Wie Afrika die deutsche Regierungsposition zur Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshofs beurteilt, kann man an der öffentlich geäusserten Kritik Namibias an Deutschland ablesen, dem einzigen Land in Afrika, wo der deutsche Besucher manchmal auch Deutsch mit einigen Einwohnern sprechen kann:
In einer Stellungnahme verurteilte die namibische Regierung die Haltung Deutschlands, die ihrer Ansicht nach eine "völkermörderisch Absicht des rassistischen israelischen Staates gegen unschuldige Zivilisten in Gaza" unterstützt.
Namibias Präsident Hage Geingob äußerte am Samstag seine "tiefe Besorgnis" über die Entscheidung der deutschen Regierung, die Vorwürfe Südafrikas zurückzuweisen. Er bezeichnete dies als "schockierende Entscheidung" und erinnerte an den Massenmord an Mitgliedern der Volksgruppen der Herero- und Nama durch Deutschland in den Jahren zwischen 1904 und 1908.
Da ein befreundeter früherer Arbeitskollege von mir in Rio Plata lebt, habe ich einigen Kontakt in dieses Land. Es sieht so aus, dass Miliei relativ schnell seine Pläne zum Ausbau eines autoritären Herrschaftssystems und den Abbau der kompletten sozialen Daseinsfürsorge umsetzen will. Der Beitrag in German-Foreign-Policy schildert die Veränderungen aus den ersten Monaten seiner Amtszeit:
Sieht sehr schlecht aus für Palestinenser im Moment. Hier wird fleissig gestorben und Ärzte amputieren Beine im privaten Wohnzimmer ohne Narkotika.
Ja. Auch gestern fanden schwerste Angriffe in Chan Junis statt, wo die Zivilisten ihre Shelters haben, die auch Angriffen ausgesetzt gewesen sind mit vielen Toten. Die Zugängen zu drei Kliniken in Chan Junis sind für Notfallfahrzeuge von israelischen Panzern blockiert.
Keine Satire: Israel hat den 27 EU-Ministern in Brüssel die Idee vorgestellt, die Palästinenser aus Gaza auf eine künstliche Insel im Mittelmeer umzusiedeln. Deutlicher kann man die völkerrechtswidrige Vertreibungsabsicht nicht artikulieren ausser noch in der ablaufenden Zerstörung von Gaza. Hier die Artikel zum israelischen "Alcatraz" im Mittelmeer: