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Alt 02.10.2021, 20:29   #4937
sybenwurz
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Nun gut, Knut, machen wir mal weiter im Programm.
Die andern reisten am Sonntagnachmittag ab, die Zeit wollten wir bis dahin aber trotz wieder unsicherer Wetterlage noch nutzen.
Da die Hütte, wo wir samstags zu Mittg gegessen hatte, viel zu viele leckere Sachen auf der Karte hatten, die wir auch bei zwei Besuchen nicht alle kosten würden können, entschieden wir uns, im Spielplatz dahinter, der Steinernen Stadt, klettern zu gehn, jederzeit bei Regen in die Hütte zu können und ansonsten eben nachm Essen abzureisen, soweit geplant.




Die Klötze dahinten kratzen alle an der 3000er Marke oder sind sogar drüber...
Die Auswahl ist gross, die Oberaufsicht kann aussen-/hintenrum hochspurten und gucken, dass niemand Unfug treibt, es gibt für jede und jeden genug Routen, Übungsspielplätze und Zeitvertreib.




Auch wenns oft nicht danach aussah, blieben wir trocken, kehrten zu Mittag im Malga del Sella ein und liessen uns gutgehn, immerhin stand ja gleich der Abschied an.

Ich hatte mir gedacht, ich geb mir diesen Campingplatz noch ne Nacht, rein weil ich keine Lust hatte, den Bulli wegen ein paar Meter weiter die Strasse rauf anzuschüren, und dann natürlich auch wegen der Dusche und weils uns am Abend zuvor und die Zelte in der Nacht nochmal tüchtig abgeschifft hatte, doof, das alles so einzupacken, so konnten wirs den Vormittag über bei mir im Bulli lassen.
Ich war ja noch der Meinung, ich treib mich noch ein paar Tage in der Gegend rum, da hätte es gereicht, montags frisch geduscht dieses Blockwartquartier zu verlassen wo alles reglementiert und überwacht ist.
Die am Montag folgende Episode mitm Pisciadu-Klettersteig hab ich ja schon breitgetreten, daher nur noch ein paar Bilder davon.
Es gibt ja auch welche, wo nicht soviele Leute drauf sind.













Hauptsächlich deswegen (niemand zu sehn), weil ich mir den längeren Abstieg gegönnt hab.
Irgendwie hab ich nur nicht so genau auf die Karte geguckt bzw. auf die Wegmarkierungen geachtet, jedenfalls bin ich oberhalb vom ersten Stück des Klettersteigs rausgekommen, war dann doch deutlich zu faul die paar Meter nochmal zurückzustapfen und hintenrum runterzulaufen, so dass ich kurzerhand das erste Klettersteigstück wieder runtergeklettert bin.
Ein junges Paar kam mir entgegen, die meinten aber, sie seien allein und hätten niemand sonst gesehn, das war dann auch so und ich hab niemanden damit gestört, dass ich in der falschen Richtung unterwegs war.

Ich hatte mir zwar am Parkplatz schon nen Stellplatz gesucht, wo ich über Nacht hätte stehn bleiben können, das war aber natürlich direkt neben der Strasse und aufgrund des Krachs dort, dem Hype in den Klettersteigen und nachdem ich in der WhatsAppgruppe las, dass die Mitstreiter fürn Gardasee ab Mittwoch schon langsam in un dum Riva bzw. Arco eintrudelten, stand ruckzuck der Entschluss fest, auch direkt gleich dorthin zu fahren, nachdem ich nen Blick aufs Wetter geworfen hatte.
In Arco wars nachts so warm wie hier in den Dolos auf 1700m am Tag, tagsüber an die 30°C und mehr, da gabs an sich für nen Heatseaker wie mich nix lang zu überlegen.
Ab aufn Camping Zoo, abends die andern zum Essen und auf nen Gintonic zum Einstimmen im Gatto Nero treffen, Dienstag nur rumlungern, n bissl Zeug kaufen, Aperol Spritz trinken und Mittwoch schon da sein statt noch durchs Gebirge zu gurken.
Guter Plan! Machen!
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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Alt 02.10.2021, 20:36   #4938
Estampie
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ich find die Bilder und Berichte zum Teil atemberaubend!
Ich liebe diese Bergsichten so sehr, leider ist alles was höher ist als ein Nachtkonsölchen für mich gruselig, aber die Bilder sind toll.
Und die Einsichten zum Beispiel in die gastronomischen Besonderheiten anderer Länder (wie letztens) erhellend
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Alt 02.10.2021, 20:45   #4939
FMMT
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Zitat:
Zitat von Estampie Beitrag anzeigen
ich find die Bilder und Berichte zum Teil atemberaubend!
Ich liebe diese Bergsichten so sehr, leider ist alles was höher ist als ein Nachtkonsölchen für mich gruselig, aber die Bilder sind toll.
Und die Einsichten zum Beispiel in die gastronomischen Besonderheiten anderer Länder (wie letztens) erhellend
Da kann ich voll zustimmen
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Meine Sehnsüchte:
Glückliche Familie , Freude am Sport und immer Sonne im Herzen
Challenge MS, für das Gefühl des "Ich kann noch"

