Ich sehe da verschiedene Baustellen.
Erstens mal die zunehmende Egozentrik, die ich grad auf Vereinsebene in vielen Facetten wahrnehme. Immer klugschicen, alles besser wissen und anders gemacht haben wollen, nur: halt nie was machen ausser hinterher meckern.
Aber nicht nur auf Vereinsebene, die soziale Schiene scheint mir generell zu verkommen. ICH, ICH, ICH, wohin man schaut. Helfen, vielleicht noch umsonst, bei irgendwas, wozu ich gar keinen Draht habe oder meinetwegen für ein lausiges T-Shirt undn Helferfest?
Nee danke, niemals.
Zweitens hab ich den Eindruck, viele Helfer sind verbrannt. Wenn ich hier in der Ecke die Hilfsbereitschaft (nicht ganz der treffende Ausdruck in dem Zusammenhang, hahaha) fürn IM FFM betrachte, wo früher ganze Vereine mit gecharteten Bussen hingefahren sind, kommen halt heute noch n paar zusammen und es ist dann auch ganz lustig, aber sonst...?
Dann ist drittens halt Triathlon auch durch die 'vielen' Disziplinen recht helferaufwendig und in und um Roth mag die ganze Region das Ereignis leben, ist damit aber halt die Ausnahme. Sicherlich ist auch n Marathon bzw. ne Laufveranstaltung allgemein, ein Leichtathletikfest oder was auch immer nicht ganz ohne Helfer zu veranstalten und die verteilen sich letztlich auch teils auf viele Stationen und Orte, aber halt nicht so wie ausgerechnet Triathlon.
Viertens meine ich, nen Trend zu 'Events' zu bemerken, und 2000 Teilnehmer in drei Disziplinen zu hätscheln ist halt was anderes als nur 500 bei ner etwas familiäreren Veranstaltung ohne Eventcharakter, bei der ggf. vielleicht auch die Streckenorganisation durch (durch die kleine Teilnehmerzahl überhaupt auch erst möglichen) kleinere Runden und/oder grössere Abstände zwischen den Servicepoints den Personalbedarf etwas drückt.
(Geil hier immer noch der Indoor-Marathon im LGA-Gebäude in Nürnberg, wo man alle 787m an der Verpflegung vorbeikam, auch wenn man halt recht viele Runden laufen musste...
)
Und diesbezüglich nicht vergessen, dass es für viele, die bereit wären, sich zu engagieren, nen Unterschied macht, ob ne Veranstaltungsagentur dahinter steht, die Kasse machen will, oder n Verein, bei dem der Nachbar, Sohn, die Freundin, vielleicht Mitglied ist.
Insgesamt wie so vieles ne unerfreuliche Entwicklung, teils vielleicht auch ein bissl selbstgemacht.
Ich erinnere mich noch an 2010 in Regensburg, als IM ankam, auf dicke Hose machte und den etablierten Vereinen wie LLC mitm Marathon oder VCR mitm Araberadmarathon mal so richtig zeigen wollte, wie man so ne Veranstaltung aufzieht. Das hat viel Unmut hervorgerufen und es wär untertrieben, wenn ich meinte, dass die Hälfte vom Verein schon angewidert von dem Gebahren raus war, ehe auch nur die Organisation überhaupt erst so richtig Fahrt aufgenommen hatte.
Gut, viele hatten auch überhört, dass man dafür Kohle bekommen konnte (damals, Kurt D. war ja immer schon der Meinung 'Lebbe und lebbe lasse' und insofern ein fairer Partner in der Angelegenheit, ich weiss nicht, wie es heute ist), so hab ich denen beispielsweise für meine Radstaffel für die Laufbegleitung die Kohle auch ausm Kreuz geleiert und an die Mitglieder verteilt, alternativ wäre auch n Obulus fürn Verein drin gewesen, den ich aber ablehnte, weil mich deren generelle Ablehnung zu sehr angewidert hat, als dass ich die dafür noch belohnen wollte, mich blöd anzumachen mit meiner Truppe, weil wir die Blockadehaltung durchbrochen haben.
Also, n Thema mit vielen Facetten.