Tja.......wie von einigen renommierten Wissenschaftlern bereits kommuniziert, jetzt kommen die ersten Meldungen, dass Geimpfte sich achtmal so häufig wie Ungeimpfte mit der südafrikanischen Variante angesteckt haben.
Das wäre mir neu. Quelle? Die Sinusvenenthrombose hängt mutmaßlich als Autoimmunreaktion mit der zusätzlichen Reaktion des Immunsystems auf das Vectorvirus zusammen. Es ist keine ganz große Überraschung, dass beim ähnlich gebauten J&J -Impfstoff Sinusvenenthrombosen aufgetreten sind, aber sie scheinen seltener zu sein als bei Astra Zeneca.
Bei den mRNA-Impfstoffen( Biontech, Moderna) gab es zwar auch schon Einzelfallberichte über Thrombozytopenie, aber diese Fälle waren extrem selten. meines Wissens nach in der besonders gefährdeten Gruppe der unter 50'jährigen mindestens 10mal seltener als bei AZ. Bei den mRNA-Impfstoff gibt es kein Vectorvirus, dementsprechend läuft die Immunreaktion nach einer solchen Impfung deutlich anders ab.
Unter Verwendung einer Gesundheitsdatenbank schätzten wir die absolute Inzidenz an Sinusvenenthrombosen in den zwei Wochen nach
einer COVID-19-Diagnose (513.284 Personen)
oder einer Influenza (172.742 Personen)
oder Geimpften mit Biontech bzw Moderna (489.871 Personen).
Die Inzidenz der Sinusvenenthrombosen betrug
39,0 pro Million Menschen nach COVID-19 Diagnose (95% CI, 25.2–60.2)
0,0 pro Million Menschen nach Influenza (95% CI 0.0–22.2)
4,1 pro Million Menschen nach Impfung Biontech/Moderna (95% CI 1.1–14.9)
5,0 pro Million Menschen nach Impfung AstraZeneca (95% CI 4.3–5.8)*
0,41 pro Million Menschen im gesamten Gesundheitsdatennetzwerk
*Schätzung der European Medicines Agency
Die relativen Risiken waren ähnlich, wenn eine breitere Definition von Sinusvenenthrombosen verwendet wurde.
Die Inzidenz von Pfortaderthrombosen (Leber) wurde in diesen Gruppen ebenfalls untersucht.
Für Pfortaderthrombosen betrug die Inzidenz
436,4 pro Million Menschen nach COVID-19
98,4 nach Influenza
44,9 nach Impfung.
Labortestergebnisse, die in einer Untergruppe der COVID-19-Patienten verfügbar waren, liefern vorläufige Hinweise auf
- erhöhte D-Dimere (Thrombosenanzeiger)
- erniedrigtes Fibrinogen (gestörte Blutgerinnung, kann zB durch COVID-Behandlung entstehen)
- eine erhöhte Rate an Thrombozytopenie in den Sinusvenenthrombosen- und Pfortaderthrombosen-Gruppen.
Die Sterblichkeit (dieser Untergruppe) lag bei knapp 20%.
Der Abstract wurde von mir so umgeschrieben und aufbereitet, dass er besser verständlich ist. Was auffällig ist:
- sehr enges Konfidenzintervall für die AstraZeneca-Fälle (spricht sehr für die Präzision der Schätzung)
- sehr breites Konfidenzintervall für Biontech bzw Moderna (spricht gegen die Präzision der Schätzung)
- COVID-19 ist in jedem Fall um mind. den Faktor 10 schlechter, und hier werden nur Thrombose-bezogene Risiken untersucht. COVID-19 als Multiorganerkrankung verursacht erheblich mehr Schaden.
Was ich persönlich als Defizit der Studie sehe: Es fehlt eine geschlechts- und alterspezifische Differenzierung.
Das Risiko von AstraZeneca ist, rein auf Frauen unter 60 bezogen, zB erheblich höher- auf die Gesamtpopulation aller Geimpften (jedes Alter, m+w), liegt es 'nur' bei 5/mio.
Ist einer der beiden mRNA-Vakzine nun für die Gesamtpopulation gleichermaßen riskant, das wäre in Anbetracht der Pandemie ein akzeptables* Risiko, oder wirkt es sich in höherem Maße geschlechts- und/oder altersspezifisch aus?
*meine Ansicht, diskutabel
Weiterhin ist es ein Preprint, peer review steht noch aus.
Was ich persönlich als Defizit der Studie sehe: Es fehlt eine geschlechts- und alterspezifische Differenzierung.
Das Risiko von AstraZeneca ist, rein auf Frauen unter 60 bezogen, zB erheblich höher- auf die Gesamtpopulation aller Geimpften...
Die Alters- und Geschlechtsdifferenzierung ist der absolut entscheidende Punkt!
Wenn tödliche Nebenwirkungen in einer Gruppe auftreten, die ein nur sehr geringes Sterberisiko bei Covid18 hat, dann sind derartige Nebenwirkungen komplett anders zu bewerten, als schwere Nebenwirkungen bei Menschen älteren Jahrganges, die ein gravierendes Risiko haben, bei einer Covid-19-Erkrankung zu versterben oder einen sehr schweren Verlauf zu erleiden.
Seit mehreren Wochen werden bei jungen Frauen in Deutschland ausschließlich mRNA-Impfstoffe verimpft. Wenn es da in einer vergleichbaren Häufigkeit zu Sinusvenenthrombosen kommen würde wie bei Astra-Zeneca (Risiko lag je nach Land bei 1:30000 bis 1:50000, also viel höher als das auf die gesamte impfkohorte hinuntergerechnete Thromboserisiko aus dem Paper) , wäre das längst zum Paul-Ehrlich-Institut und auch in die Tagespresse durchgedrungen.
Todesfälle nach Impfungen in dieser Altersgruppe erregen stets viel Aufsehen.
Interessant wie sich die Anmeldeprozedere unterscheiden. Bei uns in Bayern kann sich jeder schon für Impfung anmelden und gibt direkt die Daten ein, die einen in eine der Gruppen einteilt. Wenn man dran ist kommt eine SMS und E-Mail, mit dem Hinweis dass man sich einen Termin im Portal auswählen kann. Ältere wurden alternativ Angerufen, dass sie dran sind.
Ich muss mich die nächsten Tage auch mal um einen Termin kümmern. Ich werds warscheinlich beim Hausarzt machen lassen. Ich bin zumindest dort schon mal vorgemerkt. Mal schauen was mir morgen die Uniklink in Verbindung mit meiner Vorerkrankung für einen Impfstoff empfiehlt.
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