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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Danke für den tollen Bericht, Jan, und Glückwunsch zum guten Finish!
Ich fand den IMHH echt klasse, trotz meiner wider Erwarten extrem schlechten Radperformance. Nach dem Testschwimmen am grauen Samstag hatte ich ja schon die Befürchtung, das Schwimmen gar nicht zu überleben in dem dunklen und kaltem Wasser. Es ging am Sonntag aber doch und nach einigen Minuten ratlosen Treiben im Wasser habe ich mich z'sammgerissen. Und die Kulisse um das Schwimmen herum war grandios. Eine etwas psychedelische Erfahrung war es zudem, in der absoluten Schwärze unter den Brücken zu kraulen. Beruhigend zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die über 1:40 h unterwegs war.
Bin mit der Radstrecke nicht warm geworden wegen all dem Holterdipolter über die vielen Gleise, bei deren Überfahren sich jedes mal ein Schwall der hochkonzentrierten Maltomischung über das Rad und die Klamotten ergossen hat.
Aber dann war das Laufen die allergrößte Überraschung. Man konnte gar nicht anders, als alles komplett durchzulaufen -- es war einfach kurzweilig, mit den wunderschönen Ausblicken über die Alster und dem grandiosen Stück am Rathausmarkt.
Es gibt ja Leute, war am Fr beim Welcome und am Montag bei den Awards zu beobachten, die stehen drauf, von IRONMAN am Nasenring durch die Arena geführt zu werden. Dazu bin ich viel zu schüchtern und dank fortgeschrittenen Alters ist meine sportliche Performance auch nicht mehr so toll (wenn ich mir was wünschen darf, dann stellen sich alle Jungs meiner Abschlussklasse nackt in einer Reihe nach Groesse auf und jeder darf jeden in aller Ruhe mustern und dabei verächtlich gucken!). Daher gehöre ich eigentlich schon ein paar Jahre zur Hamburger Kampfrichterschaft. Ziel war hier, für immer in der 1. Reihe bleiben zu dürfen, auch wenn es für Sport nicht mehr reicht, sei es aus gesundheitlichen oder Psychogründen (Was soll das alles noch?). Es war nun meine geliebte Vaterstadt, eigentlich habe ich schon vorher alles gehabt, siehe #1. Und ich habe auch noch ein anderes, noch viel teureres aber ebenfalls hocherfüllendes Hobby: ein Kind an der Uni. Zusammengefasst: als Aktiver? Nein. Als KR, für meinen Club, als Supporter oder auch Volunteer (in dieser Reihenfolge)? Gern.
Ich befinde mich also am Scheideweg. Was kann der Triathlonsport mir noch bieten? Einen größeren Reiz als IRONMAN Hamburg kann es für mich nicht geben, das habe ich gehabt und mehr: besonders auf "Serie: Sehenswürdigkeiten entlang der Ironmanstrecke" bin ein bisschen stolz. Die kann noch Jahre kurzweilig für alle Starter sein, die mehr wollen als Watt und Qualigel. Und unterhalb von Langdistanz gab es für mich in 17 Jahren tolle Erlebnisse, spontan Starnberger See, Hamburg-Berlin, den Syltlauf sowie Red Bull Tri Islands. Ich hatte Wettkämpfe in Schweden, Spanien, Österreich, Polen und Dänemark. Klar, auch künftig wird man mich immer mal irgendwo sehen, als KR sowieso, auch an einer Startlinie, aber ein bisschen Witz muss das schon haben, schließlich muss ich gar nichts mehr!
Was kann der Triathlonsport mir noch bieten? Einen größeren Reiz als IRONMAN Hamburg kann es für mich nicht geben, ...
Ach, warte doch erstmal ab!
Nur, weil heute nichts dergleichen in Sicht ist muss das ja nicht bedeuten, dass dich nicht mal wieder ein 'Grossprojekt' anfixen wird.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Dazu bin ich viel zu schüchtern und dank fortgeschrittenen Alters ist meine sportliche Performance auch nicht mehr so toll (wenn ich mir was wünschen darf, dann stellen sich alle Jungs meiner Abschlussklasse nackt in einer Reihe nach Groesse auf und jeder darf jeden in aller Ruhe mustern und dabei verächtlich gucken!).
Ja, leider geht sie Verschlechterung der Performance ja mit 42 schon los, wie ich am Sonntag bedröppelt feststellen durfte. Ich find's aber einfach wichtig, dranzubleiben, auch wenn die Leistung nicht mehr so dolle ist (was sie bei mir nie war, im Vergleich zu den Sub-10-Helden hier).
Du bist Dir wahrscheinlich sowieso dessen bewusst, dass Du, auch wenn Du eine Langdistanz in "nur" Sub-13 machst, zu den sehr wenigen Prozent aller Menschen gehörst, die das überhaupt schaffen!
Zitat:
Zitat von jannjazz
aber ein bisschen Witz muss das schon haben, schließlich muss ich gar nichts mehr!
Es muss ja nicht unbedingt ein Event mit Start- und Zielinie sein, sondern ein anderes selbstgesetztes aber ambitioniertes Ziel (das natürlich anpassbar ist)
Ich befinde mich also am Scheideweg. Was kann der Triathlonsport mir noch bieten?
Ach, so eine schöne Frage. An dem Punkt befand ich mich ja auch letztes Jahr. Allerdings das Laufen betreffend. Das, was ich wollte, schöne Ultras im Schlamm, Sand mit Hügeln gingen nicht mehr, weil der Fuss nicht mehr mit macht bei längeren Einheiten. Der letzte lange Lauf war der Lauf am ThorBeach
Also widmete ich mit der Kampfrichterei in der LA. Eins kam zum anderen und auf einmal hab ich Gefallen an Bahnläufen entdeckt 1500 - 5000m. Find ich voll geil, noch vor einem Jahr unvorstellbar.
Unverhofft kommt oft schneller als ne Kuh guggen kann, wenns donnert.
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.