Aber auch nur noch in der Grundschule. An weiterführenden Schulen haben doch mittlerweile alle Bundesländer die Maskenpflicht auch im Unterricht, oder?
Nein, nichtmal in der Oberstufe gibt es überall eine Maskenpflicht, in den Klassen 5 - 10 (natürlich) auch nicht.
Bringt nichts (da Kinder nur extremst selten überhaupt Symptome und noch seltener Fieber bekommen) und lenkt von den Maßnahmen ab, die wichtig wären: Abstand halten und alle 15 min durchlüften.
Das hängt doch aber vom Alter der "Kinder" ab, oder?
Oder gibt es da neue Erkenntnisse, dass dies bei den 16 - 20-jährigen auch so ist?
Abstände sind im regulären Schulbetrieb natürlich nicht einhaltbar.
Aber mal eine (vielleicht dumme) Frage zu den Zahlen:
Wenn ich mir das RKI-Dashboard anschaue, fällt mir auf, dass sich die hohen Zahlen der Neumeldungen im Vergleich zum Vortag (heute eben die 18.681) nicht in der gleichen Weise in dem Balkendiagramm der Fälle/Tag nach Meldedatum (bei mir rechts unten, zweiter Reiter) niederschlagen. Zudem steht hier der Disclaimer, dass sich "das Gesamtplus der Fälle zum Vortag auf verschiedene Tage verteilt aufgrund des Übermittlungsprozesses. Soweit bekannt.
Das bedeutet, dass wir nicht gestern 18.681 neu gemeldete Infektionen hatten, sondern nur dass diese Anzahl von Fällen gestern an das RKI übermittelt wurde. In der Grafik sieht man, wie sich die Meldungen auf die einzelnen Tage verteilen (orange Balken), z.B. auf gestern 10826 (der 18681 Fälle), auf vorgestern 6645,... Nach meinem Verständnis habe ich also erst nach einigen Tagen rückwirkend verlässliche Zahlen, wenn alle Fälle dem korrekten Meldedatum zugeordnet sind. Oder verstehe ich das falsch?
Das siehst Du wohl richtig. Diese Darstellung mag zwar, wenn man länger zurück blickt, den Infektionsverlauf präziser abbilden, aber kurzfristig ist das Bild immer unvollständig. Es sieht immer so aus, als wäre in den letzten Tagen ein Abfall der Zahlen zu beobachten, den es aber real nicht gibt, denn über etliche Tage werden noch neu übermittelte Fälle auf frühere Tage verteilt.
Sehr präzise wird das Bild so trotzdem nicht, da ja sehr oft Infektionsort und -Datum gar nicht bekannt sind und dann das Meldedatum an das Gesundheitsamt verwendet - was auch wieder nicht unbedingt gleich mit dem Übermittlungsdatum ans RKI ist.
Zitat:
Kann es sein, dass für den R-Wert die Infektionen auf die Tage der tatsächlichen Meldung vor Ort bzw. beim Gesundheitsamt verteilt werden und nicht auf die Tage der Meldung beim RKI. Vielleicht entsteht dadurch der unterschiedliche Eindruck zwischen den Meldezahlen und dem R-Wert.
Auf S. 13 ist die Überschrift
"Schätzung der Reproduktionszahl R".
Auf jeden Fall basiert R hier auf den Zahlen des (angenommenen) Erkrankungsbeginns und nicht einfach auf den täglich frisch übermittelten Werten. Da hierfür etliche aktuelle Zahlen fehlen, nehmen die irgendwie eine Schätzung vor, wie viel voraussichtlich noch rückwirkend für jeden Erkrankungstag gemeldet (und/oder berechnet) werden wird.
Ich gehe stark davon aus, dass diese Schätzmethode bei einer dynamischen Entwicklung, wie wir sie gerade haben, deutlich fehleranfällig ist und dass das die Ursache des möglicherweise falschen R unter 1 sein könnte.
Oder ich liege falsch und R liegt richtig, man weiß es (noch) nicht ...
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Richtig. Mein Standpunkt ist sicher geprägt dadurch, daß ich einem Land aufwuchs, das sein System über Denunziation gestützt hat, und ich daher jede Form davon ablehne.
kann ich verstehen und grundsätzlich bin ich auch kein Fan von Bespitzelung und Denunziantentum. Ich sehe die Lage etwas ernster als du, nicht unbedingt für mich, aber für Personen aus meinem Umkreis, die zur Risikogruppe gehören. Zudem sehe ich einen Unterschied, kann aber verstehe, wenn das für dich anders ist: Es geht nicht um einen persönlichen Vorteil oder einen Macherhalt, sondern um unser aller Wohl (klingt pathetischer als es gemeint ist) und darum eine Krankheit einzudämmen. Dennoch wäre es aus meiner Sicht nur das letzte Mittel.
