Vielleicht sollten wir ne Facebookgruppe gründen...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Von der Werkstattfront nix weltbewegendes.
Zwo Tage, inkl. Freitagabend eigentlich fast drei, unterm Bulli gelegen und gezangelt, Radln nur zum Bäcker.
Glorreicherweise hing bei dem Freitag ein Schild in der Tür, es sei geschlossen, weil sein Ofen defekt sei.
Obwohl ich dadurch genötigt war, mich nen Tag lang mit Aufbackbrötchen, die ich ansonsten hasse wie die Pest und nur fürn Fall der Fälle (wenn beim Bäcker der Ofen ausfällt oder ich dank Corona mal nicht rausdürfte oder so) zuhause hab, fand ichs klasse, hängt der Laden ja nicht an irgendner Kette oder die Girls im Verkauf schieben nebenher den Krempel, den sie verhökern, selbst noch in nen Bräter in der Ecke, was für mich und jene Kette hier, die schon mit Ihrem Namen 'Der Brotmacher' andeutet, wess' Geistes Kind sie ist, nix mehr mit Backen zu tun hat.
Wie auch immer: zur Feier des Tages hab ich denen nicht nur ein Brot sondern auch gleich noch ne Brezel dazu abgekauft.
So konnts also frisch gestärkt gestern richtig losgehn.
Es ist jedesmal frustrierend zu sehen, wie verbaut und verwinkelt diese Kiste ist, obwohl sie noch so gut wie nix drinnen hat.
Gut ok, Klima, das wars auch schon.
Aber dafür, dass dieser Fünfzylinder bei VW eine tragende Säule sowohl bei den Dieseln als auch Benzinern (immer noch) ist, ist er ganz schön idiotisch aufgebaut mit seinen zahlreichen, rund um den Motor verteilten Wasseranschlussstutzen, der aussen angeflanschten Ölpumpe und den zwei Zahnriemen: auf der einen Seite (eben vor der Ölpumpe, wo für jeden Wechsel des Riemens drei Schrauben der Ölpumpe entfernt werden müssen, was der dauerhaften Dichtigkeit nicht so richtig zuträglich ist) der für den Antrieb der Ventilsteuerung (gemeinhin Nockenwelle genannt) und auf der andern Seite wieder nach unten, zur Einspritzpumpe, die bei allen anderen (Diesel-)Motoren die ich kenne, an dem einzigen Zahnriemen für die Nockenwelle mitangetrieben wird.
Also, wassn Gefrett!
Um die Ölpumpe abzudichten, muss der komplette Riementrieb der Ventilsteuerung wieder raus, davor sitzt noch der Keilriemen, der die restlichen Nebenaggregate wie Lichtmaschine, Lenkhelfpumpe und Klimakompressor antreibt, ausserdem muss die Ölwanne runter, die allerdings wiederum zwischen Getriebe auf der einen und der Zahnriemenverkleidung auf der andern Seite eingezwängt ist und weils dadurch immer noch zu einfach wäre, die da rauszueseln, gibts natürlich noch drei Schrauben, die man schonmal gar nicht sieht und nur erfühlen kann, wenn man weiss, dass sie da sind.
Selbstredend benötigt man drei verschiedene Werkzeuge dazu und eine Schraube ist so genial angeordnet, dass sie zwar mit Müh und Not rauszukriegen ist und dann einfach runterfällt, man aber ums Verrecken nicht gescheit an die Schraube selbst hinfassen kann, sondern nur mit nem abgewinkelten bzw. gekröpften Schraubenschlüssel so halbwegs drankommt.
Um die wieder reinzukriegen, musst ich mich halb rückwärts aufm Grubenrand liegend mit den Beinen in die Grube spreizen, um mit kunstvoll verdrehtem Arm hinterm Rücken die Schraube nach Gefühl in ihre Bohrung zu bugsieren.
In der andern am liebsten direkt das Telefon mit der 112 schon gewählt, denn wenn ich da abgerutscht wäre, häts mich runtergebeutelt, aber der Arm wär oben geblieben.