Das Leben ist zu kurz für Beinschlagtraining
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Alt 02.10.2021, 21:39   #4940
sybenwurz
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Okidoki, alles wie geplant. In gut zwo Stunden durch die Dolos an den Gardasee gepfeilt, mich dabei dran erinnert, dass mir der DetekTÜV letztes Jahr schon riet, mal die Bremsflüssigkeit zu erneuern, mitm 78PS-T4 nen Ferrari gehetzt, bis der mich vorbeigewunken hat (bergab schiebt die Masse, und der war wahrscheinlich noch beim Einfahren oder so...) und am Ziel gelernt, dasses auf nem Campingplatz auch unkompliziert zugehn kann, der zumal wesentlich grösser ist und auch nicht von irren Horden in Schutt und Asche gelegt wird.

Buidln vom lazy tuesday.




















Mittwoch gings dann n bissl anders ab beim Klettern als die Woche davor, obwohl das Programm grob das selbe war, aber davon demnächst mehr.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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Alt 02.10.2021, 21:48   #4941
sybenwurz
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Zitat:
Zitat von Estampie Beitrag anzeigen
ich find die Bilder und Berichte zum Teil atemberaubend!
Ich liebe diese Bergsichten so sehr, leider ist alles was höher ist als ein Nachtkonsölchen für mich gruselig, aber die Bilder sind toll.
Und die Einsichten zum Beispiel in die gastronomischen Besonderheiten anderer Länder (wie letztens) erhellend

Wie oben dem Maifelder schonmal geschrieben: es gibt hunderte und mehr harmlose Bergwanderungen, die nicht weniger eindrucksvoll sind, nur weilse wenig Anspruch haben oder auch für nicht Schwindelfreie geeignet sind.
Die Aussicht und die eindrucksvolle Bergwelt gibts trotzdem.




Das beispielsweise ist auch ausm Tal auf komplett harmlosen Wegen erreichbar, oben siehts dann so aus:




Weit und breit nix zum Runterfallen.
Man tingelt halt den Pfad entlang, schaut, dass man nicht unbedingt bei totalem Mistwetter längskommt und freut sich ein Loch in den Bauch.

Auch das hier mag vogelwild aussehn, aber auch hier ist nix, wo man ins Leere gucken, geschweige denn Fallen könnte.

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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
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Alt 05.10.2021, 22:06   #4942
sybenwurz
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Kleiner Einschub, weil mein Herz entflammt ist...







