Ja mit Sport habe ich das selbe Problem. ich weiß auch nicht, was ich da groß machen soll. Aber auf eingeschaltete Kamera und mich dann beim Aerobic oder Stabi Training zu zeigen und die SuS sitzen mit ausgeschalteter Kamera da, machen nicht mit und sich lustig über einen und nehmen es wohl möglich noch auf habe ich aber auch keine Lust
Allerdings habe ich zwar alle Klausuren geschrieben und bestanden, aber dann während der Bachelorarbeit keinen Bock mehr und einfach aufgehört weil mir da eh schon klar war, dass ich nicht den Rest meines Arbeitslebens in einem Büro sitzen möchte.
Da gab es zum Beispiel Dozenten, die den Begriff "Vorlesung" sehr wörtlich genommen haben und wirklich nichts anderes gemacht haben als ihr Skript vorzulesen. Ich saß da echt fassungslos drin und hab mich gefragt warum ich dafür 100 km hingefahren bin.
Jetzt würde mich aber auch interessieren warum du da nachfragst. Um den Thread nicht zu überlasten auch gerne per PN
Was aber bei all der Automatisierung hintenüber fällt ist, dass einerseits manche Arbeiten nicht an die KI ausgelagert werden können (Verputzen, Mauer bauen) und dass viele Schüler -sorry- kognitiv kein Studium o.ä. beenden können. Herabgesetzte Abitur-Standards ändern ja am Menschen nichts, nur dass er ein Wertungspapier mehr in der Hand hat.
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Unabhängig davon hast Du als Handwerker aktuell goldene Zeiten, und dieser Zustand wird deutlich zunehmen. ....
Entscheidend für eine Automatisierung ist nicht vorwiegend der Grad der Intelligenz, die nötig ist, um etwas auszuführen, sondern die Komplexität. Isolierbare Tätigkeiten werden früher oder später der Automatisierung zum Opfer fallen, da man zusätzliche Intelligenzen mit ihren Spezialfertigkeiten leicht andocken ("Docker" kennt man in der IT bereits ;-) und somit erweitern kann.
Beispiel:
- Eine Rechtsanwalt der in einem Fall nach ähnlichen Gerichtsurteilen sucht und eine Verteidigung erstellt, wird automatisiert und durch einen Roboter ersetzt. Bei anderen Fällen wird der automatisierte "Rechtsanwalt" einfach per Knopfdruck geupdatet und erhält so neu Features.
- Ein Maler, der ein Gerüst baut, darauf rumklettert und ein Haus streicht, wird nicht automatisiert.
Sprecht mit den Handwerkern. Ich habe die fast jeden Tag vor der Nase. Sprecht mit den älteren Kollegen, die noch ein paar Jahre bis zum Ruhestand haben. Die sind körperlich kaputt, die bringen auch nicht mehr den vollem Umsatz, weil sie halt einfach langsamer werden. Das ist halt so und aus meiner Sicht auch in Ordnung. Dafür bringen die Kollegen viel Erfahrung mit und können auch mal mit 40 Jahre altem Zeug umgehen. Die jungen Kollegen (nirgends Frauen in Sicht) können nur noch pressen, wenige löten oder schweißen. Alles nur noch systembauweise. Einige Bekannte sind grade mal 30 und haben schon mehrere Bandscheibenvorfälle gehabt. Wer hat denn einen Helfer zur Hand, wenn die Wärmepumpe 90 kg wiegt und auf das Gestell muss. Oder der Warmwasserspeicher in den Keller muss. Wer will schon sein ganzes Leben lang kopfüber Luftkanäle montieren oder in Zwischendecken auf einer 6 / 8 sprossigen Leiter Kabelbündel ziehen. Geschweige denn von Arbeiten im Außenbereich.
Die Jungs haben auch kaum Motivation zu anstrengendem Sport und trinken, das sehe ich häufig, nebenbei 1 - 2 Liter Cola/Fanta/suchsdiraus. Und die sind trotzdem nicht dick.
Nur dann erzählen Sie dir halt auch, im Endkundengeschäft im privaten Bereich herrscht ein Klima, das denen das Arbeiten vergeht. Alles schnell, immer 100%, keine Fehler, Wünsche vom Mond, keine Ahnung bei den Kunden was geht, keine Koordinierung (Architekten sind ja so teuer). Und all das darf nix kosten. Sind ja nur Handwerker.
Zurzeit verdienen die Firmen und die Chefs, das mehr an Einnahmen kommt nur geringfügig an. Allerdings sieht man auch den Trend, dass teilweise die Monteure von einer Firma zur anderen abgeworben werden (Geld, Auto) und nach 2 Jahren sind sie wieder zurück (mehr Geld).
