Um solche "notwendigeren" Situationen risikominimierter zu gestalten, bedarf es entsprechender Konzepte. Bsp. ÖPNV "Maske", Belüftung, mehr Fahrzeuge, um die Belegugsdichte nach Möglichkeit zu reduzieren etc.
(Ich selbst bin seit über einem Jahr nicht mehr im ÖPNV gesessen. Erledige so gut wie alle Wege per pedes/pedales ...)
Mal abgesehen davon dass solche Konzepte dann ewig brauchen (verdoppel bitte mal mit einem Schnips die vorhandene Zug- Bus- und Strassenbahnlogistik sowie deren am besten geimpftes Personal), im Sommer wurde von vielen Maskenverweigerern ja auch argumentiert: ist ja nur 1/3 voll, warum soll ich jetzt eine Maske tragen?
Das führt alles ins fließende Dauergeschwurbel und kann einen konsequenten Lockdown über 3 Woche nicht in irgendeiner Weise ersetzen.
Nach meinem Eindruck unterstellst Du (hier und auch in früheren Posts), dass es jeder selbst in der Hand hat, ob er sich infziert oder nicht. Und wen es trifft, dem ist nach dem Motto ‚selber schuld‘ nicht zu helfen.
Ich glaube, dass das nicht der Fall ist, sondern dass es mehr oder weniger vom Zufall abhängt, wer infiziert wird und wer nicht. Der Verlauf ist noch viel mehr vom Zufall abhängig.
Jeder der über sein Leben weitgehend selbst bestimmen kann hat auch einen sehr großen Einfluß auf sein persönliches Risiko, er hat es also zu einem wesentlichen Teil mit in der Hand. Das restliche Risiko ist natürlich vom Zufall geprägt.
Wesentlich weniger Einfluß auf ihr Infektionsrisiko haben allerdings z.B. Menschen, die gezwungenermaßen in Gemeinschaftsunterkünften wohnen (Altenheime, Flüchtlings- und Obdachlosenheime, Kasernen...), oder die sich berufsbedingt mit einer statistisch erhöhten Zahl von Infizierten Kontakt haben (Gesundheitswesen).
M.m.n. sollte die staatliche Strategie vor allem und gezielt letztere schützen, also diejenigen, die eben weniger selbst zu ihrem Schutz beitragen können. Die Impfpläne zeigen gut, daß diese höher gefährdeten Gruppen wohl bekannt sind; es bleibt mir weitehrin ein Rätsel, warum deren gezielter Schutz all die Monate so geringe Priorität hatte (Ehre den Ausnahmen, z.B. Tübingen).
Die zunehmende Fokussierung auf vermeintlich schuldige Querdenker, die die Pandemie befeuern sollen, lenkt m.M.n. vor allem von gravierenden Fehlern der Verantwortlichen und der mangelnden Langfrist-Strategie ab, und wirkt in Richtung einer massiven Spaltung in Freund-Feind.
den Landfriedensbruchparagrafen neu zu fassen mit dem Ziel, dass die Polizei auch gegen jene Demonstranten vorgehen kann, die Gewalttäter allein durch ihre physische Präsenz schützen.
Da bei größeren Demos immer ein paar (und auch mal mehr) Wirrköpfe dabei sind, könnten damit praktisch jegliche Demonstraten mit noch so friedlicher Gesinnung kriminalisiert werden. Wollen wir das wirklich?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das sehe ich ähnlich. Die Frage muss lauten, wie kommt die große Mehrheit dagegen an?
Zitat:
Zitat von Vicky
Ich erkenne hier ein Muster:
Das ist das Problem und zwar auf beiden Seiten der Debatte. Es wird sich nicht zugehört, sondern pauschalisiert und Menschen wahllos Gruppen zugeordnet. Es gibt die einen, die fordern das Richtige und haben die legitime Kompetenz und es gibt die anderen, die sagen das Falsch und kompetent sind sie sowieso nicht.