Natürlich nicht schwer, wenn man das Ding selbstgebaut hat.
Okok, ein Hilfsmotor ist an Bord, dafür hats mich persönlich auch nix gekostet und wenn der Bikebestand allzu krass oder das Platzangebot irgendwann zu klein werden sollte, kann ichs wieder an die Firma abstreifen.
Den Rahmen hat Stefano Agresti gebaut, da ich kein Alu schweissen kann (immer noch nicht, herrjeh!), den Motor und die Batterie sowie natürlich den restlichen Kleinkram fürn Antrieb Polini beigesteuert, die Nabe kommt unschwer erkennbar von Rohloff.
Falls sich wer erinnert, bin ich letztes Jahr schon mit dem Ding rumgedüst, da noch mit nem Rennlenker. An sich war die MTB-Lenkstange ner zwischendurch mal ausprobierten Alternative zur Rohloff namens Kindernay geschuldet (die wird hydraulisch mit zwo Daumenhebeln geschaltet), irgendwie passte mir das dann aber ziemlich gut, so dass ich den Prügel am Vorbau gelassen hab, als ich die Rohloff wieder eingebaut hab.
Nu bin ich mal wieder hundertpro zufrieden, natürlich ist die Rodel nicht so komfortabel wie irgendn Hradtail oder gar Fully, aber das musses auch nicht.
Bin lang genug begeistert rigid gefahren und durch die relativ fetten Puschen ists auch noch halbwegs komfortabel, wenns mal n bissl länger über schütteliges Terrain geht.
Einhundert Pro ein Bike für alle Verwendungszwecke.
Zum Einkaufen oder für die Schoppentour wenns mal im Biergarten etwas länger geht taugts genauso wie für Waldautobahnen oder wenn man sich tüchtig drauf festhält sogar für Trails.
Der Motor ist dezent in dem Sinne, dass man in den ersten zwo von fünf Unterstützungsstufen eh nix davon merkt, dass irgendwas mithilft (dafür hält der recht zierliche Akku fast dreistellig, selbst bei den aktuell eher einstelligen Temps), auf den Stufen drei, vier und fünf geht dann zunehmend die Post ab (und die Reichweite in den Keller).
Um zwo prallgefüllte Ortlieb Backroller vom Supermarkt hier den Berg rauf auf meine Burg wie von der Sehne geschnellt zu schiessen, reichts jedenfalls satt.
Endlich mal wieder ne Kiste (mit der Farbe reifer Äpfel), wo ich mit Freuden draufsteig und mich ärger, wenn ich den Bulli nehmen muss.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2021, 22:49   #4943
sybenwurz
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Joh, und dann waren wir beim Dienstag Anfang September und in Arco stehengeblieben.
Die abrupte Planungsänderung mit Dolce fa' niente kam mir relativ gelegen, wie sich übern Tag rausstellte, weil doch häufiger mal das Telefon klingelte.

Der Mittwoch sah uns um Elfe an der Piazza in ner Bar sitzen, wo wir uns zu unserm jährlichen Arco-Happening trafen.
Einer war dabei, der letztes Jahr früher weg musste, zwei, die 'die Stammesatzung' gar nicht kannte, und weil unser Häuptling aus bisher unbekannten Gründen die Geschichte nicht mehr als Tour sondern als Kurs ausgeschrieben hatte, wo die Mannstärke für einen Trainer/Kursleiter zu hoch war, kam ein zweiter hinzu.
Da dem sein Ruf vorauseilte und er auch Trainer für Leistungsbergsteigen ist (hört sich schoma ungeschmeidig und stressig an, auch ohne zu wissen, was genau nu 'Leistungsbergsteigen' ist) wars Konsens, dass wir unseren beiden Anführern gleich mal den Wind aus den Segeln nehmen und sie deswegen mit nem Aperol Spritz oder Hugo begrüssen wollten. Nicht, dass noch irgendwer irgendwelche Leistungsgedanken mit uns in Verbindung bringen würde.
Ich war als erster da, orderte absprachegemäss nen Aperol Spritz und schaute dann zu, wie alle andern der Reihe nach eintrudelten und Cappucino, Wasser(!), alkoholfreies Weizen und sonst noch alles mögliche, aber nix mit Alkohol bestellten.
So gings dann auch gleich weiter.
Bei der Vorstellungsrunde stapelten natürlich alle tief, klar, Corona und so, dieses Jahr noch nicht viel geklettert und letztes Jahr (ausser in Arco, klar) quasi gar nicht, als hätten wir das abgesprochen und nicht die Sache mit dem Aperol, hing sich jeder bei ner 4 oder allerallerbestestenfalls ner 5 am Fels auf, wir tranken aus, trugen unser Gepäck vom Auto ins Hotel und tingelten los, das Sarcatal hoch, n bissl klettern, was zu Fuss erreichbar war.




Nu gut, davon gibts nicht viele Bilder, dazu waren alle zu am Arsch.
Wir haben zu zweit immerhin vier Seillängen geschafft, ich keine einzige davon vorgeklettert, ich hab mir selbst im Nachstieg noch fast in die Hosen geschissen, die andern waren noch übler dran, kamen teils nur zwo Seillängen weit und das vereinzelt nur durch Nachhelfen per Flaschenzug.
Irgendwie hatte ich die ersten Stunden der unzähligen Mehrseillängenkletterkurse, die ich mittlerweile gemacht hab, alle etwas anders und deutlich stressfreier in Erinnerung...
Standplätze mehr oder weniger Fehlanzeige, als wir hier ankamen, haben wirs gut sein lassen.