Wassn Schice, ich könnt immer noch kotzen, wenn ich dran denk, wie man so nen Dreck zusammenschustern kann.
Sicherlich geht das in der Werkstatt geschmeidiger, wenn man per Hebebühne die Fuhre passend in die Höhe oder runter fahrn kann und das zudem öfter machen muss und dementsprechend die nötigen Kniffe (und Schrauben wie deren Positionen) kennt, aber das macht das Konstrukt als solches nicht besser.
Und apropos Fachwerkstatt: da hab ich ja meine Teile her.
Und erfreulicherweise fand ich zwei Wasseranschlussstutzen passend wie deren Dichtringe dazu auch, die Ölwannendichtung dito, aber alles, was ich an Schrauben bestellt hatte (diverse müssen nach einmaligem Gebrauch erneuert werden), war zu lang.
Klar, besser als zu kurz aber säg mal ne Spezialschraube aus zähem Stahl mit 18mm Durchmesser an und feil ne Fase rundum dran...
Der Rest war einfacher, wenngleich zahlreicher.
Also unterm Strich war ich heut Abend froh, als die Karre wieder lief und die Runde ummen Block überstanden hatte, ohne dass die Ventile im Kolben steckten oder mir die Büchse die neu verabreichten Betriebsstoffe wieder ausgespuckt hätte.
Da lässt sichs verschmerzen, dass es wenig Ausdauerbewegung auf zwei Beinen oder Rädern gab...
Und 50x aus der Grube klettern wie stets mit Hohlkreuz und Kopf nach oben geneigt und Händen überkopf arbeiten iss ja auch schon ganz schön sportlich.
Grad, wenn mans nicht täglich macht.
Zum Glück kann ich mich morgen wieder beim 'ganz normal' Arbeiten erholen...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Huihui, schon als ich heute Morgen zu mir kam, hörte ich, dass wohl nicht unbeträchtliche Mengen von Wasser aufs Dach platschen.
Und tatsächlich hämmerts seither und immer noch und ohne Unterbrechung den Regen runter als solle alles absaufen.
Nun kann ich mir nicht vorstellen, 2011, ein, zwo Wochen ehe es mir die Hütte abgefackelt hat, nicht erwähnt zu haben, wie schön es doch im Tessin sei, selbst wenn es regnet.
Vor rund zwo Jahren war ich ja erneut und zum Klettern dort und hatte auch zumindest einen Regentag, wo ich mir nahezu sicher bin, die Erkenntnis erneuert zu haben.
Und heut früh denk ich mir so, dass das Regenfass, das ich gestern noch angezapft hab, schon langsam voll sein müsse und wollt die Fallrohrklappe zumachen.
Schnapp mir also den erstbesten Schirm aus dem Kübel neben der Haustür und stiefel leichtbekleidet los.
Und was soll ich sagen?
Kanns was besseres geben, als dieses überbordende Grün und die Blütenpracht auch direkt zuhause, vor der Haustür zu haben?
Hab direkt und voller Begeisterung noch ein wenig die Steinplatten hinterm Haus geschrubbt, weil die sonst bei Nässe total glitschig sind, bin klatschnass rein, hab mir was trockenes angezogen und mir nen Kaffee gemacht, mit dem ich mich dann ne Viertelstunde nur vors Fenster gesetzt hab, um dem Regen zuzuschauen.
Auch wenn ich bisweilen mal was für die Firma tun muss zwischendurch, ist das besser als Urlaub.
(Vorallem, weil ich übers Wochenende genug unterm Bulli gelitten hab, der wieder fährt, und ich daher heute nimmer runter muss. Auch wenn das gestern vor lauter Gemosere über die verbaute Kiste nicht so richtig durchschimmerte, bin ich doch total happy, dass das nu alles bereits erledigt ist und ich nicht noch irgendwas nachbestellen muss, so dass sich die Aktion über Tage oder Wochen hinzieht)
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Es gibt noch "Fachwerkstätten" ? Wo ?
