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International profitieren USA und Asien, die EU bleibt zurück.
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Sehe ich auch so und nach wie vor als mögliches Szenario für die kommenden Jahre: Russland kann sich Richtung Osten und Afrika wenden. Die USA interessieren sich sowieso mehr für China als Konkurrenten. Zurück bleibt Europa, möglicherweise sogar teilweise in einem langjährigen Krieg oder kriegsähnlichem Zustand in Osteuropa mit deutlichem Verlust an Lebensstandard für die meisten.
Ernste Situation, sehr schwierige Zeiten für uns. Anders kann ich meine Meinung dazu nicht ausdrücken. Ich hoffe, die Entscheider sind gut beraten und wissen, was sie tun.
Deine Alt-Linke Sozialromantik in allen Ehren aber ohne rosarote Brille geht doch dieses Wunschdenken meilenweit an der Realität vorbei.
Ich will dich jetzt nicht persönlich angreifen. Mir wäre eine Welt ohne Waffen, ohne Krieg, ohne Hunger auch lieber.
Leider zeigt die Vergangenheit und die Gegenwart, dass die Spezies Mensch zu einem solchen Verhalten einfach nicht fähig ist und sie wird es meiner Meinung nach auch in Zukunft nicht sein.
Aber die Verantwortung für die hilflose Rolle der UNO und dem neuen Kalten Krieg vor dem Ukrainekrieg einfach allein einem verrückten, machtgeilen Putin zuzuschieben, halte ich definitiv für viel zu einseitig, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte anschaut.
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Der Verantwortlich dafür, dass alles was in den letzten 50 Jahren an ganz kleinen Schritten in diese Richtung gegagen wurde, zugeschüttet wurde ist allein die Kremelclique.
Und dafür bin ich extrem sauer auf das A.... Putin.
... ein Land angreifen und dann mit Atomwaffen und dem 3. Weltkrieg drohen, dass ist eine neue Dimension einer Verbrecherclique.
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Könnte nicht mehr zustimmen.
Zitat:
Zitat von keko#
... Zurück bleibt Europa, möglicherweise sogar teilweise in einem langjährigen Krieg oder kriegsähnlichem Zustand in Osteuropa mit deutlichem Verlust an Lebensstandard für die meisten.
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Da bin ich komplett anderer Meinung.
Die Russlandkrise wird für Deutschland (und auch den Rest von Europa) der Katalysator zur massiven Beschleunigung der Energietransformation werden. Europa hat angesichts der eklatanten Abhängigkeit von Russlands fossilen Rohstoffen überhaupt keine Handlungsalternativen, als so schnell wie möglich energie-autark zu werden.
Gerade im Wirtschaftsministerium ist Deutschland aktuell sehr gut regiert und auch die Industrie hat den Ernst der Lage erfasst, so dass ich sicher bin, dass in den nächsten drei Jahren die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden, um nicht nur über den Zwischenschritt des teuren LNGs sich von russischem Gas zu lösen, sondern Gas und Öl als Energieträger komplett zu minimieren.
Von den diesbezüglichen Anstrengungen wird Europa auf Jahrzehnte hinaus profitieren, während USA und China bei der Energiewende darunter "leiden" werden, dass sie selbst über relativ viele fossile Bodenschätze verfügen, so dass dort die dringend notwendigen Investitionen in Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien immer wieder auf die lange Bank geschoben bzw. von Profiteuren der fossilen Industrien torpediert werden.
Das wird man in den USA spätestens dann in extremer Form sehen, wenn dort die Republikaner die Macht komplett zurückgewonnen haben.
In den USA leiden zwar die privaten Verbraucher beim Tanken und Heizen und unter hohen Gas-, Öl ujnd Kohlepreisen, gleichzeitig profitieren aber die mächtigen US-Ölkonzerne auch in gigantischem Ausmaß von dem aberwitzigen Preisschub, den Putins Angriffskrieg auf den globalen Energiemärkten angeschoben haben. In China gibt es ähnliche Spannungsfelder und das wird diese beiden Großmächte beim Abkehr von der fossilen Energiewirtschaft lähmen.
Da bin ich komplett anderer Meinung.
