Ich empfinde die Kritik am hochdrehen des Lautstärkereglers berechtigt.
Hätte die Tagesschau von Beginn an Stimmung einfangen wollen, hätten sie von Beginn an Mirkos im Raum verteilt. Haben sie aber nicht, so hatten Reaktionen Dritter keine Relevanz und hätten auch keine bekommen sollen.
Ich finde es grundsätzlich miserabel, das man alles und jeden in die passende Ecke versucht zu schieben.
Tagesschauende sind interessiert und man darf annehmen das sie sich ohne manipulierende Effekte, Meinungen bilden können.
Weil es m.E. keinen Grund zur Kritik gibt.
Es ist logisch, dass die Mikrofone hauptsächlich auf Trump fokussiert sind, da man natürlich nicht so sehr klickende Fotoapparate, Husten im Publikum usw. hören will/soll.
Wenn es dann ausnahmsweise doch Relevantes im Publikum zu hören gibt, muss man natürlich lauter drehen.
Eine objektiv richtige Lautstärke kann es hier gar nicht geben. Auch wenn Du selbst im Publikum wärest, wäre es Zufall, ob Du direkt neben dem/n Buhrufer(n) sitzt oder weit weg.
Ich habe eine andere Erwartungshaltung: Wenn im Medium Fernsehen thematisiert werden soll, dass es Buhrufer gab, erwarte ich eine entsprechende Kameraeinstellung. Und zu dieser kann man den Ton so weit aufdrehen wie man möchte, weil darauf der Fokus ist. Oder man kann den Sprecher darauf hinweisen lassen und dann die Buhrufe einspielen, falls kein Videomaterial vorhanden ist.
Wenn man jedoch so sehr am Pegel spielt während die Kamera auf den sprechenden Trump gerichtet ist, so dass es sich nach Protesten anhört, die lautstark genug sind sogar vom Sprechermikrofon aufgefangen zu werden, finde ich das keine nachahmenswerte Form der Berichterstattung.
Dass Du und Herr Gniffke damit hochzufrieden seid stellt glücklicherweise keine Verpflichtung für mich dar, das genauso zu sehen.
Wenn man nun gar keinen Audio-Mitschnitt von den Buhrufen gehabt hätte, dann wäre es vermutlich auch in Ordnung gewesen, diese aus einer anderen Veranstaltung dazu zu mischen wenn man meint, nur so könne man "widerspiegeln, was unsere Korrespondenten berichtet haben"?
Wenn im Medium Fernsehen thematisiert werden soll ...
Meines Wissens kam das gar nicht "im Medium Fernsehen" sondern auf Twitter.
Diese Detaildiskussion lenkt von dem eigentlich Relevanten ab, nämlich dass der König aller Lügner permanent wahrheitswidrig diejenigen der Lüge bezichtigt, die seine Lügen aufdecken.
Dass es in Einzelfällen tatsächlich zu Falschmeldungen kommt, ist kaum zu vermeiden. Wie schon mehrfach dargestellt, korrigieren die Medien diese im Gegensatz zu ihm.
Meines Wissens kam das gar nicht "im Medium Fernsehen" sondern auf Twitter.
Ich dachte es sei in der Tagesschau gesendet worden. Da ich ich es aber dort nicht selbst gesehen habe, will ich annehmen, dass Du Recht hast.
Für das Medium "Online Video" gilt aber Ähnliches, speziell wenn das Label "Tagesschau" drauf klebt.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Diese Detaildiskussion lenkt von dem eigentlich Relevanten ab, nämlich dass der König aller Lügner permanent wahrheitswidrig diejenigen der Lüge bezichtigt, die seine Lügen aufdecken.
Dass es in Einzelfällen tatsächlich zu Falschmeldungen kommt, ist kaum zu vermeiden. Wie schon mehrfach dargestellt, korrigieren die Medien diese im Gegensatz zu ihm.
Wollen wir Trumps Umgang mit der Wahrheit nun zum Leitbild für den Journalismus machen? Gerade weil ich von Journalisten mehr erwarte als von Trump finde ich solche übereifrigen, vermeidbaren Ausfälle ärgerlich.
Mir wäre es lieber, wenn ich nicht gezwungen wäre, die Berichte der Tagesschau mit Vorsicht zu genießen - oder mir Gedanken darüber zu machen, ob sich Herrn Gniffkes Vorstellungen vom journalistischem Berufsethos mit meiner laienhaften Annahme decken. Es gibt genügend andere Gelegenheit zur Medienkompetenzschulung, so dass ich auf diese gerne verzichten würde.