Warum der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler mit seiner Behauptung im Bundestag falsch liegt
Berlin. Die letzten deutschen Atommeiler sollen Mitte April vom Netz gehen. Die Bundesregierung setzt in ihrem Koalitionsvertrag auf die Kraft der erneuerbaren Energien, um den CO2-Ausstoß Deutschlands zu verringern. Doch Atomkraftbefürworter machen mobil gegen Sonnen- und Windenergie.
Behauptung: In diesem Monat hätten Solar- und Windenergie weniger zur Stromversorgung beigetragen als die drei verbliebenen Atomkraftwerke, twittert der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler am 13. Dezember.
Bewertung: Die Einschätzung des FDP-Politikers ist falsch.
Fakten: Im Jahr 2022 tragen die drei letzten deutschen Atomkraftwerke (AKW) nur noch wenig zur öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland bei – im Gegensatz zu erneuerbaren Energien etwa aus Wind und Sonne. Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme liegt der Atomstrom-Anteil im laufenden Jahr bei rund 6,7 Prozent. Wesentlich mehr Strom für Öffentlichkeit und Privathaushalte kommt hingegen von erneuerbaren Energien. Wind (24,3 Prozent), Sonne (elf Prozent über Netzeinspeisung) und weitere nachhaltige Energieträger wie Biomasse machen zusammen knapp die Hälfte (49,2 Prozent) aus. Mit Braun- und Steinkohle wurden bisher 33,4 Prozent erzeugt. Erdgas ist mit 9,6 Prozent am Strom aus der Steckdose beteiligt. Übers Jahr gesehen haben Wind und Sonne in Sachen Stromproduktion im Vergleich zu AKW also die Nase vorn.
Doch wie sah es zuletzt aus? Macht sich tatsächlich eine angebliche Wind- und Sonnenflaute in November und Dezember bemerkbar? Auch hier zeigen aktuelle Daten des Fraunhofer-Instituts ein ganz anderes Bild als vehemente Kritiker der Energiewende glauben machen wollen.
November: Es stimmt, dass die Sonnenenergie für sich gesehen mit einem Wert von rund 4,2 Prozent weniger Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland hatte als die Kernenergie (6,7 Prozent). Dass die Sonne seltener und weniger intensiv scheint, ist in der dunklen Jahreszeit nicht untypisch. Doch weit über dem Atom-Wert liegt der Ertrag von Windrädern an Land oder auf dem Meer – ein Anteil von 29,7 Prozent.
Dezember: Schaut man auf die bisherigen Daten, dann lagen bis Montagmorgen die Werte für Sonnen-, Wind- und Kernenergie zwar tatsächlich näher beieinander als in den Monaten zuvor. Und dennoch tragen Wind (14,4 Prozent) und Sonne (1,2 Prozent) auch in diesem Monat bislang zusammen mehr zur Stromversorgung bei als die drei letzten deutschen Atommeiler (sechs Prozent).
Dass die drei Atommeiler mit ihrer Stromproduktion alle Sonnen- und Windanlagen zusammen übertreffen, ist also falsch. Zudem laufen die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland über die ursprünglich zum Jahreswechsel geplante Abschaltung hinaus nur noch im sogenannten Streckbetrieb. Dabei wird der Reaktorkern nach dem eigentlichen Zyklusende der Brennelemente weiter genutzt. Allerdings verliert er dabei sukzessive an Leistung. Täglich geht diese um rund 0,5 Prozent zurück, wie die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit angibt.
Der für mich vielsagendste Videobeitrag ist die Ansage von Ex-Präsident Trump an Stoltenberg: Deutschland zahlt relativ gesehen zu wenig in die NATO ein und hat zudem Russland als wichtigsten Energielieferanten (NS2) mit billigem Gas. Ein Land, vor dem die NATO und dort vor allem die USA, Deutschland schützt. Gleichzeitig überweisen wir Milliarden an Russland.
Trump redet auf seine typische Art Klartext und Stoltenberg hat wenig entgegenzusetzten. Was soll er auch sagen? Deutschland hat sich bequem zwischen den Stühlen eingerichtet. https://www.youtube.com/watch?v=Vpwkdmwui3k
Dieses (Energie-)Band zwischen Russland und Deutschland wird nun unwiderruflich zerschnitten. Koste es, was es wolle. Biden brüllt es nicht so hinaus, macht aber die gleiche US-Interssenpolitik. Logisch! Er ist ja auch Präsident der USA.
Deutschland muss militärisch und finanziell mehr Verantwortung übernehmen ($$$) und sich nach neuen Energiepartnern umsehen.
Hier für den Stammtisch ein einfacher Überblick, der die okonomischen Theorien kurz erklärt: Erzeugen hohe Staatsschulden Inflation?. Es hätte für den sozial gerechten Ausgleich der gestiegenen Energiekosten im Rahmen einer serlösen Politik eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes und eine Übergewinnsteuer, die den Namen verdient, gebraucht. Ob man die Regierung gewählt hat oder alle ihre Entscheidungen teilt oder zu den Honorationen gehört oder alt und selbstverliebt ist, ändert nichts an den ökonomischen Zusammenhängen der Folgen der Gaspreissubvention.
Zitat:
Die gegenwärtige Neigung anderer Ökonomen, Inflation als mögliches Resultat steigender Staatsverschuldung auf mittlere und längere Sicht auszublenden, ist ebenfalls alles andere als seriös, auch wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zunächst noch helfen werden, die Inflation niedrig zu halten. Eine von der Finanzpolitik zumindest beeinflusste Geldpolitik ist keineswegs eine abwegige Vorstellung und die Hoffnung, die Flexibilität des globalen Güterangebots werde schon groß genug bleiben, um Kostenschübe zu verhindern, kann sich als zu optimistisch herausstellen. (im Jahr 2020)
Und der für seine Wirtschaftsprognosen bekannte amerikanische Ökonom Nouriel_Roubini meinte im Sept. 2021:
Zitat:
Während diese negativen Angebotsschocks das potenzielle Wachstum zu verringern drohen, könnte eine fortgesetzte lockere Geld- und Fiskalpolitik die Inflationserwartungen erhöhen. Dann droht eine Lohn-Preis-Spirale, die mittelfristig ein stagflationäres Umfeld erzeugt – und zwar eines, das gefährlicher ist als in den 1970er Jahren, als die Schuldenquoten niedriger waren als heute. Keine Frage: Das Risiko einer stagflationären Schuldenkrise wird bis auf Weiteres zu unserem konjunkturellen Wegbegleiter.
In der Folge hält der Bund nun rund 99 Prozent des Unternehmens. Bis Ende 2024 – so schätzt Uniper – könnten sich die benötigten Staatshilfen auf mehr als 30 Milliarden Euro ausweiten.