Wenn Landkreise die Kosten für Ladendiebstähle übernehmen um schlechte Presse zu vermeiden, wenn Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb der Heime kaum in die Presse gelangen, wenn alles aber auch wirklich alles direkt in die rechte Ecke gestopft oder ihr zugerechnet wird ( zb der erstochene Asylant in Dresden, jeder Brand und jedes Hakenkreuz )... dann ist es schon weit gekommen.
Ich weiß: Nachtreten ist nicht die feine Art, aber jetzt kommt's auch nicht mehr drauf an: Ich habe noch mal alles nachgelesen und erst beim zweiten Lesen fiel mir auf, dass Lutz sich echauffiert, dass "jedes Hakenkreuz" "in die rechte Ecke gestopft oder ihr zugerechnet wird".
Na so was, Lutz, das ist ja ganz erstaunlich und ganz sicher linke-Lügenpressen-Antifa-Propaganda...
Dieser Vergleich ist so pervers und zynisch, das ich brechen möchte. Ich hoffe Du hast einfach nur nicht drüber nachgedacht.
Leute, die ihre blanke Existenz bedroht sehen, die aus Krieg, Hunger und Elend fliehen, ihre Kinder in Lebensgefahr bringen, sprich völlig verzweifelt sind mit Kindern zu vergleichen, die Schürfwunden haben und Bonbons wollen, ist ekelhaft, sorry. Da spricht aus jedem Satz unterdrückter Überlegenheitsdünkel und Kolonialherrendenke. Schreib doch einfach "Hilfe der blöde Neger will unsere Flatscreens und SUVs", denn genau aus der Ecke kommt diese widerliche Analogie die Du da konstruiert hast.
Wäre es so, daß die Existenz , also das nackte Leben all dieser Flüchtlinge bedroht wäre, gäbe ich Dir Recht. Nach dem, was ich weiß, gilt das aber nur für einen kleinen Teil. Die Mehrheit sucht einfach ein besseres, würdigeres Leben, und natürlich dort, wo bekannterweise etwas geboten wird. Ich selber kam als Flüchtling aus dem Ostblock in dieses Land (als Jugendlicher mit meinen Eltern) und war dankbar, aufgenommen zu werden. Diese Dankbarkeit hat auch meinen Eltern geholfen, das deprimierende Jahr, in dem man nicht Arbeiten durfte, zu überstehen. Ich fand es aber nie selbstverständlich, daß wir aufgenommen wurden; ich hatte eben Glück. Schließlich hatte im Ostblock auch kaum jemand die Flucht wegen Angst um die Existenz ergriffen, trotzdem wollten viele weg.
Ich finde nun mal, daß wir in Westeuropa wegen unserem Wohlstand weder verpflichtet sind, der ganzen Welt zu helfen, noch ein schlechtes Gewissen dafür haben müssen, auch wenn nicht alles auf der Welt ideal läuft. Und ja, jeder Staat muß sich erst mal um die Interessen und Wünsche der eigenen Bürger kümmern - das erwarte ich auch von meinem Staat. Und wenn man das Vermögen hat, zu Helfen, sollte man das tun - aber auch sich damit abfinden, daß man nicht beliebig vielen helfen kann. Lieber wenigen richtig als vielen halb.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich habe Verständnis für jeden, der sein persönliches Glück sucht und insbesondere all jene, die vor Elend, Krieg usw. fliehen.
Kein Verständnis habe ich dagegen für all jene, die argumentieren, dass ihnen mehr zusteht weil sie hier geboren wurden.
Was hier zum Teil verbreitet wird, macht mir echt Sorgen. So sehr könnnt Ihr doch gar nicht unterzuckert sein, dass man so etwas denken kann.
Ich sehe übrigens auch keine Unterschiede zwischen Personen, die sich freizügig in der EU bewegen dürfen nur weil es irgendwelche Politiker ausgehandelt haben und anderen Menschen aus Afrika, die auch auf der Suche nach einem besseren Leben sind.
Wäre es so, daß die Existenz , also das nackte Leben all dieser Flüchtlinge bedroht wäre, gäbe ich Dir Recht. Nach dem, was ich weiß, gilt das aber nur für einen kleinen Teil.
Hast Du Kinder? Würdest Du deine Kinder den Gefahren aussetzen, die auf so einer Flucht lauern, wenn Deine Familie nicht ernsthaft in Not wäre? Ich nicht. Ich möchte mir nicht mal vorstellen wie verzweifelt ich sein müsste um meinen Sohn in so einen Seelenverkäufer zu setzen.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Ich finde nun mal, daß wir in Westeuropa wegen unserem Wohlstand weder verpflichtet sind, der ganzen Welt zu helfen, noch ein schlechtes Gewissen dafür haben müssen, auch wenn nicht alles auf der Welt ideal läuft. .
Anderseits muss man aber auch sehen, dass es in Deutschland so gut läuft WEIL es in anderen Ländern so scheisse läuft, und es läuft in anderen Ländern so scheisse WEIL es in Deutschland so gut läuft.
Schokolade, die Deutsche so gerne essen, ist zu 90% durch Kindersklaven in Afrika erzeugt. Fast alle Produkte(bzw ALLE) in Deutschland(und anderen Industrieländern) sind durch Billiglohnländer entstanden. Damit wir hier alles preiswert haben, haben in Armutsländern Menschen geblutet.
Länder wie Deutschland sind in den letzten Winkeln der Welt unterwegs und suchen nach alle möglichen Ressourcen, wie Gold, Diamanten, Öl, Kupfer, Zinn, Silber usw.
Länder wie Deutschland verkaufen Waffen und andere Produkte, in Kriegsgebiete, womit sie ihre Wirtschaft ernorm ankurbeln.
So zu tun als wäre Deutschland ein abgeschottetes Land, was sein Reichtum/Wohlstand nur aufgrund der fleissigen Deutschen erwirtschaftet hat und die Armut anderer Länder nichts mit Deutschland zu tun hat, ist äußerst naiv und Scheuklappendenken.
In dem Sinne sehe ich da schon eine gewisse Pflicht.
Und das Glück was du hattest, stehst du anderen nicht zu?
Glück stehe ich jedem zu; aber ein Anrecht auf Aufnahme in irgendeinem fremden Land hat m.M. nach keiner grundsätzlich. Wen man in sein Land/sein Haus läßt, und vor allem wie viele, ist Sache dessen, der dort zu Hause ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)