Die Frage ist eben, was man unter "Gott" verstehen will, sowie unter einem "Existenz"-Begriff in Bezug auf "Gott".
Jeder versteht unter "Gott" das, was er darunter verstehen möchte.
Dadurch kann man Gott so definieren, dass es zur eigenen Hypothese passt. Man definiert quasi, dass man recht hat.
Zitat:
Zitat von Flow
Denn, es handelt sich hierbei [bei der Schöpfung der Welt] nicht um eine naturwissenschaftliche/physikalische Frage, sondern um eine philosophische/metaphysische.
Auch hier hängt alles an einer Definition. Du definierst es so, dass Du am Ende recht hast. Du definierst einfach, dass die Wissenschaft nichts dazu beitragen kann, basta.
Wie bei religiösen Argumenten üblich, ist das zugleich eine Immunisierung gegen jedes denkbare Argument. Ebenso typisch ist das Verschieben ins Unerreichbare, am besten jenseits des Urknalls. Das ist der Zweck der Argumentation. Der Zweck ist nicht, die Schaffung der Welt zu erklären, sonst hätten wir inzwischen davon gehört.
Selbst wenn es eine rein philosophische Frage wäre, hätten wir dennoch keine Antwort. Es lassen sich beliebig viele philosophische Theorien aufstellen, die ohne Gott auskommen. Die Forderung, es müsse unbedingt eine philosophische Antwort sein, nützt der Götterhypothese überhaupt nichts. Der einzige Zweck ist, sich gegen die Wissenschaft zu immunisieren. Es ist ein Nicht-wahrhaben-wollen wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Da die hierin angeführte "Entstehung des Universums" ist von einer "Schöpfung der Welt" zu unterscheiden ist, insofern ersteres lediglich Bestandteil innerhalb letzterer ist.
Das weißt Du nicht.
Es ist bereits bewiesen, dass diese simplen Denkmodelle (innerhalb/außerhalb, vorher/nachher) zwar intuitiv sind, jedoch beim Urknall nicht anwendbar sind. Die Quantentheorie belegt das.
Zitat:
Zitat von Flow
Zur Entstehung, zum Ursprung der Welt ist damit nur weiterhin nichts gesagt.
Wie wäre es, wenn Du etwas dazu sagen würdest? Wie ist die Welt entstanden?
Ich verstehe nicht, warum Du Deine Theorie dazu niemals nennst.
Genausowenig wie die Entdeckung der Ursachen der Pest, welche im Glauben der Menschen Gott als Strafe sandte, am Gottesglauben etwas änderte oder Darwin´s Theorie, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien zum Urknall, "nichts" an der Einstellung im Vatikan zu Gott bewirken. Dewegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diese mit solchen begründen. https://www.tagesspiegel.de/wissen/p.../19877190.html
Das ist kein Argument für die tatsächliche Existenz eines Gottes. ...
Kant "beweist" nur das, was er bereits in den Voraussetzungen postuliert.
Für Kants "Beweis" müßte man natürlich sein ganzes System akzeptieren. Dafür wollte ich hier natürlich nicht argumentieren, sondern nur mit Helmut einige Begrifflichkeiten von Kants System zu klären versuchen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Kants praktische Vernunft hat darüber hinaus nichts mit der Wirklichkeit zu tun. ...
An dieser Stelle wäre es interressant zu wissen, was Du unter Wirklichkeit verstanden haben willst. (Vorsicht, eine metaphysische Fragestellung!)
Genausowenig wie die Entdeckung der Ursachen der Pest, welche im Glauben der Menschen Gott als Strafe sandte, am Gottesglauben etwas änderte oder Darwin´s Theorie, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien zum Urknall, "nichts" an der Einstellung im Vatikan zu Gott bewirken. Dewegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diese mit solchen begründen. https://www.tagesspiegel.de/wissen/p.../19877190.html
Ich stimme Dir zu, wenn Du schreibst:
"Deswegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diesen mit solchen begründen."
Möchte aber gerne fortsetzen:
Deswegen verstehe ich persönlich auch nicht, wie Atheisten auf die Idee kommen, man könne mit naturwissenschaftlichen Argumenten einen Gläubigen davon überzeugen, dass er falsch liegt. Wie Du ja selbst schreibst, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien ... nichts ... an der Einstellung ... zu Gott ändern.
Das kann man als Naturwissenschaftler bedauern, kritisieren oder was auch immer. Aber es ist wohl so.
Sic et non, Kant zu lesen ist wirklich nicht so einfach. Kostet Zeit und Mühe. Das zu lesen was Kant ausgebrütet hatte im Original. Hatte ja schon Helmut gezeigt. Und wenn sich dann schon mal wer die Mühe macht und diese geistigen Leistungen mit viel Zeitaufwand hier verständlich(er) eintippt und es dann nicht wirklich gelesen wird...