Glücklicherweise kam die Direktive von unten, wir sollten auf einen der zwo Trainer warten, da wir abseilen würden.
Das ging von dem depperten Busch hier aus mehreren Gründen nicht, also erstmal seitlich zurückklettern, da war irgendwo n Haken.
Abseilstand eingerichtet, irgendwie ergab sichs so, dass ich als letzter noch oben war.
Ich hing da also etwa ne Viertelstunde, während die andern zwo sich abseilten, und guckte unserm Fixpunkt, an dem wir alle hingen 'bei der Arbeit' zu.
Das Ding bestand aus nem üblichen 10mm-Bolzen, der im ca. 45°-Winkel nach oben eingedübelt war. Der hielt ne selbst gebogene, aber auf keinen Fall genormte Blechlasche, die wiederum nen Ring hielt.
Und ich guck also 15Minuten zu, wie das Ding bei jedem Ruck fröhlich hin und her federt.
Ja ok, es hat gehalten und sicherlich wirds beim Abseilen alleine auch weniger belastet als wenn man reinstürzt, aber insgesamt erinnerte mich die komplette Aktion den Nachmittag über an alles, was mir speziell beim Mehrseillängenklettern nicht taugt, genaugenommen, was ich hasse. Konstant überm Limit klettern, damit dauernde Sturzgefahr, verbunden mit in solchem Ambiente eben grösseren Sturzweiten und Verletzungsgefahr (der Sichernde sieht einen meist nicht, Verständigung ist sowieso oft schwierig, vorallem, wenn man nicht allein in der Wand ist, daher ists nötig, dem Kletterer immer etwas mehr Spielraum am Seil zu geben, was halt im Falle eines Sturzes fatal ist), teils endlose Abstände der Zwischensicherungen, die hier oft noch selbst gelegt und dementsprechend zwielichtig und und und.
Ich war ziemlich angefressen, denn üblicherweise klettert man aus all diesen und noch mehr Gründen eher mindestens eine Nummer unter seinen Möglichkeiten und nicht eine drüber, und damit war ich noch gut bedient (mit nur einer drüber), die andern sahen keinesfalls besser aus (s.o., Nachhelfen per Flaschenzug, was meint, den Betreffenden als Hilfestellung hochzuziehn), mal noch ausser Acht gelassen, dass die Konzentrationsfähigkeit in solchen Situationen nu auch nicht grad gefördert wird, wenngleich jedoch grad in erhöhtem Masse notwendig.

Aber ok, es begann sich fast schon Meuterei-ähnliche Stimmung breitzumachen, wir kamen irgendwann komplett am Ende am Hotel an, machten uns frisch zum Abendessen und gingen in unsre Stammpizzeria.
Nachm Abendessen gabs ne kleine Feedbackrunde und noch ärgerlicher als ich eh schon war, machte mich der Umstand, wie sehr sich die zurückhaltenden Kommentare nun von jenen untereinander aufm Rückweg vom Klettern unterschieden.
Glücklicherweise war ich relativ früh an der Reihe und zog ordentlich vom Leder, so sich die Leutchens nach mir auch nimmer ganz so zurückhielten, jedenfalls hatten unsre Ausbilder sehr gut verstanden und wirkten fast schon bestürzt.
Der Knabe, mit dem wir bisher (ohne Co-Trainer) unterwegs waren, kannte seine Pappenheimer ja eigentlich und kann uns alle recht gut einschätzen, zudem war die Route auch n bissl dem geschuldet, dass wir relativ einfach und schnell zu Fuss hingelangen konnten und strenggenommen wars auch kein Anfänger-MSL-Kurs wenngleich genausowenig Absicht, uns da überm Limit irgendwelche 6er-Routen hochzupeitschen, auf jeden Fall kam die Message deutlich an.

Eilends wurden fürn Donnerstag zwo parallel verlaufende Routen, einmal 2/3 und die daneben 4-/4, rausgesucht, die in Schlagdistanz lagen und die Wogen waren halbwegs geglättet.
Beim abschliessenden Gintonic im Gatto Nero machte sich jedenfalls ne leichte Entspannung einerseits, aber natürlich auch ne gewisse Spannung, wie das morgen dann werden würde, breit.




