettes Wetter...
-... aber kurz darauf schon viele Wolken auf dem Weg hinauf zum Pluderlingsattel, die uns bald Regen brachten, der uns durchnässte bis auf die Haut
-Der Junssee, in dem zu schwimmen ich mir gespart habe. Wäre bestimmt auch unangenehm frisch gewesen
-... besser wurde das Wetter heute nicht mehr. Tief hängen die Wolken über den schönen Bergen
- Klein zu sehen: Bernhard, der die Toten Böden über Geröll in Richtung Gschützspitzsattel (2657m) verlässt. Wie steil das dort ist, kann man nicht ansatzweise erkennen.
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Alt 23.08.2012, 08:29   #824
bellamartha
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Mehr Bilder Tag 10

- Das Weitental
- Ganz oben auf dem Berg sieht man in den Wolken (die noch reichlich Regen brachten auf dem letzten Stück) das Spannagelhaus liegen, das heutige Ziel.
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