Leider fehlt mir der Einblick in die Gewinn und Verlust Rechnung eines Rennens im Kraichgau, dem IM Frankfurt oder der Challenge Roth.
Nur stellen manche das hier immer so dar als ob man nach so einem Rennen eigentlich in Rente gehen kann, mit von den ehrenamtlichen Helfern wohlgefüllten Taschen.
Da weigere ich mich das zu glauben. Auch die Providence Equity Partners werden es wenn überhaupt nur als Randnotiz erfahren, dass sie die Challenge Kraichgau gekauft haben.
Und das sich Björn seinen "Exit" gut bezahlen lassen kann ist ein ganz anderes Thema.
Wie schon gesagt, wenn da nichts nennenswertes bei rumkäme, wäre Providence längst draußen bzw. das Frankfurter Rennen verkauft.
Du hast ja völlig Recht, dass den Partnern die einzelnen Transaktionen der WTC völlig egal sind, das Ergebnis muss stimmen - und dieses Ergebnis wird nun mal ohne ehrenamtliche Helfer deutlich schlechter aussehen,
Wenn ich mich recht erinnere etwa 220 DM. (D-Mark für die jüngeren hier im Forum; 1:1,95 Wechselkurs). Und das hat einem nach Gewinn strebenden Detlef Kühnel in Roth gereicht.
Das wären unter Berücksichtigung der Inflation heute ca. 180 Euro.
Man kann beim Bundesanzeiger online die Bilanz der "TEAMChallenge GmbH" ansehen. Daraus lässt sich entnehmen, dass die ein Vermögen von über einer Millionen Euro aufweist (bereinigt um die Verbindlichkeiten). Wir können sicher unterstellen, dass sich die 3 Geschäftsführer(innen) Alice Walchshöfer, Felix Walchshöfer
und Kathrin Walchshöfer vernünftige Gehälter zahlen. Also würde ich tippen, dass die davon gut leben.
Man muss aber sehen, dass in dieser GmbH alle Lizenzeinnahmen von den anderen Challenge-Rennen enthalten sein dürften, denn diese GmbH ist Innhaberin der Wort-Bildmarke (das Challenge-Label mit dem Herz).
Es gibt aber auch noch die Challenge - racecomponents oHG
;persönlich haftende Gesellschafter sind:
Buchstaller, Friedrich, Thalmässing, *02.06.1961
Deppner, Jörg, Hilpoltstein, *15.11.1974
Leitner, Rudolf, Thalmässing, *02.09.1964
und Walchshöfer, Felix, Roth, *15.02.1980.
Was die genau vertreiben habe ich jetzt mal nicht geguckt.
Es scheint mir aber doch so zu sein, als ob die Challenge-Familie tatsächlich ein Familienunternehmen kleineren Zuschnitts ist und kein unüberschaubares Firmenkonstrukt.
Die Challenge wird daher sicher eher bemüht sein, die persönliche Note der Rennen weiterhin in den Vordergrund zu stellen. Sie vergeben Lizenzen und kaufen keine Rennen. Diese Lizenzverträge laufen nach einigen Jahren aus. Dass die örtlichen Veranstalter dann völlig frei sind, wie sie ihr Rennen zukünftig gestalten ist dann normal.
Vielleicht sollte die Challenge mal überlegen, kleinere Rennen mit aufzubauen und dann örtliche Gesellschaften zu gründen, bei denen Sie mit 50 Prozent mit rein gehen. Dann könnte der örtliche Veranstalter Geschäftsführer sein. Er könnte bei optimaler Gestaltung des Gesellschaftsvertrages zwar selbst seinen Job wechseln aber nicht das ganze Rennen mit nehmen. Es gibt sicher genug kleine Rennen, die man so größer machen könnte ohne gleich hundert Tausende von Euro in die Hand nehmen zu müssen. Vielleicht könnte man auch mal einen (Ehren-)Kodex entwerfen, in wie weit man örtliche Vereine mit Spenden bedenkt, damit nicht nur Helfer (aus)genutzt werden, während kommerzielle Untenehmen den Gewinn einstecken. Es ist in der Tat ungewöhnlich, dass so viele ehrenamtliche die kommerziellen Veranstaltungen unterstützen. Diese Bereitschaft sollte man nicht kaputt machen, denn unser Sport der Triathlon hebt sich gerade davon ab.
Ich finde die Diskussion übrigens sehr belebend und auch bissige Kommentare regen ja manchen zum Nachdenken an. Also, ich würde hoffen, dass sich jeder Teilnehmer von WTC-Rennen aber auch Challengerennen einmal vergegenwärtigt, dass das kein Vereinsveranstaltung ist, wie beispielsweise ein Volkslauf oder ein kleiner Triathlon auf dem Dorf. Jedenfalls könnte man das Geschäftsmodell der WTC in Deutschland mal etwas beeinflussen, wenn die ehrenamtlichen Helfer in der Masse mal NEIN sagen.
Geändert von ChrisTRIan (03.11.2013 um 20:53 Uhr).
Das schöne am "Kaffeesatzlesen" ist ja, dass hypothetisch gesehen, ja fast alles denkbar ist.
Würde nun Felix am gleichen Wo. (wie im Kraichgau) ein neues, vergleichbares Rennen ins Leben rufen, wo die Startgebühren günstiger als bei der Challenge sind, dann hätten auch die Anhänger der Challenge wieder ihr Vorbereitungsrennen vor Roth.
Und würde es dann noch eine Option für die Teilnehmer dort geben, einen festen Startplatz für Roth 2015 (in 2014 in 3 Min. ausgebucht!) zu bekommen, ja dann würde es wohl eine größere Abwanderung zum neuen Challenge- Rennen geben.
Marketing technisch gesehen wäre das auch die bestmögliche Antwort auf den "Dolchstoß ins Herz der Challenge".