Lange hatte ich die Hoffnung, dass die AfD ähnlich wie seinerzeit die Republikaner oder auch die NPD (den neuen Namen mag ich nicht schreiben) sich selbst zerlegen und halt halbwegs unter ferner liefen landeten.
Bedauerlicherweise scheinen sie sich aber festzusetzen, und dafür reicht leider einfach, dass sie da sind, nichts falsch machen und die schlichten Gemüter, denen Empathie, Altruismus und Antizipation etc. schon als Worte fremd sind, sie als Alternative (sic!) betrachten.
Die etablierten Parteien dagegen streiten sich mehr aus Egoismus/Wahltaktik als um der Sache willen, und unter kräftiger Mithilfe aller möglichen Medien werden einfachste Dinge zerredet, zum Beispiel Tempolimit.
Bin aktuell wenig zuversichtlich und denke wie paar Vorredner, dass wir wohl die rechte Schmuddelecke nicht mehr ganz frei bekommen werden.
Sehe ich weitgehend genauso.
Ich hab zudem den Eindruck, dass die lange Liste der zuvor der NSDAP angehörenden Politiker eine Kaste schlafender Faschisten geschaffen hat, denen es nun gelegen kommt, dass rechtsaussen zunehmend salonfähig zu werden scheint.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
#Linkemetoo hattest du mitbekommen?
Dann noch die Äußerungen von Wagenknecht und Dağdelen in Bezug auf Russland / Ukraine.
Ja und dann noch das Framing von CDU/CSU (wie z.b. Kretschmer) die gerne oft behaupten es gäbe einen Linksrutsch.
das ist also "Linke"-Bashing (egal ob die Kritik berechtigt ist oder nicht)
geh ich mal so grob über die news - dann bekommt die afd - gefühlt - die 10-fache Klassendresche ab.
Die Umfragewerte der "besagten" steigen aber trotzdem - im Gegenteil - es macht sie sogar, wegen negativer Werbung, man könnte fast irritiert konstatieren .... attraktiver (=> von geh auf die Gewinner-Seite zu komm zu uns).
Jetzt wirds tatsächlich gefährlich, weil es eine Lawine geben könnt.
Bei der Eingruppierung gehe ich soweit mit. Da gibt es sicher Grautöne zwischen den Gruppen aber im Großen und Ganzen sollte sich das so aufteilen lassen.
Um zu wissen, mit welcher "Gruppe" ich es zu tun habe müsste ich mit den Leuten reden, herausfinden aus welcher Motivation sie denken und handeln wie sie es tun.
Habe ich ehrlich gesagt aber NULL Bock drauf.
Ja, da werfe ich alle in einen Topf, stehe ich zu.
Solche Pauschalisierungen und "Unlust", sich mit Menschen und Inhalten auseinanderzusetzen sind ein perfekter Nährboden für totalitäre Systeme, die die Welt in schwarz und weiß einteilen - und die gibt es in unterschiedlicher Art, nicht der Rechtsextremismus ist die einzige totalitäre Gefahr...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sehe ich weitgehend genauso.
Ich hab zudem den Eindruck, dass die lange Liste der zuvor der NSDAP angehörenden Politiker eine Kaste schlafender Faschisten geschaffen hat, denen es nun gelegen kommt, dass rechtsaussen zunehmend salonfähig zu werden scheint.
Wie erklärst Du dann die starke Position der Rechten in Frankreich, Finnland, Ungarn, Polen, Österreich, etc...?
Bei letzteren würde Deine Argumentation vielleicht nicht völlig ins Leere laufen. Die NSDAP Bonzen in Paris kann ich mir aber wahrlich nicht so richtig vorstellen
Ich meinte das gar nicht so böse ironisch. Es ging eher darum, daß diese Einstellung keine typisch deutsche ist. Vielmehr ist es interessant wie lange das hier nicht so stark in den Vordergrund rücken konnte. Es ist schon erstaunlich wie national die Kritiker der Nationalisten ticken. Ok, das war jetzt ein wenig ironisch.
Präziser: davon, daß alle mitmachen, oder zumindest mitmachen dürfen. Wenn von vornherein zweistellige Prozentzahlen der Bürger nicht mitmachen dürfen, stirbt die Demokratie.
Wer darf nicht mitmachen? Wahrscheinlich meinst du dieselben die nichts sagen dürfen und am lautesten sind?
Offenbar alle, die ihre Stimmen oder ihr Engagement für die AfD einbringen. Der kategorische Ausschluß jeglicher Koalition mit diesen (wie aktuell generell vermittelt) kommt in einem Land, wo es ohne Koalition keine Regierung geben kann, einem Ausschluß gleich. Und es geht ja so weit, daß viele offenbar schon damit ein Problem haben, wenn die AfD für etwas ist, was man selbst will - als ob auch ein gutes Anliegen verbrannt wäre, bloß weil die falschen es unterstützen.
Solange es aber keinen rechtskräftigen Verbot dieser Partei gibt, ist das nicht objektiv begründbar. Und wenn es inzwischen bei 20 % der Bevölkerung sind, bei zusätzlich ca. 20 - 30 % Nichtwählern, heißt das, daß hinter jeder möglichen Regierung deutlich weniger als die Hälfte (ja meist deutlich weniger als 30 %) der Bürger steht - das ist nicht ganz der Sinn von Demokratie, wie es mal gedacht war.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)