Ich glaube, die erwähnten Personen haben sich durch ihr Verhalten, dass sich auch ohne Anzeige rumspricht, selbst mehr geschadet als dies durch eine Meldung und anschließende Quarantäne.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich glaube, Deine Ausführungen zeigen sehr deutlich, daß keine Zahl allein ein ausreichendes Maß für die Beurteilung von Lage und Perspektive sein kann, sondern nur die komplexe Betrachtung von möglichst vielen Meßgrößen und deren Beziehungen. Umso wichtiger wäre es, mal von dem täglichen Berichen von Zahlen abzurücken. Einmal wöchentlich ein Rückblick wäre genug, und würde diese täglichen Schwankungen in Zahlen wie Stimmungen deutlich glätten.
Jein. Ich muss die Zahlen richtig interpretieren. Es sind ja vermutlich immer ungefähr die gleichen Anteile, die später gemeldet werden. Insofern gleicht sich das alles nach ein paar Tagen aus bzw. relativiert sich. die zahlen zeigen somit ja schon eine Tendenz an.
Auf jeden Fall basiert R hier auf den Zahlen des (angenommenen) Erkrankungsbeginns und nicht einfach auf den täglich frisch übermittelten Werten. Da hierfür etliche aktuelle Zahlen fehlen, nehmen die irgendwie eine Schätzung vor, wie viel voraussichtlich noch rückwirkend für jeden Erkrankungstag gemeldet (und/oder berechnet) werden wird.
Ich gehe stark davon aus, dass diese Schätzmethode bei einer dynamischen Entwicklung, wie wir sie gerade haben, deutlich fehleranfällig ist und dass das die Ursache des möglicherweise falschen R unter 1 sein könnte.
Oder ich liege falsch und R liegt richtig, man weiß es (noch) nicht ...
Deshalb wird ja auch ein Konfidenzintervall berechnet. So ein Wert kann auch nie zu 100% genau sein - das bringt Statistik mit sich, aber das weißt du sicher selbst auch.
Was ich aber viel interessanter finde: die Zahl scheint nicht in dein düsteres Weltbild zu passen, also muss jetzt (!) diese Zahl plötzlich falsch oder weniger vertrauenswürdig sein. Dabei hat sich an der Bewertung von R relativ wenig geändert, wenn, dann ist es wieder etwas genauer geworden, da mehr Fallzahlen zur Verfügung stehen. Der R-Faktor bleibt wie alle anderen Werte ein Wert aus mehreren. Diesen isoliert zu betrachten ist zu kurz gegriffen.
Eine andere Frage: Inwiefern ist die aktuelle Situation "dynamisch"? Inwiefern ist sie nun mehr oder weniger dynamisch als zu einem anderen Zeitpunkt? Wie definierst du dynamisch? Das klingt so nach einem schönen adjektiv, aber die Substanz dahinter fehlt. Oder bedeutet für dich dynamisch einfach, dass die Zahlen (relativ stark) steigen?
Eine Frage dazu: es hieß ja jetzt öfter, daß die Kinder sich warm anziehen sollen, weil ja ständig/häufig gelüftet werden soll in der Schule. (Solche Anordnungen hatte ich auch mal in Rumänien, weil es wochenlang gar keine Heizung gab; gelüftet hat da keiner zusätzlich, aber die 15 - 16-Jährigen wurden von der Klassenlehrerin händisch abgetastet, ob alle die lange Unterhose anhaben ...).
Ist es eigentlich sinnvoll, so extrem zu lüften, daß es im Klassenzimmer dauerhaft kalt wird? Viren sollen sich ja bei Kälte besser halten, darum ist ja der Sommer weniger kritisch, heißt es. Ist es nicht schwierig, die richtige Balance zwischen Luftaustausch (der ja je nach Anordnung der Fenster mal besser, mal schlechter alle Ecken erreicht) und Viren-Boost durch Kälte zu finden? Oder sollte man sagen, jetzt ist Energiesparen egal, wir heizen kräftig gegen die Lüfterei, damit es nicht zu kalt wird?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Im gestrigen Lagebericht heißt es:
"Die berichteten R-Werte lagen seit Anfang Oktober stabil deutlich über 1. Seit Anfang dieser Woche ist ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen. Dies führt beim 4-Tage-R-Wert, der zyklischen Schwankungen unterliegt, zu einem momentanen Abfall unter den Wert von 1."
Mit anderen Worten sagen die selbst, dass der 4-Tage-R-Wert nicht ganz ernst zu nehmen ist.
Da werden die Summen der Erkrankungen von 4 Tagen durch den Wert der 4 vorhergehenden Tage geteilt. Dabei kann zwangsläufig wenig brauchbares rauskommen, da es über die Wochentage immer ein typisches Muster von steigenden und fallenden Meldezahlen gibt. Das wird zwar mit den (teils angenommenen) Erkrankungsdaten zu korrigieren versucht, das gelingt aber nicht vollständig.
PS:
Ich prophezeie, dass das 4-Tage-R nicht unter 1 bleiben wird, sondern erst mal wieder steigt, bevor es bald hoffentlich wirklich bergab geht.
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