Ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß (Landes-) Fördermittel von über 200.000 Euro im Spiel sind*. Also was sich eine Stadt dabei denkt erst mit solchen Summen ein Prestige Event zu locken und dann aber festzustellen, das man den Raum nicht bieten kann / möchte ist schon wieder fantastisch aus Steuerzahler Sicht.
Vielleicht sollte man solche Veranstaltungen zukünftig eher als Demonstration anmelden damit man gegen das Recht auf freie Fahrt (glaube das war Artikel 1 im Grundgesetz) ne Chance hat.
Mach mit bei „Verkehr von Morgen - Du brauchst kein Auto für 70.3 Meilen“.
Bei 238.000 Euro Fördergeldern frag‘ ich mich auch irgendwie wieso man da überhaupt noch was bezahlen muss als Teilnehmer. Aber ich bin da wohl etwas naiv.
Ein Gerücht sagt ja, dass die Autobahnabfahrt zu sperren von mindestens einer Seite ein No-Go gewesen ist.
Bei Wiesbaden war regelmäßig eine Autobahnabfahrt gesperrt (wenn ich mich richtig erinnere, freilich nur eine Art Behelfsabfahrt zur B275 ohne offizielle Nummer bei Idstein südlich der Abfahrt 46), in Frankfurt ist es die Abfahrt Frankfurt-Süd in drei von vier Fahrbeziehungen nicht nur zum Ironman, sondern auch zum City-Triathlon ...
Zuerst Hurra und ein Vertrag auf drei Jahre, alles ausverkauft, dick gefördert und dann bekommt man es gemeinsam nicht hin, die Sache einzutüten. Zum Schluss belügt man die Kunden, dass sich die Balken biegen. Radstreckenänderung heimlich, still und leise, noch am Montag alles abstreiten, am Dienstag das Race Manual veröffentlichen und am Mittwoch, weniger als zwei Tage vor Beginn der Veranstaltung alles absagen. Ich bin so enttäuscht, ich will gar nichts mehr. Die Tickets, die Wohnung, die Vorfreude, die Personalplanung zu Hause: das mache ich nicht noch einmal für DD. Ich bin gespannt wer da nun die Rübe hinhält. Stand heute habe ich auch keine Lust mehr auf irgendeine andere Veranstaltung. Für IM stehe ich auch als Kampfrichter nicht mehr zur Verfügung. Da war‘s ja mit COVID besser, immerhin klare Kante.
Wenn ich Ironman wäre würde ich mir gut überlegen, großzügig zu sein.
Kulanz ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich sind die Kunden erst mal happy. Ob die sich das langfristig merken ist eine Hoffnung. Vor allem aber hat Kulanz das Potential, deinen Gewinn deutlich zu schmälern. Oder den Laden in die Grütze zu fahren.
Wenn bei uns ein Kunde vor 6 Monaten etwas für z.B. €1,000 gekauft und bezahlt hat, jetzt das Teil nicht mehr will aber jemanden kennt der es am besten für €1,000 nimmt...würden wir so nicht unterschreiben.
In euren Firmen mag das natürlich anders gehandhabt werden.
Bei IM geht es aber auch darum das sie sich zumindest ohne Klageandrohung vielleicht mal an geltendes Recht halten... war ja auch wärend Corona nicht so... ganz einfache Sache... keine Leistung= kein Geld... schön sind da immer einfache Vergleiche bei denen wohl kaum einer sagen würde ist ok aber bei IM soll man das?
Montags 12 Uhr mittags Meeting mit 10 Leuten. Pizza schon Freitags vorbestellt und auch schon bezahlt damit pünktlich 10 Pizzen um 12 Uhr da sind. Um 10 vor 12 ruft die Pizzeria an und sagt sorry aber Käse ist alle, wir können nicht liefern... wir bringen die aber Donnerstag um 16 Uhr.... und wenn sie die Donnerstag nicht wollen/brauchen... uns egal, Geld gibts aber nicht zurück.
Mit challenge? Probleme?
Das kann nicht sein. Das ist doch family. Da hat man doch alle voll arg lieb. Da wimmelts doch von Gutmenschen. Da steht doch die Herzlichkeit und Harmonie über dem Profit. Nein nein nein das kann nicht sein. Da musst du was verwechseln....
Vielleicht muss bei Challenge noch zwischen Roth und der restlichen "Family" unterschieden werden - das was zB damals in Regensburg abgezogen wurde fand ich schon äußerst übel..
Zum eigentlichen Thema: Mine Erwartung wäre natürlich, dass, wenn ich bei einem Premium-Anbieter (und nix anderes ins Ironman) buche, alles auch tiptop läuft. So ne Aktion mit kurzfristiger Absage kann man bei einer kleinen Veranstaltung ohne Budget tolerieren, aber meiner Ansicht nach eben nicht bei den horrenden Startgeldern..
Bei IM geht es aber auch darum das sie sich zumindest ohne Klageandrohung vielleicht mal an geltendes Recht halten...
Ich habe ein wenig Einblick in die Investitionsgüter-Industrie. Als Händler erzielst du in normalen Jahren vielleicht 4% Umsatzrendite. Neumaschinengeschäft mit 6% Marge. Teile und Service decken in der Regel nicht vollständig deine Festkosten.
