Doch, du verharmlost das Ganze, indem du das versuchst das Stürmen des Kreistages in die Ecke eines legitimen Protestes zu stellen.
Nochmal für Schnellleser, die die eigentliche Aussage übersehen haben: Ich halte den Versuch, gewaltsam in den Kreistag einzudringen für keine legitime Handlung. Ich halte aber die Demonstration für legitim, und vermisse in der Berichterstattung wie auch in den Reaktionen auf die Ereignisse das Eingehen auf die Anliegen der angemeldeten und legitimen Demonstration, bzw. die Trennung der beiden Punkte.
Zitat:
Zitat von NiklasD
Auch an dieser Stelle verharmlost du den gewaltsamen Versuch der Rechtsextremen mit einer Sitzblockade. Good job...
Darfst Du gerne so sehen. Ich halte nun mal jede gezielte Gesetzesverletzung, Nötigung oder Geewalt für problematisch, natürlich gibt es dabei viele Abstufungen, und man kann sich unterschiedlich stark darüber aufregen, aber keine ist mit "guten Absichten" zu rechtfertigen.
Zitat:
Zitat von El Stupido
Es treibt keine Menschen in die "rechtsextreme Ecke". Wer sich mit dem Wissen um unsere Geschichte in diese Ecke stellt tut das aus eigenem Antrieb, mit Vorsatz und ohne dazu genötigt zu werden.
Diese absolute, extrem vereinfachende Haltung is m.M.n. eines der wesentlichen Faktoren, die Höcke und Co. Zulauf verschaffen. Wenn aus solcher Sicht jeder, der tatsächliche Probleme anspricht (wie aktuell Merz das Thema der kleinen Paschas) sofort als "zu weit rechts" gebrandmarkt wird, statt über die Probleme selbst zu sprechen, führt das nun mal nicht dazu, daß Probleme gelöst werden, aber dafür wird allein die Beschäftigung mit den Problemen als "zu weit rechts" assoziiert, also der Terminus "rechtsextrem" ausgeweitet, und gleichzeitig sinnentleert. Und die so verurteilten wenden sich halt zum Teil dann eben denen zu, sie sie nicht so kategorisch ablehnen.
Zitat:
Zitat von El Stupido
"Ein für sich ernsthaftes Problem" haben Menschen - unter ihnen Kinder - die nicht wissen, ob sie die Überfahrt über das Mittelmeer im Schlauchboot überleben werden. Oder Menschen, die aufgrund des Klimawandels bereits jetzt in ihrem Lebensraum akut bedroht sind und Angst vor dem nahen Hungertod haben.
Keine Geflüchteten in der Nachbarschaft haben zu wollen ist kein ernsthaftes Problem, es ist fuckin´ Rassismus.
Würdest Du das auch den Eltern von Ece in Illerkirchen das so ins Gesicht sagen? Was meinst Du, was die zu Deinem hohen moralischen Roß sagen würden?
(übrigens, wenn ich hier so manche Äußerung über z.B. SUV-Fahrer lese, stehen diese in puncto pauschal-gruppenbezogener Anfeindung oft nicht hinter so manchem Zuwanderungsfeind zurück; wie war das mit dem Steine werfen...).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Diese absolute, extrem vereinfachende Haltung is m.M.n. eines der wesentlichen Faktoren, die Höcke und Co. Zulauf verschaffen. Wenn aus solcher Sicht jeder, der tatsächliche Probleme anspricht (wie aktuell Merz das Thema der kleinen Paschas) sofort als "zu weit rechts" gebrandmarkt wird, statt über die Probleme selbst zu sprechen, führt das nun mal nicht dazu, daß Probleme gelöst werden, aber dafür wird allein die Beschäftigung mit den Problemen als "zu weit rechts" assoziiert, also der Terminus "rechtsextrem" ausgeweitet, und gleichzeitig sinnentleert.
Die Äußerung von Merz war eben eindeutig rassistisch, egal was du daraus versuchst zu deuten. Und sie führt auch eben nicht dazu, dass Probleme und Fehler in der Migrationspolitik ernsthaft diskutiert werden, sondern es ist nur billiger Populismus.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Würdest Du das auch den Eltern von Ece in Illerkirchen das so ins Gesicht sagen? Was meinst Du, was die zu Deinem hohen moralischen Roß sagen würden?(übrigens, wenn ich hier so manche Äußerung über z.B. SUV-Fahrer lese, stehen diese in puncto pauschal-gruppenbezogener Anfeindung oft nicht hinter so manchem Zuwanderungsfeind zurück; wie war das mit dem Steine werfen...).
Natürlich ist der Vorfall in Illerkirchen absolut dramatisch und traurig. Daraus aber eine allgemeine Ablehnung gegen Migranten zu stricken, verstehe ich trotzdem nicht. Jdes Mordopfer ist eines zu viel. Egal ob der Täter einen migrantischen Himtergrund hat oder einen deutschen.
