Jetzt fragt der Techniker in mir: Die Leitungen sind voll Gas, und es läuft aus. Kann man nicht auf deutscher Seite die Ventile öffnen, und so viel wie möglich ins Pipeline-Netz leiten/saugen/pumpen, um damit die Menge zu reduzieren, die unsinnig in der Ostsee verpufft? Wäre ein Segen für die Umwelt, und nebenbei könnte man damit wohl die fehlenden 10 % der Speicher auffüllen.
Soetwas macht der ehrliche deutsche Politiker doch nicht! Das ist unrechtmäßige Aneigung.
Obwohl, Habeck und Baerbock müssten tatsächlich schon aus Umweltschutzgründen darauf bestehen!!!
Wenn die Rohre jetzt mit Salzwasser geflutet werden, sind se ja danach sicher auch nicht mehr brauchbar...
Edit: ich dachte, die Endlager strahlen ewig, aber wieso emittieren sie überhaupt CO2?
Glaubst du, da gibt es so Löcher im Boden wo man die Fässer einfach reinschmeisst und für immer vergisst? Allein in Gorleben wurden schon 1,6Mrd Euro in die Erkundung investiert, und das bedeutet eben ganz viel buddeln, bohren, betonieren, bewegen,... mit anderen Worten einfach nur CO2 produzieren. Das alles nur für eine vergebliche Erkundung. So wird es dann weiter gehen, zwischenzeitlich verbrät man noch viel Energie mit Verpackung, Lagerung, Umlagerung, Neuverpackung von Atommüll in Zwischenlagern.
Das ist aber aktuell kein Grund, es ganz zu vergessen. Schließlich geht es um kurzfristige Lösung für die extremen Preissteigerungen und begrenzter Gas-Verfügbarkeit. Kernkraftwerke liefern zuverlässigen Strom mit minimalem zusätzlichen CO2, sparen Gas und entlasten die Verbraucher jetzt und sofort.
Kurzfristig wird das doch jetzt alles gemacht. Die Kohle läuft auf Hochtouren. Die AKW dürfen auch das letzte Bisschen Uran spalten. Sind halt alles keine zukunftsfähigen Maßnahmen.
Interessant: Der ehemalige polnische Verteidigungsminister, Aussenminister und heutige EU-Abgeordenete, Chairman EU-USA-Delegation Radek Sikorski bedankt sich auf Twitter bei den USA für die Sabotage bei NS1 und NS2. https://twitter.com/radeksikorski/st...966915/photo/1
(übrigens: was sind Deiner Meinung nach die "entsprechenden" Speicher?).
Gibt zwei grundlegende Typen:
1. Physische Speicher. Am bekanntesten sind Pumpspeicherkraftwerke. Man kann aber auch für die kurzfristige Speicher mit Hebewerke oder Schwungrädern arbeiten.
2. Chemische Speicher. Hier dürfen dezentral wohl Batterien, im großen Maßstab eher Wasserstoff als Speicher zum Einsatz kommen. Bin aber kein Chemiker, den Kollegen fällt dazu sicher noch ne Menge ein.
Glaubst du, da gibt es so Löcher im Boden wo man die Fässer einfach reinschmeisst und für immer vergisst?
ja, das bedeutet "Endlager". Nur weil man mancherorts nicht in die Pötte kommt, ist es lange nicht unmöglich, da zu einer Entscheidung zu kommen. Wir haben schon lange deutlich sicherere Entscheidungsgrundlagen für ein Endlager, als es für den Atomausstieg oder für die Corona-Impfpflicht es je gab, und da wurde auch einfach entschieden. Und den Ingenieuren, die jahrzehntelang Kernkraftwerke sicher betrieben haben, traue ich auch den Bau von sicheren Endlagern zu.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Kurzfristig wird das doch jetzt alles gemacht. Die Kohle läuft auf Hochtouren. Die AKW dürfen auch das letzte Bisschen Uran spalten. Sind halt alles keine zukunftsfähigen Maßnahmen.
Es geht nicht um zwei Monate, sondern um eine Zeit von mehreren Jahren, die überbrückt werden müssen, wie es ursprünglich mit Gas geplant war. Kernkraft wäre die CO2-mäßig sinnvolleste Brückentechnologie, die aber nicht wie Gaskraftwerke stundenweise an- und auszuknipsen ist, sondern entsprechenden Vorlauf braucht. Richtig wäre ein Plan für 5 - 10 Jahre Kernkraft, mit der Betreiber planen können, bis (hoffentlich) die vielzitierten Speicher für Wind und Sonne da sind.
Edit zum Thema: dieser Spiegel-Kommentar könnte richtig liegen...
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Gibt zwei grundlegende Typen:
1. Physische Speicher. Am bekanntesten sind Pumpspeicherkraftwerke. Man kann aber auch für die kurzfristige Speicher mit Hebewerke oder Schwungrädern arbeiten.
2. Chemische Speicher. Hier dürfen dezentral wohl Batterien, im großen Maßstab eher Wasserstoff als Speicher zum Einsatz kommen. Bin aber kein Chemiker, den Kollegen fällt dazu sicher noch ne Menge ein.
Mit physischen Speichern kann man nur einen Bruchteil des Bedarfs decken (Pumpspeicher brauchen geeignetes unbewohntes Gelände, klappt in Norwegen, aber nicht bei uns, die anderen sind zu klein). Chemische Speicher wie Wasserstoff haben miserablen Wirkungsgrad (man braucht also enorme Überkapazität, um sie zu füllen), und mit Batterien scheint der Bedarf (Flautenzeiten überbrücken, und dabei alle Verbraucher zu versorgen) kaum zu decken zu sein, wegen des extremen Materialverbrauchs. Man kann nur darauf hoffen, was den Technikern und Physikern noch einfallen wird - und das ist mir noch zu unsicher, um darauf zu bauen (indem man alles andere zurückbaut) ohne Backuplösung.
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Geändert von Schwarzfahrer (27.09.2022 um 21:57 Uhr).
Kernkraft wäre die CO2-mäßig sinnvolleste Brückentechnologie, die aber nicht wie Gaskraftwerke stundenweise an- und auszuknipsen ist, sondern entsprechenden Vorlauf braucht. Richtig wäre ein Plan für 5 - 10 Jahre Kernkraft, mit der Betreiber planen können, bis (hoffentlich) die vielzitierten Speicher für Wind und Sonne da sind.
Und wie willst du jetzt schnelle Regelenergie aus Gaskraftwerken mit AKW als Grundlastkraftwerken ersetzen?