Versetzte dich bitte einmal in die Lage des Inhabers. Der Preis wird fix gemacht bei Vertragsabschluss. Anzahlung erfolgt. Normale Lieferzeit 6 Monate. In den letzten beiden Jahren sind deine Kosten allerdings um 15% gestiegen, und die Lieferzeit beträgt 1,5 Jahre. Was machst du jetzt? Das Gerät mit 9% Verlust ausliefern? Bei der dünnen Umsatzrendite?
Ich beobachte, dass rund 50% der Hersteller/Händler zum Kunden gehen und sagen "sorry entweder zahlst du mir x% mehr oder ich kann die Maschine einfach nicht liefern. Du liest ja selbst die Nachrichten. Das ist immer noch ein gutes Geschäft für dich".
Was machst du jetzt als Kunde? Du brauchst die Maschine. Andere können auch nicht liefern. Bei einem Rechtsstreit magst du Recht bekommen. Deine Arbeit kannst du damit aber immer noch nicht erledigen.
Ich habe keinerlei Vorstellung von der Umsatzrendite von Ironman. Oder Challenge (abgesehen von Roth läuft das da ja nicht so dicke, z.B. kein Rennen in DE). Hinter der PTO steht wohl ein wohlwollender Mäzen. Ich könnte mir vorstellen, dass Ironman finanziell mit dem Rücken zur Wand steht - daher deren aggressives Verhalten.
Ich habe monatelang Athleten und Athletinnen auf dieses Rennen vorbereitet. Sie haben im Training alles gegeben und ihr Herzblut in diese 70.3-Premiere gesteckt. Falls sich die Absage bewahrheitet, ist die Enttäuschung riesengroß. In erster Linie natürlich für die Athletinnen und Athleten, aber auch für mich.
Für alle Sportlerinnen und Sportler tut es mir sehr leid. So ein Mist.
Ich bin immer noch etwas kurzatmig und mit erhöhtem Blutdruck ausgestattet - und das ist nicht nur der CORONA-Infektion geschuldet.
In den letzten Tagen/Wochen habe ich hier immer mal wieder reingeschaut, mich über die sich ständig ändernden Varianten der Radstreckenplanung gewundert und mich zugleich über die z.T. sehr detaillierte und kenntnisreiche Berichterstattung hier im Forum gefreut. DANKE !
Durch Corona war für mich persönlich nicht einmal im Traum noch an eine Teilnahme in Dresden zu denken - Training fiel nach Ingolstadt und dann mit/nach Corona aus, Hamburg zur Vorbereitung auch ... Ok, muss ich unter "PP" verbuchen - persönliches Pech.
Als ich IRONMAN Germany deswegen anschrieb und wegen einer möglichen Umbuchung ins nächste Jahr anfragte, gab's als Reaktion nur ein "Ticket" über den Vorgang, sonst bis heute nichts.
Sehr erstaunt war ich dann, dass Mitsuha aus einer Mail von IRONMAN zitierte, wonach noch am 26.07. das Event definitiv stattfinden sollte. Wie die das wohl hinkriegen würden??
Dann war ich ein paar Tage beruflich und privat aus allem raus - kein Forum, keine Mails, nur "normales, buntes Leben" - und riss dann doch die Augen auf, als gestern nach dem Länderspiel im TV auf n-tv (Laufband) sowie auf verschied. Videotext-Seiten (ZDF, MDR) die offizielle Absage mich erreichte. Die Mail war dann auch da. KLar: Verbunden mit noch ner Mail, die für die 70.3 im nächsten Jahr in Jonköping bzw. Westfriesland warb. Ein Schelm, der Böses (oder Finanzielles) dabei denkt...
Seltsam:
Trotz der jüngsten Vorgeschichte hat mich das unglaublich wütend und ratlos gemacht...
Das Planungs- und Kommunikations-Chaos im Vorfeld ist das eine, die Faktenlage dann etwas anderes, auch rechtlich. Richtig?? Aufgrund zahlreicher Reaktionen im Freundeskreis stelle ich mal einige Gedanken zur Diskussion.
Wenn ich aufgrund von Ereignissen, die in meiner persönlichen Sphäre liegen, den Wettkampf nicht bestreiten kann, bin ich auf die Kulanz des Veranstalters angewiesen, ob er erstattet, umbucht oder eben nicht.
Wenn der Veranstalter dagegen von sich aus die Veranstaltung absagt, entfällt dann die Vertragsgrundlage (diese Veranstaltung zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort), woraus sich für mich ein Erstattungsanspruch bzgl. des Startgeldes ergibt. Richtig?
Jedenfalls hab ich mal wichtige Teile der Diskussion hier, der verschiedenen Infos, Links usw. kopiert, um ggf. was in der Hand zu haben, falls ich mal mit einem Anwalt IRONMAN Argumentationshilfe leisten müsste... falls.
Wie seht ihr das?
Wie gesagt: die bunte Informationsvielfalt, die ihr hier zusammengetragen habt, ist eine prima Quelle dafür. Deshalb an die Community nochmal
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)
Geändert von Foxi (28.07.2022 um 21:01 Uhr).
Grund: Kleine Ergänzungen und Rechtschreibkorrekturen