Puh. Den Vergleich zwischen SUV Fahrer und Geflüchteten meinst du hoffentlich nicht Ernst und hast die Aussage nur überspitzt. Harter Tobak..
Nun, Gewalt ist primär ein Problem weil es sich gegen Menschen richtet; da sehe ich nur marginale Unterschiede, ob diese Menschen in einem Kreistag oder in einer Pizzeria sitzen.
Du spielst das weiter herunter. Die Gewaltandrohung gegen die Kreistagsabgeordneten soll deren Entscheidung in dieser Fragestellung beeinflussen. Sie sollen aus Angst vor Gewalt nicht mehr ihrer politischen Meinung und ihrem Gewissen folgen, sondern so entscheiden, wie die rechtsradikalen Schläger es wollen. Das ist der Zweck dieser versuchten Stürmung. Man will Angst verbreiten. Das untergräbt die Demokratie.
Wie kann man das mit einer Kneipenschlägerei in einer Pizzeria vergleichen? Es geht doch auch um die Auswirkungen der Gewalt und was damit bezweckt werden soll.
Die Äußerung von Merz war eben eindeutig rassistisch, egal was du daraus versuchst zu deuten. Und sie führt auch eben nicht dazu, dass Probleme und Fehler in der Migrationspolitik ernsthaft diskutiert werden, sondern es ist nur billiger Populismus.
Genau das meine ich: was führt denn zu Diskussion über Fehler in der Migrations politik, wenn nicht das aussprechen von vorhandenen Problemen? konkret Merz: das Phänomen der kleinen Paschas existiert und ist bekannt, schon von vielen beschrieben (les mal öfter was von Ahmad Mansour, der ist wohl der Islamophobie unverdächtig als selbst Moslem). Wer bei der Erwähnung dieses Problems gleich Rassismus schreit, der verhindert, daß man sich damit überhaupt befaßt. Merz hat nicht gesagt, alle seien so, sondern daß solche Eltern von "kleinen Paschas" ein Problem darstellen.
Zitat:
Zitat von NiklasD
Natürlich ist der Vorfall in Illerkirchen absolut dramatisch und traurig. Daraus aber eine allgemeine Ablehnung gegen Migranten zu stricken, verstehe ich trotzdem nicht. Jdes Mordopfer ist eines zu viel. Egal ob der Täter einen migrantischen Himtergrund hat oder einen deutschen.
Natürlich ist jeder Mord zu viel. Aber es gibt nun mal Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, daß sowas passiert, erhöhen - diese müssen auch (an)erkannt werden, um vorzubeugen. Rechtsextremismus ist nun mal nicht der einzige solche Risikofaktor, auch der kulturelle Hintergrund von Menschen aus bestimmten Kulturen gehört dazu, wie das Statistiken deutlich genug belegen. Diese auszublenden ist Unsinn, das zu erwähnen ist kein Pauschalurteil über alle aus diesen Kulturen, oder gar Ablehnung aller Migranten.
Zitat:
Zitat von NiklasD
Puh. Den Vergleich zwischen SUV Fahrer und Geflüchteten meinst du hoffentlich nicht Ernst und hast die Aussage nur überspitzt. Harter Tobak..
Nein, ich vergleiche nicht SUV-Fahrer und Geflüchtete, sondern die jeweiligen Menschen, die über diese Gruppen haßerfüllt, voller pauschaler Vorurteile und Verachtung sprechen ("verbale Täter") - die Tonart ist bei beiden gleich schlimm, menschenverachtend und daher gleich verwerflich, finde ich.
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Man will Angst verbreiten. Das untergräbt die Demokratie.
Finde ich auch. Aber: ist das nach Deiner Meinung generell so (also egal wie man Angst verbreitet), oder nur wenn es über körperliche Gewalt geht und dem "falschen Zweck" dient? Wieso wurde dann "I want you to panic" bejubelt?
Gewalt gegen Politiker ist leider weit verbreitet, 2020 wurden über 1500 Fälle erfaßt. Das untergräbt die Demokratie, und zwar in allen Fällen, obwohl es medial oft sehr unterschiedlich aufgearbeitet wird (immerhin über 40 % der Gewalttaten hat sich gegen AfD-Mitglieder gerichtet, das wird von vielen nicht als so große Gefahr für die Demokratie gesehen).
Und trotzdem: nur weil idiotische Schläger behaupten, auf der Seite von jemandem zu stehen, der möglicherweise selbst diesen Schläger gar nicht an seiner Seite sehen will, wird dessen Anliegen nicht dadurch entwertet, sondern muß getrennt angesehen werden.
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Und trotzdem: nur weil idiotische Schläger behaupten, auf der Seite von jemandem zu stehen, der möglicherweise selbst diesen Schläger gar nicht an seiner Seite sehen will, wird dessen Anliegen nicht dadurch entwertet, sondern muß getrennt angesehen werden.
War deine Meinung bei Klimaaktivisten diesbezüglich nicht etwas anders?