... Unser Oberpopulist Söder hat zu der Corona-Thematik selbst auch nicht das geringste beigetragen, er hat nur immer abgewartet in welche Richtung der deutsche Konsens läuft, um dann in rein populistischer Art die Maßnahmen jeweils etwas früher und schärfer einzuführen. Ich bin dabei der Meinung, dass wir mit unseren Maßnahmen in Deutschland einen richtig guten Weg gefunden haben. Den maßgeblichen Beitrag hat aber sicher nicht die CSU geleistet, sondern ein sehr gut aufgestelltes RKI mit Unterstützung durch eine naturwissenschaftlich analytische Kanzlerin. Ich bin kein Freund von Merkel, aber in so einer Situation bin ich froh, dass wir auf diesem Posten eine Physikerin haben und keinen Finanzhai.
Bei den meisten von dir aufgelisteten Einzelbeispielen bin ich nah bei dir (sei es dem umtriebigen Verhalten von Altkanzler und Putinfreund Schröder gerade im Licht der aktuellen Vergiftungsaffäre Nowolny) sowie der dilettantischen Mautgeschichte und nahezu allem was Andi Scheuer in die Hand nimmt.
Wenn aber jetzt bemängelt wird, dass es keine detaillierten Akten damaliger Entscheidungen, die in der Tat unter Zeitdruck von Tage getroffen werden mussten, existieren, ist das trotzdem eher ein Thema für Verwaltungsjuristen als für die Presse, wie Merz ja oben schon geschrieben hat.
Man muss klären, ob gegen Dokumentationsvorschriften verstoßen wurde und wenn es dafür keine Vorschriften gab, dann muss man halt evt. für zukünftige Fälle entsprechende Verwaltungsvorschriften oder Gesetze erstellen, aber angesichts dessen was in anderen (demokratischen) Ländern an weitaus heftigeren Grundrechtseinschränkungen beschlossen wurde, sehe ich in Bezug auf den Lockdown light, den die Deutschen ein paar Wochen joggend, radfahrend und spazierengehend überbrücken mussten nicht den ganz großen Skandal. Und vor allem kein justiziables Politikversagen.
Wikipedia, psiram, correctiv und ähnliche Internetseiten bzw. Portale kann man (uneingeschränkt) vertrauen oder auch nicht.
Vor vielleicht so um die 10 Jahren habe ich indirekt sogar mal Wikipedia verteidigt, zumindest konnte man das so werten.
In der Schule meinte ich über ziemlich viele Jahre gelernt zu haben, dass Laktat die fachgerechte Bezeichnung ist für die Salze der Milchsäure.
Ein sehr viel gebildeter Mann, als ich es bin, kränkte mich vermutlich ohne es zu wollen etwas.
In seiner Antwort auf meinen Beitrag stand das Wort "Wikiblödia".
Das habe ich natürlich ein wenig mit mir sozusagen verbunden, denn ich hatte schließlich einen Wikipediaartikel als Informationsquelle benutzt.
Das tue ich bis heute ziemlich oft, aber wenn es um schwere Anschuldigungen geht z.B. vertraue ich Wikipediaartikeln nicht einfach so.
Der "Herr Doktor" (ich gab ihm mal den Spitznamen) hatte denke ich übrigens recht.
Es ist fachlich korrekt Milchsäure als Laktat zu bezeichnen.
Gute Nacht und schönes Wochenende!
Ich denke das ist ein spannender Aspekt in der aktuellen Corona Diskussion bzw. weiterer kontrovers diskutierten Themen die ich immer wieder sehe, welchen Seiten / Quellen vertraut der einzelne. Vllt wäre es am Anfang einer Diskussion mittlerweile hilfreich, man erstellt eine Liste mit sagen wir 5-10 Quellen die der Teilnehmer als vertrauenswürdig(er) ansieht. Quasi sag mir was du liest und ich sag dir wer du bist (das ist jetzt nicht auf dich gemeint). Ich erlebe es immer wieder das man manche Leute (wieder nicht du!) mit im Großteil der Gesellschaft als vertrauenswürdig geschätzten Quellen einfach nicht erreicht, umgekehrt es aber eben auch so ist, das es recht einfach ist, "kritische" Äußerungen im Handumdrehen mit einer anderen Quelle zu "widerlegen". Ab dann dreht man sich nur noch im Kreis, weil jede Seite "Fakten" sehen will, die aber nicht ins eigene Schema passen und deshalb aus welchen Gründen auch immer disqualifiziert sind.
Das Internet ist (leider) mittlerweile so groß, dass es für jede Meinung, Ansicht, Standpunkt mehr als eine Referenz liefert, die pro oder contra dieser Ansicht ist.
Habe es schon mehr als einmal erlebt das ein "Austausch an Argumente" irgendwann in einer Sackgasse endete, bei der man nur noch sagen kann "we agree to disagree".
Die Begriffe Mainstreammedium stammen aus der Pegida- und Verschwörerszene und sollten meiner Auffassung nach nicht benutzt werden.
Ich weiß, dass gewisse Gruppierungen den Begriff abwertend verwenden, bin mir aber nicht sicher, ob sie ihn erfunden haben. Meines Wissens verwenden ihn viele Personen und nicht zwangsläufig abwertend. Ein Mainstreammedium ist für mich ein Medium mit sehr großer Reichweite, dass sich dadurch auszeichnet, dass man zeitglich mit anderen Medien die gleichen Themen besetzt und Konsens in bestimmten Fragen herrscht. Das muss aus meiner Sicht keinesfalls zwangsläufig negativ oder schlecht sein. Ganz im Gegenteil: oftmals ist Konsens wichtig!