Das ist nicht die Art und Weise wie eine aufrichtige Diskussion funktioniert. Sowohl von Flow als auch Schwarzfahrer habe ich hier zuletzt nichts "verschwurbeltes" gelesen, sondern den Versuch sich konstruktiv an der Debatte zu beteiligen. Genauso auch von anderen hier, die teilweise eine andere Meinung haben.
Dann kommen solche Beiträge, wie deiner und polarisieren eine Debatte in der es nur richtig oder falsch gibt. Dann man sehen, wie man gegen diese Verschwurbler ankommt. Aber sachliche Diskussion braucht es dazu anscheinend nicht.
Richtig.
Um solche "notwendigeren" Situationen risikominimierter zu gestalten, bedarf es entsprechender Konzepte. Bsp. ÖPNV "Maske", Belüftung, mehr Fahrzeuge, um die Belegugsdichte nach Möglichkeit zu reduzieren etc.
Nein. Damit würde man erwarten, dass die Gesellschaft das Problem löst, was aus dem asozialen Verhalten einiger weniger resultiert.
Und... ja, ich denke es ist asozial zu denken, es sei eines jeden privates Recht sich die Seuche einzufangen und danach nach eigenem Ermessen in der Gesellschaft zu verteilen.
Ab welchem [s]Größe[/s] Gefahrenpotential muß eine Minderheit als Teil der Gesellschaft ofiziell anerkannt und toleriert werden ?
Ich habs mal korrigiert, denn mit "Größe" hat das nichts zu tun, aber mit unserem Grundgesetz.
Art 2 GG
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Art 20 GG
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
... usw.
Der Staat hat also auch dafür zu sorgen, dass das Recht auf Leben und Gesundheit (körperliche Unversehrtheit) durchgesetzt wird. Er muss Maßnahmen zu unserem Schutz treffen im Falle einer Gefahr.
Nun haben wir ja festgestellt, dass eine Pandemie eine Gefahrensituation ist und wir haben uns auch einigen können, dass wir in einer solchen Pandemie-Lage stecken.
Nicht so gut während einer Pandemie wären da:
- Eine Demo mit 20.000 Leuten ohne Hygieneregeln durchführen zu lassen
- Das ständige Diskreditieren und in Frage stellen verschiedener Experten aus dem Fachgebiet aus dem In- und Ausland
- Absichtliches Verstoßen gegen die Schutzmaßnahmen
- Falsche Informationen und Zwietracht verbreiten (um Geld zu verdienen)
Wie sagte Frau Merkel SINNGEMÄSS (es ist also kein Zitat, sondern aus dem Gedächtnis wiedergegeben) gestern:
"Man kann vieles abschaffen, aber die Schwerkraft nicht."
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Wie definiert sich eigentlich der Begriff der Übersterblichkeit? Der wird ja immer wieder in der Diskussion verwendet, daher wäre es sinnvoll, diesen richtig zu verstehen und anzuwenden.
Sind damit z.B. Absolut- oder Relativwerte gemeint? Wird hier irgendwie die Demografie berücksichtigt?
Meines Wissens gibt es statistisch eine Sterblichkeit von ca. 1 % pro Jahr, je nach Altersstruktur etwas mehr oder weniger; diese kann man erst mal gleichmäßig übers Jahr verteilen (macht in D. ca. 2600 Tote am Tag, also ca. 4 - 5 vollbesetzte Flugzeuge). Dazu kommt eine jahreszeitliche Schwankung, da in der kalten Jahreszeit, sowie manchmal in heißen Sommerwochen etwas mehr Menschen sterben, als zu gemäßigteren Wetterzeiten. Diese Schwankungen sind über die Jahre statistisch erfasst und ergeben eine gewisse Bandbreite an "üblichen" Sterblichkeiten. Wenn nun eine besondere Situation eintritt (Erdbeben, Pandemie) wird zeitweilig die Sterblichkeit über diese statistisch bestimmte Sterblichkeitskurve steigen, und ist so in Absoluten Zahlen oder in % bestimmbar. Ich glaube, auf Euromomo ist dazu noch einiges erklärt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)