Ich finde die beiden von dir gewählten Beispiele (dieses und das vorherige) nicht so richtig passend. An dieser Stelle drückt Frodeno doch auch eine Menge Respekt vor Brownlees Fähigkeiten aus. Auch Frodos Gesichtsausdruck und die Reaktion des neben ihm sitzenden, breit grinsenden Sebastian Kienle beim Ausspruch des Wortes "Arschloch" in dem von dir verlinkten Video deute ich völlig anders als du. Ich gebe zu, es nicht überall üblich, Freunde so zu bezeichnen, aber ganz untypisch ist es auch nicht.
Letztlich sehe ich Frodo aber ähnlich wie du. Für mich ist er ein bisschen wie damals Michael Schumacher. Man respektiert und bewundert ihn für sein Ausnahmetalent, seine absolute Hingabe für den Sport und die unwahrscheinliche Leichtigkeit, mit der das alles von der Hand zu gehen scheint. Und gleichzeitig ist man mitunter irritiert über den extremen Ehrgeiz und die eine oder andere fragwürdige Handlung, die damit einhergeht. Vielleicht ist das aber eine Eigenschaft, die man braucht, um eine Sportart derart zu dominieren. Wo hat man schon mal einen Dominator gesehen, der uneingeschränkt liebenswürdig war? Einer fürs Herz ist da noch eher Sebastian Kienle
Bei beiden Punkten passt es sehr gut. Ich würde gute Freunde jederzeit öffentlich als „du arschloch“ (bzw. würde mich vllt anders ausdrücken aber ähnlich) bezeichnen, entfernterer bekannte aber auf keinen Fall!
Michael Schumacher finde ich spannend als Vergleich - von beiden geht eine Art bewundernde Faszination aus - zum Geburtstag einladen würde man aber eher einen Sebi Kienle
Schade fand ich das DNF von Patrick Lange. Ich bin auch kein großer Freund von ihm, dennoch muss man seine Leistungen anerkennen die er die letzten beiden Jahre gebracht hat. Klar gestaltet ein Frodo oder Kienle das Rennen anders, aber dieses Bashing geht mir etwas zu weit. Und sollte er tatsächlich ein Kopfproblem haben, ist das nichts, worüber man lachen sollte. Wir alle erinnern uns an Robert Enke.. Das sind alles Menschen. Ich wünsche mir, das Patrick Lange nächstes Jahr wieder in alter Form an der Startlinie stehen wird und es zu einem finalen Showdown mit Frodo kommt.
Einer der wenigen, der offen über Ängste und zurückliegende Depressionen spricht, ist Cody Beals (unter anderem hier). Es ist natürlich Mutmaßung, dass auch Patrick Lange von ähnlichen Problemen betroffen ist. Drei extrem schwache Rennen in Folge und das Gefühl, dass die gelieferten Erklärungen irgendwie unstimmig sind, deuten aber zumindest ein wenig darauf hin. Zwei Mal direkt vor einem großen Rennen zu erkranken, kann auch psychosomatische Gründe haben. Er scheint mir ein sehr sensibler, eher introvertierter Mensch zu sein, für den in seinem Umfeld alles stimmen muss, damit er auch vom Kopf her optimale Leistung bringen kann. Möglicherweise war das in diesem Jahr nicht immer der Fall. Ich hoffe, dass er die Saisonpause nutzt, um sich neu zu sortieren und im nächsten Jahr unter ggf. veränderten Rahmenbedingungen erneut anzugreifen. Wenn er jetzt abtreten würde, wie hier bereits spekuliert wurde, fände ich das für den Sport extrem schade.
Ich glaube, dass uns so einiges an Informationen fehlt, sei es über PL oder AB um das Verhalten von Jan und Sebi zu beurteilen.
Aber natürlich schätze ich ( wie schon sehr lange) deine Meinung
Das war 2007. Magen-Darm Geschichte. Norman hatte das auch. Trat zwar an, musste aber vorzeitig auf der Radstrecke aufgeben.
Und drum hatte damals zum völligen Unmut nicht weniger Deutscher der großmäulige Macca gewonnen....natürlich völlig ungerechtfertigt, denn wenn...., dann....
Ist halt gegen Ende der Strecke. Bis dann mal einer gestoppt hat, am besten auch 2 - 4 mal um eine Tendenz zu erkennen (dauerhafte Attacke oder kurz mal angezogen, um die andren loszuwerden), ist die Radstrecke halt zu Ende, ohne das dahinter noch groß reagiert werden kann. Ist halt nicht wie im Radsport, wo die Rückstände permanent erfasst werden.
Genau deswegen wird halt gern gegen Ende sone Attacke gefahren. Zudem stehen da meist auch nicht mehr so viele Betreuer, weil die sich dann schon Richtung Laufstrecke orientieren, wo sie ohnehin besser supporten können.