Hier im Rhein Main Gebiet war zwar vorübergehend Isolation angesagt, jedoch glücklicherweise auch nur der allgemeine deutsche Soft-Lockdown. Eine ernsthafte Stimmung des Mitmachens, damit alles gut wird. Glücklicherweise nie Hysterie.
In welcher Gegend lebst Du, daß Du so ernsthafte seelische Schäden durch eine Massenhysterie wegen Covid 19 erleiden musstest?
Man kann in deinem hin und her schwingenden Schreiben leider die schlimme Verstörung und Verwirrung oft noch erkennen.
Obwohl Dir mehrfach die Unterschiede zwischen nachträglich erstellter Grippe-Statistik für den Winter 2018 und die tatsächlichen Zahlen von 2020 erläutert wurden, kannst Du das leider noch nicht erfassen, scheint es.
Gute Besserung!
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Leidenschaft ist stärker als jede Krise.
Spezifität und Sensitivität sind grundsätzlich unabhängig von der Prävalenz.
Das ist klar. Aber ich weiß ja beide nicht und will wie du sagst zurückrechnen. Alles was ich annehme ist die empirisch ermittelte Positiven-Rate des Tests. Und jetzt will ich wissen, wie dann mindestens die Spezifität des Test sein muss, um auf eine solche Positive-Rate zu kommen. Würde die Spezifität 99% betragen, müssten ja mindesten 1% der Test positiv sein. Bei höherer Prävalenz noch mehr.
... Denn die Verantwortlichen des RKI wissen nicht einmal, wie eine Stichprobe zu bestimmen ist. Oder wie groß eine Stichprobengröße sein muss. Das können Gymnast*en der gymnasialen Oberstufen besser, auch wenn sie über 90% des Mathematikunterrichts geistig abwesend waren und daher in Statistik einen Fünfer haben!
Naja, ich gehe davon aus, dass die sie entsprechende Spezialisten haben, die wissen, was sie tun.
Es sind halt dynamische Prozesse und die sind rechnerisch nur mit Modellrechnungen in den Griff zu bekommen, ähnlich wie beim Klimawandel.
Meiner Meinung nach gilt noch immer das, was ganz am Anfang gesagt wurde:
- wir werden fast alle das Virus bekommen
- Entscheidungen "auf Sicht"
Aber mich würde aus mathematischer Hinsicht folgendes interessieren. Nehmen wir an: Test-Güte in den letzten Wochen gleichbleibend. Spezifität und Sensitivität > 90%. Nehmen wir an Prävalenz ist bei 0%, also keiner ist infiziert. Wenn ich jetzt 1000 Tests mache und 0,6% positive Test habe, dann würde das per Definition einer Spezifität von von 99,4% entsprechen. Wenn ich eine Prävalenz von > 0 habe, sagen wir 0,3%. Dann nehmen wir an, dass fast alle durch den Test entdeckt werden. Dann bleiben noch 0,6% - 0,3% = 0,3% der Tests über, die falsch positiv sind. Damit würde sie eine Spezifität von in etwa 99,7% ergeben. Also wenn ich bei gegebener Positiven-Rate die Spezifität berechnen möchte, dass gilt: Niedrigere Prävalenz -> niedrigere Spezifität, höhere Prävalenz -> höhere Spezifität. Und wenn ich also mit der niedrigst möglichen Prävalenz von 0% rechne, ergibt sich immer noch eine Spezifität von 99,4%. Somit kann die Spezifität, wenn man diese 0,6% Positiven-Rate zugrunde legt, eigentlich nur 99,4% oder höher sein. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Ich verstehe, was du meinst und die Denkweise ist nicht falsch. Aber das Problem ist ja, dass diese Zahlen nur Schätzungen sind und schwanken, bzw. vom Zufall abhängen. Also ich kann heute 0.6% positive Tests haben, morgen 0.9%- das sagt mit jetzt nicht sicher, dass meine Spezifizität >99% ist. Es gibt mir höchstens eine Aussage wie z.B.: Mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit liegt die wahre Spezifizität zwischen 99%-x und 99%+x.
Wie weit diese Spanne, also wie groß das x ist, hängt von der Qualität der Daten ab, d.h. insbesondere, wie stabil verhält sich der Wert. Wie nah wir aber dran sind, können wir nie wissen, denn sowohl die Spezifizität, die wir schätzen wollen, als auch die dafür genutzte Annahme der Prävalenz, sind unbekannt.
Die Zahlen aus Schweden sind inakzeptabel, diese "Strategie" hat in einem zentralen Bereich komplett versagt.
m.
Das lässt sich erst am Ende der Pandemie (welches noch sehr weit weg ist) abschliessend beurteilen.
So gesehen kann man gar nicht unterschiedlicher Ansichten sein, da es schlicht keine Ansichten gibt.
Man kann bestenfalls hoffen, dass die eigene temporäre Zustandserfassung auch zukünftig gilt.
Darüber hinaus verwechselst du Strategie mit Fehler.
Auch in einer richtigen Strategie kann man (schwere) Fehler machen, ohne den Grundsatz in Zweifel zu ziehen.
Es würde mich mal interessieren, was deiner Meinung nach die schwedische Strategie ist und vor allem was ist falsch?