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Alt 10.02.2013, 02:43   #1
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.045
Smartphones u. Internet machen dumm?

Schönen guten Abend zusammen,

ich habe neulich eine lebhafte Diskussion mit einem "Früher war alles besser"- Menschen über Segen und Fluch der modernen Technik geführt.

Er vertrat den Standpunkt, dass die neue Technik den Zugang zu Informationen zu einfach macht und gerade Foren und Wikipedia, das "Selberdenken" ersetzen würden. Unausweichliche Folge dessen ist eine Verblödung der Generation die mit dem Smartphone aufwächst.

Ich vertrat eher die Auffassung, dass gezielter Umgang mit den "neuen" Medien den Zugang zu Informationen deutlich erleichtert und dadurch gerade das stumpfe Auswendiglernen durch logisches problemlösungsorientiertes Denken gefördert wird.

Nun stoße ich die letzten Tage andauernd im MTB-News Forum und im Oase-Forum (Kitesurfen) auf Threads, die eindeutig darauf hinweisen, dass der Threadersteller zu faul, zu doof oder einfach nicht in der Lage ist sich Informationen selber zu beschaffen oder im konkreten Fall eine Transferleistung zu erbringen.

Dies hat mich dazu gebracht über meine Einstellung zu den neuen Medien nachzugrübeln und irgendwie komme ich auf keinen grünen Zweig. Einerseits ist es bequem alle Informationen dank Iphone mal eben aus dem Ärmel schütteln zu können,wenn man sie braucht. Andererseits verkommt so der Problemlösungsweg, weil alle Antworten auf dem Silbertablett geliefert werden. Irgendwie doof, dass man die neuen Medien nicht pauschal als Fluch oder Segen beurteilen kann, sondern hier differenzieren muss. Und hier tun sich für mich ein paar Fragen auf. Offensichtlich mangelt es vielen daran die bereitstehenden Informationen richtig zu nutzen bzw. auf den eigenen Fall umzusetzen. Kritisches Hinterfragen von Informationen oder eine vernünftige Einschätzung zur Glaubwürdigkeit der Quelle gibt es auch irgendwie nicht mehr. Gerade bei der Fülle der Informationen ist es schwierig die für sich wichtigen und vor allem glaubwürdigen Infos herauszufiltern.

Hier liegt für mich das größte Problem. Lernt der junge Mensch überhaupt den Umgang mit der Fülle an Informationen?

Da hier viele Familienmenschen unterwegs sind habe ich mal eine Frage an euch:

Lernen eure Kinder den sinnvollen Umgang mit Smartphone, Tablett und Ultrabook und Co. zuhause oder bekommen sie auch in der Schule etwas davon beigebracht? Wie sieht die Realität mittlerweile aus? Haben Grundschüler schon Handys? Ab wann können Kinder diese sinnvoll nutzen?

Gibt es mittlerweile so etwas wie Internetunterricht? Wo Kindern beigebracht wird Informationen nach ihrer Herkunft und Glaubwürdigkeit einzustufen oder ist das ausschließlich Sache der Eltern?



Kleine Anekdote zum Schluss:
Letzte Woche ruft der 9 jährige über 110 bei der Polizei an und bittet um Hilfe. Die Mama hätte fürchterlich geschimpft, weil er sein Zimmer nicht aufgeräumt habe


Schönen Gruß
Normann
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2013, 04:02   #2
Scotti
Szenekenner
 
Registriert seit: 02.04.2007
Beiträge: 849
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
...
Nun stoße ich die letzten Tage andauernd im MTB-News Forum und im Oase-Forum (Kitesurfen) auf Threads, die eindeutig darauf hinweisen, dass der Threadersteller zu faul, zu doof oder einfach nicht in der Lage ist sich Informationen selber zu beschaffen oder im konkreten Fall eine Transferleistung zu erbringen.
...
Ich glaube nicht, dass man so einfach erkennen kann, ob der Threadersteller zu faul, zu doof oder einfach nicht in der Lage ist sich Informationen selber zu beschaffen.
Und ich glaube schon gar nicht, dass dieses Verhalten negativ ist.

Vergleiche es einfach mit einem normalen Gespräch.
Wenn dich dabei einer etwas fragt, kommst du auch nicht auf die Idee, warum er nicht vorher im Lexikon nachgeschaut hat.

Vielleicht kommt die Frage auch nur, weil jemand nicht alles verstanden hat und nicht alles in die Frage schreibt, was er schon weiß.

Oder einfach, weil er glaubt, dass es noch andere Meinungen gibt als die, die Google vorgibt.

Oder er will einfach nur Kontakt knüpfen oder Smalltalk betreiben.

Oder der Fragesteller ist erst 10 Jahre alt, oder schon über 90.

Oder der Fragesteller kommt aus einem anderen Kulturkreis.