Naja, schaumerma...
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sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.10.2021, 14:04   #4944
sybenwurz
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Benutzerbild von sybenwurz
 
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Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Naja, schaumerma...
Genau.
So sah es aus:




So von oben runter.
So von der Seite:







Und so von unten rauf.




Obwohl mein Seilpartner sicherlich noch mit der fitteste unter allen war, entschied er sich leichten Herzens mit mir zusammen für die leichteste Variante.
'Leichteste' rein vom Klettern her.
Was dennoch tricky war und blieb, war die Routenfindung.
In der Halle sind die Griffe und Tritte ja gleichfarbig und somit markiert, hier draussen natürlich nicht.
Man muss sich die Griffe und Tritte selber suchen und es gibt sog. Topos, wo der Routenverlauf ,die Haken, Zwischensicherungen und Stände eingezeichnet sind, da kann man mehr oder weniger die grobe Richtung damit bestimmen, das aber auch besser oder schlechter je nach Alter des Topos oder auch der Route und abhängig davon, ob und wie sie abgesichert ist.
Ideal wenngleich ohne jeden Anspruch ists natürlich, wenn alle 3-4m ein blinkender Edelstahlhaken eingedübelt ist, der auf die Entfernung und aufgrund seines Äusseren auch gut erkennbar ist. Weniger ideal war unsre Absicherung, alle 10-15m ein rostiger Schlag- oder hin und wieder auch eingeklebter -haken.
Aufgrund der unterschiedlichen Hakenabstände und dem gut getarnten Äusseren findet man die halt nicht so einfach, und bis man den nächsten erkannt hat, bleibt immer ne gewisse Spannung, denn wenn man sich aus der Route raus verirrt (oder gleich von Anfang an in die falsche einsteigt...), kanns natürlich passieren, dass die Schwierigkeit nimmer stimmt und man irgendwo landet, wo es so schwer ist, dass man nimmer vor oder zurück kann. Das ist schon einigen passiert und ich hab bereits ein paar ungeschmeidige Berichte von Rettungsaktionen aus derlei Situationen gelesen, wenn derjenige, der voransteigt, auf der Suche nach der Route die letzte Zwischensicherung um 20m überstiegen hat und dann nimmer weiterkommt.
Absteigen ist immer schwieriger als rauf, das ist in dem Moment keine Alternative, bei so viel Abstand nach unten zum letzten Haken kann man auch nicht einfach mal runterspringen und gepflegt am Seil auspendeln. Es ginge ja erstmal 20m bis zum Haken, dann nochmal die selbe Höhe weiter runter, dann beginnt das Seil zu greifen, dehnt sich, und unterm Stirch kommt man so wohl auf runde 45-50m Sturz- oder in dem Fall Sprungtiefe, wo allerhand Ungemach passieren kann unterwegs.
Vorausgesetzt natürlich, dass die Haken/Zwischensicherungen halten und nix ausbricht.

Aber gut, in der Situation waren wir nicht, ich wollts nur erwähnt haben, wir wechselten uns in der Führung ab und auf diese Weise zu zweit zu klettern ist in Mehrseillängen die mit Abstand schnellste Version, voranzukommen.

Daher konnten wir unsere Mitstreiter noch in der Wand und weit zurück von unten fotografieren.
Da der komplette Fels in der Sonne lag, hatten wir nach ner halben Stunde Pause oben nachm Ausstieg die Schnauze voll, in der Sonne zu brutzeln, riefen unsern Leader an, ob wir zum Auto absteigen und dort warten könnten, und nachdem der grünes Licht gab, taten wir das alsbald, zumal der Pfad runter durch schattigen Wald führte.
Daher also die Bilder von der Seite und unten.

Der Rest des Tages ist schnell abgehakt: Stimmung bei allen wieder wohlauf, die Pizzeria ist eh immer dieselbe unds Gatto Nero auch, der Plan fürn nächsten Tag sah ne Tour aufn Monte Baldo vor, die aus nur vier Seillängen bestehen sollte, wovon aber die erste rund 350hm lang ist.
Wie das gehen sollte und dass doch alles ganz anders kam, in Bälde.
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