Hier scheinen mir die eher Fachidioten zu sein, die ohne Diagnosegerät eh nix finden und mit nützt es auch nix.... Nach Oelwechsel braucht der Karren mehr Oel als je zuvor oder verliert über Nacht das neue Oel. Noch besser: ein Cabriodacht schliesst auch nach der zweiten "Reparatur" nicht, obwohl doch das Diagnosegerät eindeutig gesagt hat, dass "das Dach nicht schliesst"... oder die Motorhaube schliesst nicht und sie wechseln zweimal die gleiche Feder obwohl doch schon beim ersten Mal ne neue rein kam...
Inzwischen schicke ich meinen Mann zu den Werkstätten, sonst läuft da mal einer Gefahr von mir ausgenockt zu werden.
Kann ich Dir unseren Bulli vorbeibringen, wenn mal was wäre ?
__________________
Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Ääh ja, gute Frage.
Ich kann sie ehrlich gesagt über meine Definition hinaus, dass sie der vertriebenen Marke verbunden und deren Händlerverbund angehörig ist, nicht beantworten, ich hab in Sachen Auto noch keine gefunden bzw. auch nicht ausgiebig gesucht, denn ich fahr nur Karren, die ich selbst reparieren kann.
Was ich aber in Sachen Ersatzteilbeschaffung und Diagnose so kennengelernt hab war bisher nicht so der Knüller und was ich von Kollegen so mitkriege, musste unabhängig von Modell und Klasse scheinbar bereit sein, ohne Limit zu investieren, bis auch ein blindes Huhn ein Korn gefunden hat.
Oder du kennst jemanden persönlich, der da arbeitet, nen Plan, und wenn nicht selbst dran arbeitet, ein Auge auf den, ders tut, hat.
Läuft aber in dem Fall auch drauf hinaus, was ich schon seit Jahrzehnten predige: es kommt weniger drauf an, wirklich gute Arbeit abzuliefern, sondern in erster Linie darauf, nen erstklassigen Frontmann zu haben, der auch den grössten Mist, der in der Werkstatt passiert, schlüssig erklären kann, so dass der Kunde gerne bezahlt und sich noch gut dabei fühlt...
Aber gut, lassen wir das. Unerquickliches Thema.
Nachdems anhaltend schiffte wie aus tausend Trompeten, überfiel mich wiedermal ne zweite Meinung, die ich seit allen Zeiten propagiere:
Die teuren Outdoorklamoten sind nicht dazu da, im Hochsommer im Schrank zu hängen, wenn man in der Badehose und mitm Handtuch ummen Hals an den Baggersee radelt.
Eben.
Also rein ins Gewand und raus in die Seiche.
Ich war an sich der Meinung, das wird ne Grillhütte, derzeit, und schon vor Tagen, obwohl da die Sonne noch schien unds schon länger nimmer geschifft hatte, siehts aber mehr nach Planschbecken aus...
Vor ner halben Stunde hats nun endlich aufgehört zu kübeln, nu scheint grad wieder die Abendsonne hinten so übern Waldrand, dasses mich vor Verliebtheit in die Landschaft schon wieder total vom Sockel haut.
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
So konnts also frisch gestärkt gestern richtig losgehn.
Es ist jedesmal frustrierend zu sehen, wie verbaut und verwinkelt diese Kiste ist, obwohl sie noch so gut wie nix drinnen hat.
(...)
Also, wassn Gefrett!
(...)
man aber ums Verrecken nicht gescheit an die Schraube selbst hinfassen kann, sondern nur mit nem abgewinkelten bzw. gekröpften Schraubenschlüssel so halbwegs drankommt.
(...)
aber alles, was ich an Schrauben bestellt hatte (diverse müssen nach einmaligem Gebrauch erneuert werden), war zu lang.
Klar, besser als zu kurz aber säg mal ne Spezialschraube aus zähem Stahl mit 18mm Durchmesser an und feil ne Fase rundum dran...
(...)
Zum Glück kann ich mich morgen wieder beim 'ganz normal' Arbeiten erholen...
(Damals im Studium hatte ich auch immer 'nen Bully, ich hätte nicht gedacht, dass das immer noch so ist;-)