Ich postuliere mal, dass jede Frage die hier gestellt wird durch Wikipedia und Google schon (irgendwie) gelöst wurde. Mit dieser Begründung könnte man also jeden Fragesteller (ja, auch dich) als "zu faul, zu doof oder einfach nicht in der Lage sich Informationen selber zu beschaffen" bezeichnen.

Vergiss nicht, dass auch Antworten auf "dumme" Fragen immense Vorteile für den Antwortenden haben. Nach meiner Meinung gibt es kaum etwas Besseres als seine Gedanken schriftlich zu formulieren. Wenn man nicht verbohrt ist fällt einem manche Inkonsistenz auf, die man sonst nie bemerkt hätte. Durch die schriftliche Formulierung verfestigt sich auch das eigene Wissen.
Viele neuere user in einem Forum wären vielleicht auch froh, einem anderen user Fragen zu beantworten zu können, die für die "alten Hasen" lächerlich sind. Die trauen sich dann aber nicht mehr, wenn schon dumme Antworten kamen.

Schlimm finde ich inzwischen, dass man beim googeln immer häufiger auf Threads stößt, in denen jemand die gleiche Frage hatte, die Antworten aber durchweg lauten, dass man Google oder die Suchfunktion bemühen möge. Die Suchfunktion liefert einem aber leider wieder genau diese Threads.

Empfehlungen zum Benutzen von Google oder der Suchfunktion (ohne Angabe von Stichwörten die sicher ein Ergebnis liefern) empfinde ich inzwischen als unverschämt und reines Imponiergehabe.

Leider war das jetzt keine Antwort auf deine eigentlich Fragen. Dazu bin ich jetzt zu müde zu ;-)

.

Geändert von Scotti (10.02.2013 um 04:10 Uhr).
Scotti ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2013, 07:29   #3
niksfiadi
Szenekenner
 
Benutzerbild von niksfiadi
 
Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Manfred Spitzer meint, dass Internet, Handy, Spielkonsole und co nicht per se dumm machen.

Er sieht die Problematik im Zeitverlust. Kinder und Jugendliche verbringen sehr viel Zeit vor Bildschirmmedien (siehe JIM und besonders KIM Sudie), wodurch keine Zeit bleibt, das Leben "zu begreifen" und "zu erleben", was nachhaltiges Verstehen erst möglich macht. Ohne körperliche und emotionale Beteiligung ist Lernen nach aktueller Hirnforschung nicht umfassend möglich, ganz besonders bei Kindern.

In diesem Alter (ich sag mal 6-12) geht es nicht primär um den Erwerb von "schnellem" (Wiki!) Wissen, sondern um komplexere Dinge. ZB. Überhaupt zu erkennen welches Problem zu lösen ist und dann bewerten zu können, ob eine Information für dieses Problem relevant ist (!). Lernen sollte in diesem Alter darauf abzielen Kompetenzen zu erwerben, die es im späteren Leben möglich machen handlungs- und lösungsfähig zu werden. Wissen alleine ist da wenig hilfreich, wenn es nicht gelingt dieses sinnvoll einzuordnen.

Deswegen rät Spitzer davon ab, Kinder zu früh und zuviel vor den Bildschirm sitzen zu lassen, weil ihnen dann schlicht die Zeit für Wichtigeres fehlt. Als studierter Medienpädagoge sollte ich eigtl. der natürliche Feind solcher Aussagen sein. Als Vater von 3 Kindern und Mittelschullehrer unterstütze ich seine Aussagen allerdings, mit der Einschränkung, dass ein bisschen sein darf und dass die Kinder auch Kompetenzen im Bereich der Medien erlernen sollen.

Aber ich sehe auch viele Schüler deren außerschulisches Leben fast nur vor Bildschirmen stattfindet. Verinselte Einzelkinder, deren geschiedene Eltern arbeiten müssen (ohne an dieser Stelle zu urteilen), langweilen sich zu Hause in der 70m2 Wohnung und folgen ihrem natürlichen Drang zu zusehen, um zu lernen. Leider nicht dem Papa oder der Mama oder dem Opa bei der Arbeit, sondern Homer Simpson beim Rülpsen.

Günther Jauch hat mal gesagt: "Fernsehen macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer." Mein Nachsatz: Auch das Internet. Um davon zu profitieren braucht es erstmal eine solide Basis, erst dann bringt es einen Return of Timeinvestment (ab 12?).