Fängst du heute mit 16/17 mit der Ausbildung an und arbeitest 45 Jahre, dann bis du auf einmal 61/62 und es fehlen dir noch einige Jahre bis zur Rente, wenn es die denn überhaupt noch geben wird. Mit nem Bürojob hast du vielleicht Rücken / Schulter, bei nem Handwerkerjob ist da gerne auch mehr kaputt, zuzüglich Arbeitsunfälle (vom Dach, vom Gerüst, eingeklemmt, Schnittwunden, Verbrennungen, Verätzungen, Amputationen usw.).
Ah, und das Land macht fröhlich weiter.
Heute neuer Schulerlass für den Sportunterricht auf Distanz in NRW.
Kurz zusammengefasst:
- Lehrer gibt Hausaufgabe auf "Geht Laufen", SuS gehen Laufen, ist nicht von der Unfallversicherung der Landeskasse gedeckt, weil HAUSaufgabe
- unfallkassengedeckt ist hingegen der Distanzunterricht per Video, da der Lehrer nur so seiner Aufsichts- und Eingreifpflicht bei potentieller Verletzung nachkommen kann
Da hätte ich auch keinen Bock drauf.
Gut bei 1 würde ich sagen das ist halt normales Lebensrisiko und wem das zu viel ist, der geht halt nicht laufen.
Bei 2., würde ich mich als Lehrer aber auch weigern. Was willst Du denn bitte über Video machen, wenn der Schüler irgendwas Gefährliches treibt? Auf dem kleinen Bildchen kann man auch nicht die Umgebung richtig einschätzen. Stell Dir vor Du lässt die einen Hampelmann machen und der erst Schüler hat sich die Hand am nächsten Kaktus an. Hättest Du dann den Kaktus vorher sehen müssen?
Was aber bei all der Automatisierung hintenüber fällt ist, dass einerseits manche Arbeiten nicht an die KI ausgelagert werden können (Verputzen, Mauer bauen)
Unabhängig davon hast Du als Handwerker aktuell goldene Zeiten, und dieser Zustand wird deutlich zunehmen.
Zitat:
Zitat von crazy
Man muss nicht immer studieren, um glücklich zu sein und ein gutes Auskommen zu haben.
Die "einfachen" Bürojobs fallen ja jetzt schon nach und nach weg. Früher konnte man Sanitärtechniker oder Elektriker lernen und war dann mehr oder weniger für ein Berufsleben gerüstet. Heute braucht man in den Jobs fast das Wissen, was ein Ingenieur "früher" hatte und muss ständig schauen, dass man auf dem Laufenden bleibt. D.h. selbst wenn man kein Studium benötigt muss man in der Lage sein, Informationen zu filtern und sich Wissen schnell anzueignen.
Ich sehe es so, dass man entweder auf den Bildungszug (es muss kein Studium sein) aufspringt und dann die Chance auf ein gutes Auskommen hat oder dass man im Niedriglohnsektor landet. Ausreisser in beide Richtung gibt es natürlich schon jetzt und wird es immer geben.
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Ich sehe es so, dass man entweder auf den Bildungszug (es muss kein Studium sein) aufspringt und dann die Chance auf ein gutes Auskommen hat oder dass man im Niedriglohnsektor landet. Ausreisser in beide Richtung gibt es natürlich schon jetzt und wird es immer geben.
Ich sehe es ebenso. Die Anforderungen an Wissensarbeiter werden weiterhin steigen und komplexer, eine große Anzahl wird in prekäre und work-on-demand Arbeitsverältnisse übergehen (im Zuge dessen vermute ich dann eine Grundsicherung). Niedriglöhner in Drittländern sind hoffnungslos verloren, wenn 3D-Drucker Kleider erstellen und künstliche Intelligenzen Hotlines in Indien ersetzen.
Würde ich ja gerne , aber bei uns kommen sie entweder gar nicht, sind nicht in der Lage Termine zu vergeben, oder sie einzuhalten, oder haben weniger Ahnung von der Materie als ich selbst. Mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht.
Um im Duktus dieses Threads zu bleiben: "Alle Handwerker sind Nieten, faul, zu dumm zum gerade aus Laufen und überhaupt überbezahlt und zu nichts in der Lage." (Natürlich nicht ernst gemeint - aber so manchem hier würde es helfen mal auf das eigene Tun zu schauen und sich zu fragen, ob immer alle mit ihrer Arbeitsleistung, z. B. Chef, Kollegen, Kunden zu 100% zufrieden sind.)