Zitat:
Zitat von Hafu
Wir haben in unserer Gesellschaft eine pluralistische Medienlandschaft. Ich lese regelmäßig NZZ genauso wie TAZ, schaue auch ins Handelsblatt und auf alle möglichen News- und Zeitungsseiten i Spektrum dazwischen. Überall kann man nachdenkenswerte Argumente finden, so unterschiedlich die dort arbeitenen Redakteure oder freie Journalisten auch sind und schreiben.
Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber Spektrum der Wissenschaft oder das Handelsblatt sind völlig verschiedene Blätter mit anderen Zielgruppen.
Mir geht es darum, dass es aus meiner Sicht zu einer Zentralisierung von Nachrichtenmagazinen oder - sendungen gekommen ist.
Zitat:
Zitat von Hafu
Derartig unterschiedliche Presseorgane aber unter einem einzigen Gattungsbegriff, nämlich "mainstream" zu subsummieren, um damit automatisch die Legitimation für "querdenkende" Telegram-Gruppen, YT-Kanäle oder absurde Verschwörungsblogs zu schaffen, die keinerlei medienrechtlichen Kontrollmechanismen unterliegen halte ich für verkehrt und geradezu für gefährlich, sollte diese Semantik sich auf längere Sicht durchsetzen.
Diesen Automatismus habe ich nicht. Man kann also scheinbar sehr wohl kritisch die deutsche Medienlandschaft betrachten, ohne in den Sog von Telegramm-Kanälen oder irgendwelchen Blogs zu verfallen. Wenn das jemand nicht kann, liegt das Problem auf seiner Seite. Kritik sollte trotzdem erwünscht sein und nicht unerwünscht, weil manche in extreme Richtungen abdriften.
Erstaunlich fand ich die nackten Zahlen jedoch schon.
Eben und wenn man diese so sieht, dann frage ich mich:
Warum sollen Deutsche vor etwas geschützt werden, was im Grunde nicht tödlicher ist, als frühere Grippewellen?
Eben und wenn man diese so sieht, dann frage ich mich:
Warum sollen Deutsche vor etwas geschützt werden, was im Grunde nicht tödlicher ist, als frühere Grippewellen?
Schon wieder? (Mal abgesehen davon, dass das aus den Zahlen überhaupt nicht hervorgeht)
Schon wieder? (Mal abgesehen davon, dass das aus den Zahlen überhaupt nicht hervorgeht)
Klar.
Tot ist tot, egal von was und man sieht keinen signifikanten Anstieg im ersten Halbjahr 2020.
Also warum solche Panik über einen so gefährlichen Virus, der soviele in Deutschland dahingerafft haben soll?
Eben und wenn man diese so sieht, dann frage ich mich:
Warum sollen Deutsche vor etwas geschützt werden, was im Grunde nicht tödlicher ist, als frühere Grippewellen?
Stell die Frage doch mal mit Bezug auf Italien, Frankreich oder den USA? Vielleicht sind die Zahlen hier in D aufgrund der Massnahmen so niedrig.
Wir steuern übrigens trotz umfangreicher Massnahmen auf 10.000 Tote zu. Der Vergleich mit einer ungebremsten Grippewelle hinkt also gewaltig. Wie hoch wäre die Anzahl der Grippeopfer bei den gleichen Massnahmen? Vielleicht haben wir dazu Ende des Jahres Vergleichszahlen. Wie wären die Zahlen ohne Lockdown gewesen? Ach ja, siehe die oben genannten Länder.
M.
Geändert von Matthias75 (12.09.2020 um 15:07 Uhr).
Klar.
Tot ist tot, egal von was und man sieht keinen signifikanten Anstieg im ersten Halbjahr 2020.
Also warum solche Panik über einen so gefährlichen Virus, der soviele in Deutschland dahingerafft haben soll?
Also ich sehe da was anderes. Dass im Januar Februar und auch März noch nicht viele Leute an Corona gestorben sind, dürfte ja nicht weiter verwunderlich sein, da es zu diesem Zeitpunkt hier noch so gut wie keine Fälle gab.
Dann vllt noch bedenken, dass man bei einer Infektion nicht sofort Tod umfällt, sondern selbst bei Todesfolge erstmal noch eine Weile Krank und in Behandlung ist. Wenn man sich die steigenden Infektionszahlen ab Mitte März anschaut, dann fällt bei den Todeszahlen schon recht deutlich die Abweichung im April auf.
Ab Anfang April war dann übrigens auch ein Großteil der Maßnahmen in Kraft und die Kontakte und Übertragungsmöglichkeiten deutlich reduziert und siehe da, im Mai wars schon gar nicht mehr so dramatisch...
Jetzt gibts da sicher noch 1000 andere Einflussfaktoren, in dem Zusammenhang wäre es sicher hilfreich gewesen eine Originalquelle zu haben mit entsprechenden Einlassungen zur Zusammensetzung dieser Zahlen.
Wie wenig sinnvoll es bei einer (globalen) Pandemie ist, sich nur auf lokale Todeszahlen zu beziehen wurde hier ja zusätzlich schon erörtert.
Edith: Genau das meinte ich übrigens mit "geht gar nicht aus diesen Zahlen hervor"