Lg Nik
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
niksfiadi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2013, 08:04   #4
sbechtel
Szenekenner
 
Benutzerbild von sbechtel
 
Registriert seit: 10.10.2010
Ort: Darmstadt-Eberstadt / Bruchköbel
Beiträge: 3.721
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Nun stoße ich die letzten Tage andauernd im MTB-News Forum und im Oase-Forum (Kitesurfen) auf Threads, die eindeutig darauf hinweisen, dass der Threadersteller zu faul, zu doof oder einfach nicht in der Lage ist sich Informationen selber zu beschaffen oder im konkreten Fall eine Transferleistung zu erbringen.
Ich denke mal, wer heute zu faul ist, sich Informationen selbst zu beschaffen, wäre es früher erst recht gewesen. Heute hat man halt die Möglichkeit, es sich bequem im Internet erklären zu lassen, früher, als nur der Gang zum Lexikon geblieben wäre, hätte man sich in den weniger wichtigeren Fragen einfach damit abgefunden, die Antwort nicht zu wissen...
__________________
Zitat:
Zitat von captain hook Beitrag anzeigen
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
sbechtel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2013, 09:04   #5
JENS-KLEVE
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Benutzerbild von JENS-KLEVE
 
Registriert seit: 15.10.2009
Ort: KLEVE
Beiträge: 6.108
Ich war mit meinem Vater ein paar Tage im Urlaub und weil unser Ort recht einsam war, haben wir uns sehr viel über dieses und jenes unterhalten. Länder, Politik, geile Autos, Prominente usw. usw. Immerwieder gab es Meinungsverschiedenheiten (Den A6 allroad gibt es nur als 3.0 TDI) - zack sofort das Handy raus und die Produktpallette! Oder hat Lichtenstein weniger Einwohner als Kleve? Dafür ist das Iphone einfach geil, dann: oh hoppla - Wusstest du, dass Lichtenstein das einzige Land auf der Welt ist, wo Deutsch die einzige Amtssprache ist? In welchen Ländern ist eigentlich Deutsch amtssprache? Komplette biographie von Uwe Hück...
Wir haben soviel geredet und das Handy hat ständig unser Gespräch ergänzt, wenn wir nciht weiterkamen - das war im Nachhinein ein richtiger Bildungsurlaub
__________________
OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
JENS-KLEVE ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2013, 09:20   #6
Campeon
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von sbechtel Beitrag anzeigen
Ich denke mal, wer heute zu faul ist, sich Informationen selbst zu beschaffen, wäre es früher erst recht gewesen. Heute hat man halt die Möglichkeit, es sich bequem im Internet erklären zu lassen, früher, als nur der Gang zum Lexikon geblieben wäre, hätte man sich in den weniger wichtigeren Fragen einfach damit abgefunden, die Antwort nicht zu wissen...
...und das von jemandem, der selbst noch zu den ganz jungen gehört!
Respekt!

Wenn man Internet gekonnt einsetzt, macht es auf garkeinen Fall dümmer!

Nur was ich zum kotzen finde, das wenn z. B. ein paar Leute in einer Kneipe zusammensitzen, eine ganz normale Unterhaltung in den allerseltesten Fällen entsteht.

Da daddeln immer welche an ihrem Smartphone rum und zeigen dies und zeigen das.

Da, ist sowas störend, aber wer sowas gezielt nutzt, den bringts ein Stück weiter.

Wobei ich sehr gerne immer noch in meinem Lexikon nachschlage, wenn ich was wissen will.
Oldschool halt eben!
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Alt 10.02.2013, 09:33   #7
Meik
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Benutzerbild von Meik
 
Registriert seit: 28.01.2007
Ort: Rhede
Beiträge: 7.506
Zitat:
Zitat von Scotti Beitrag anzeigen
Vergleiche es einfach mit einem normalen Gespräch.
Wenn dich dabei einer etwas fragt, kommst du auch nicht auf die Idee, warum er nicht vorher im Lexikon nachgeschaut hat. .
Wenn er das Lexikon in der Hand hält würde ich schon fragen.

Das ist es ja was das Internet - gerade mit Smartphone - heute ausmacht. Man hat die Informationsquelle immer direkt zur Hand. Das ist ja grundsätzlich keine schlechte Sache.

Das Problem kommt dann ob und wie man die Informationen sinnvoll nutzt. Man kann viel Zeit im Tri-For ... äh Internet verplempern ( ) und viel auch unnützes Zeugs lesen oder gezielt nach benötigten Infos suchen. IMHO muss man das nicht nur Kindern beibringen, auch bei vielen Erwachsenen besteht da Nachholbedarf. Sehe ich täglich auch beim Umgang mit dem Medium in unserer Firma. Wenn ich ein Problem habe ist das erste google und der Versuch möglichst Originalquellen für die Infos zu finden. Andere suchen planloser oder kommen gar nicht auf die Idee sich da Infos zu beschaffen die sie in 10 Sekunden hätten können und "hampeln" anders rum um das Problem zu lösen.

Von daher halte ich es auch für sinnvoll Kindern früh den Umgang mit dem Medium Internet beizubringen. Aus dem Weg gehen können sie ihm in der heutigen Zeit eh nicht mehr. Auf jeder Werbung, auf jedem Kinderspielzeug steht irgendwo eine Homepage. Vor allem muss man ihnen zeigen dass es nicht das einzige Informationsmedium ist und man die Infos da auch kritisch hinterfragen muss.
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