Die Russlandkrise wird für Deutschland (und auch den Rest von Europa) der Katalysator zur massiven Beschleunigung der Energietransformation werden. Europa hat angesichts der eklatanten Abhängigkeit von Russlands fossilen Rohstoffen überhaupt keine Handlungsalternativen, als so schnell wie möglich energie-autark zu werden
Von den diesbezüglichen Anstrengungen wird Europa auf Jahrzehnte hinaus profitieren, während USA und China bei der Energiewende darunter "leiden" werden, dass sie selbst über relativ viele fossile Bodenschätze verfügen, so dass dort die dringend notwendigen Investitionen in Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien immer wieder auf die lange Bank geschoben bzw. von Profiteuren der fossilen Industrien torpediert werden.
Das wird man in den USA spätestens dann in extremer Form sehen, wenn dort die Republikaner die Macht komplett zurückgewonnen haben.
Korrekt! Das ist die positive Variante, die mir natürlich auch geläufig ist.
Von den diesbezüglichen Anstrengungen wird Europa auf Jahrzehnte hinaus profitieren, während USA und China bei der Energiewende darunter "leiden" werden, dass sie selbst über relativ viele fossile Bodenschätze verfügen, so dass dort die dringend notwendigen Investitionen in Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien immer wieder auf die lange Bank geschoben bzw. von Profiteuren der fossilen Industrien torpediert werden.
Bei den USA bin ich bei Dir, aber China ist Nettoimporteur, was die energierelevanten Bodenschätze angeht, alleine schon aufgrund ihres immens wachsenden Energiehungers. Da geht China ganz pragmatisch vor:
- kleinere Länder durch gezielte Investitionen wirtschaftlich abhängig machen und an sich binden --> Zugriff auf die Bodenschätze
- Das Öl aus Russland nehmen die gerne zu günstigen Konditionen
Parallel werden die Themen erneuerbare Energien etc. vorangetrieben, z.T. nicht nur mit dem Ziel selbst autarker zu werden, sondern gleich den Weltmarkt dieser Technologien zu beherrschen. (PV, LiB, Stationäre Speicher etc.)
Aber die Verantwortung für die hilflose Rolle der UNO und dem neuen Kalten Krieg vor dem Ukrainekrieg einfach allein einem verrückten, machtgeilen Putin zuzuschieben, halte ich definitiv für viel zu einseitig, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte anschaut.
Die Rolle der UNO ist seit ihrer Gründung praktisch darauf begrenzt, zwischen Konfliktparteien zu vermitteln und eventuell Friedenstruppen zu schicken wenn ein Minimum an Goodwill auf beiden Seiten vorliegt.
Du kannst keine Friedenstruppen schicken, wenn eine Seite den Krieg noch immer als die bessere Option betrachtet.
Du kannst keine robuste Mission mit Kampftruppen schicken, wenn eine Seite mit Atomwaffen droht.
Du kannst in der UNO praktisch nichts erreichen, wenn eine der Konfliktparteien Vetomacht ist.
Was willst Du eigentlich anders machen? Du sagst immer, man hätte viel früher reagieren sollen, der Fehler wäre viel früher passiert und die Erklärung eines durchgeknallten Alleinherrschers wäre zu einfach.
Dann komm doch mal bitte mit einer konkreten Fehleranalyse - und zwar jenseits von "man hätte die russischen Bedenken ernst nehmen sollen". Das ist nämlich noch keine konkrete Massnahme, das ist banales Gelaber.
Ehrlich, ich bin auch Pazifist, aber wenn der Krieg schon ausgebrochen ist, kann man als Pazifist konsequenterweise nur kapitulieren oder seine Haltung überdenken.
Ich halte übrigens die schmerzliche Erkenntnis, dass absolute Macht bei kompletter Abwesenheit von Verantwortungsbewusstsein eine saugefährlichste Kombination ist, für die wichtigste Lernerfahrung aus diesem Konflikt. Wenn wir dann sehen, dass die USA mit Trump aus einer ähnlichen Konstellation noch glimpflich rausgekommen sind, komme ich zu der Schlussfolgerung, dass wir in Zukunft noch viel öfter und früher einen Regime-Change hin zu einem westlichen demokratischen Modell mit checks und balances betreiben müssen. Appeasement hilft in solchen Fällen eben nicht.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...