ist wegen der Sanktionen ein Ukrainer weniger gestorben? Antwort: Nein.
Das sehe ich anders, der Widerstand gegen Russland auf allen Ebenen sorgt sehr wohl dafür dass sie ihren s&$%§ß-Krieg nicht so durchziehen können wie sie es gerne machen würden. Das jetzt genau zuzuordnen ist natürlich nicht möglich, aber in Summe würde ich dem durchaus wirksame Effekte zuschreiben. Ich bin überzeugt dass es sonst noch viel mehr Butscha gegeben hätte/geben würde. Von den langfristigen Effekten dass sie nach der Ukraine eben nicht in ein paar Jahren gleich die nächsten Länder angehen und wie viele Menschen dann dort ihr Opfer werden würden mal ganz abgesehen.
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Diese Argumentation klingt in sich völlig schlüssig. Sicherlich ist Dir bewusst, dass man dieser entgegen hält, dass auf diese Weise der Ukraine im Krieg in den Rücken gefallen wird; dass man besser schon nach Besetzng der Krim schärfer mit Russland umgegangen wäre; und dass, wenn man jetzt wie von Dir beschrieben handelt, das von Putin-Russland als Einladung verstanden würde, weitere Länder, beispielsweise im Baltikum, anzugreifen; dass also letztlich eine solche Appeasementpolitik Putins Expansionspolitik befeuern und finanzieren würde. Was hältst Du dem entgegen?
Ich möchte andere politische Möglichkeiten im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg nicht ausführen, weil Arne den betreffenden Thread geschlossen hat. Deshalb nur zum ökonomischen Aspekt: Inwiefern die Sanktionen und der Handelskrieg der EU Russland dazu bringen, den Ukrainekrieg zu beenden und die Armee aus den besetzten ukrainischen Gebieten zurückzuziehen, scheint mir sehr, sehr fraglich zu sein. Es beteiligen sich zu wenige Staaten auf der Welt. Das ist die Meinung bekannter Volkswirtschafter oder Politiker.
Es beteiligen sich zu wenige Staaten auf der Welt.
Ja, unter anderem der von dir als leuchtendes Beispiel angeführte Orban, der völlig skrupellos nur seinen Vorteil sieht und ansonsten auf alle anderen pfeift.
Ich möchte andere politische Möglichkeiten im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg nicht ausführen, weil Arne den betreffenden Thread geschlossen hat. Deshalb nur zum ökonomischen Aspekt: Inwiefern die Sanktionen und der Handelskrieg der EU Russland dazu bringen, den Ukrainekrieg zu beenden und die Armee aus den besetzten ukrainischen Gebieten zurückzuziehen, scheint mir sehr, sehr fraglich zu sein. Es beteiligen sich zu wenige Staaten auf der Welt. Das ist die Meinung bekannter Volkswirtschafter oder Politiker.
danke.
Den ersten Satz respektiere ich. Der wirtschaftliche Aspekt ist zutreffend und wird in der Regel in den deutschen Medien mit Wunschdenken ignoriert. Russland verfügt dank Rohstoffeinnahmen weiterhin über viel robustere Finanzen als viele EU-Staaten.
qbz argumentiert sehr kurzfristig (und für meinen Geschmack viel zu russlandversteherisch), waden hat den weiter reichenden Blick.
Mittelfristig werden wir kein Gas, Öl, Kohle mehr benötigen, weder aus Russland noch von sonstwo. Genau wie Corona die Digitalisierung angeschoben hat schiebt die Schei$$e die die Russen veranstalten die Energiewende massiv nach vorne. Was kurzfristig im kommenden Winter passiert ist da nur ein kurzes Intermezzo. Natürlich muss das sozial abgefedert werden, niemand soll frieren. (Auf der anderen Seite kann unheimlich viel beim privaten Verbrauch eingespart werden, wie viele Leute laufen auch im Winter zu Hause im T-Shirt rum bei 23-24° Raumtemperatur, steigende Gas-Preise sind den Gutverdienern aber eher egal, treffen wird es die nicht so gut situierten bzw. Armen. Daher bin ich gegen die Gasumlage sondern plädiere dafür die Gasversorgung staatlich zu sichern.)
Insgesamt: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das was wir schon 2014 ggü Russland dringend hätten tun müssen ist jetzt absolut zwingend.
Definiere "mittelfristig"
Auf heute.de konnte ich lesen, dass wir uns auf zwei harte Winter einstellen müssen.
Andere Länder werden genau hinschauen, wie unsere Energiewende läuft.
Ganz davon abgesehen: kaufen wir nicht gerade schon Energie wieder woanders ein?
Ja, unter anderem der von dir als leuchtendes Beispiel angeführte Orban, der völlig skrupellos nur seinen Vorteil sieht und ansonsten auf alle anderen pfeift.
Ich schätze, daß Ungarns Beitrag zu wirtschaftlichen Sanktionen welcher Art auch immer als Handelsvolumen irgendwo im niedrigen einstelligen Prozentbereich (aus russischer Sicht) liegen würde - also kaum Putin beeindrucken dürfte, wenn Orbán auf russisches Gas und Öl verzichtet.
Dafür weiß ich, daß sogar Ungarn, die kein Orbán Fan sind, es begrüßen, daß er sich seinem Auftrag als Regierungschef entsprechend zuallererst und allem anderen übergeordnet die Interessen des eigenen Landes verfolgt und beschützt. Ungarn hat mittelfristig keine Chance, ohne diese Energieimporte aus Russland auszukommen. Das Land hat keine Finanzreserven, um z.B. teures LNG einzukaufen.
Eigentlich sollte diese Priorisierung eine Selbstverständlichkeit sein für jeden Staatschef sein, der sein Amtseid auf das Wohl des eigenen Volkes abgelegt hat, und nicht als "skurpellos" diffamiert werden, besonders solange Ungarn einen nicht unwesentlichen Anteil an der Versorgung von Ukrainischen Flüchtlingen im eigenen Land leistet.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)