In Deutschland passiert ähnliches, nur auf einem viel besseren (fortschrittlicherem) Niveau.
Glaubst du, ein Politiker, der gegen ein Tempolimit ist, interessesiert sich wirklich dafür, dass du und ich so schnell fahren können, wie wir wollen?
Definiere "wirklich"!
Ich meine, es interessiert einen Politiker insofern wirklich, als er seinen Standpunkt ja oft/fast immer populistisch nach Meinungsumfragen richtet. Wenn also Meinungsforscher sagen: die Menschen wollen mehrheitlich rasen, dann ist auch der Politiker dafür. Und wenn die Mehrheit anders denken würde, wäre der Politiker bald auch anderer Meinung. Insofern ist es nicht ganz egal, was der oder die Einzelne denkt.
Der eine Politiker erklärt daß es o.k. ist, Bäume zu fällen, um endlich eine Umgehungstraße zu bauen, die die Anwohner massiv entlastet und den Pendlern den Arbeitsweg beschleunigt, oder um ein neues Industriegebiet mit Arbeitsplätzen zu schaffen also ist es zum Besten der Menschen.
Der andere erklärt daß es o.k. ist, die Bäume zu fällen, um ein Windrad aufzustellen, das ist natürlich gut fürs Klima und damit zum Besten der Menschen.
Und jeder der beiden schimpft über den anderen, weil der die Natur zerstört ohne ausreichenden Grund und damit dem Land und den Menschen schadet. Die Frage ist, welcher mehr Menschen überzeugen kann, daß seine Sicht die "richtige" ist.
Und mündige, aufgeklärte Bürger, wägen dann die verschiedenen Argumente ab und entscheiden.
Ich meine, es interessiert einen Politiker insofern wirklich, als er seinen Standpunkt ja oft/fast immer populistisch nach Meinungsumfragen richtet. Wenn also Meinungsforscher sagen: die Menschen wollen mehrheitlich rasen, dann ist auch der Politiker dafür. Und wenn die Mehrheit anders denken würde, wäre der Politiker bald auch anderer Meinung. Insofern ist es nicht ganz egal, was der oder die Einzelne denkt.
Entscheidend ist, was der einzelne denkt. In Summe ist das dann die Meinung, die der Poltiker vertritt. Der Politiker will letztendlich bloss gewählt werden (halte ich auch für völlig legitim).
Entscheidend ist, was der einzelne denkt. In Summe ist das dann die Meinung, die der Poltiker vertritt. Der Politiker will letztendlich bloss gewählt werden (halte ich auch für völlig legitim).
Ich denke, dass genau das ein Teil des Problems ist: dass die meisten Politiker:innen ihre eigene politische Existenz als wichtigste Agenda vertreten, anstatt Inhalte und Ziele in den Vordergrund zu stellen.
„I have nothing to offer but sweat, tears, toil and blood“ kommt zwar sicher nicht so gut an bei der Wahlbevölkerung (tat es 1940 in London sicher auch nicht).
Diese ganze weichgespülte „you will never walk alone“-Geschwätz (abgesehen davon, dass es vom FC Liverpool geklaut ist ) geht doch vollkommen an der Realität vorbei, in der wir langsam aber sicher kapieren sollten, dass es eben gerade nicht so weitergehen kann wie bislang und dass eben nicht sämtliche Unbilden abgefangen und kompensiert werden können. Auch von uns werden Schweiß, Blut, Tränen und Mühsal gefordert werden, wenn wir auch nur einigermaßen heile aus der Nummer Klimakatastrophe rauskommen wollen.
Politiker:innen, die nur das sagen, was ihre Wählerschaft hören möchte, tragen nichtbzu diesem Prozess der Veränderung bei.
Ich denke, dass genau das ein Teil des Problems ist: dass die meisten Politiker:innen ihre eigene politische Existenz als wichtigste Agenda vertreten, anstatt Inhalte und Ziele in den Vordergrund zu stellen.
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Politiker:innen, die nur das sagen, was ihre Wählerschaft hören möchte, tragen nichtbzu diesem Prozess der Veränderung bei.
Söder ist nach Umfragen derzeit der beliebteste Politiker Deutschlands, und das offensichtlich, weil er seine politischen Ziele nach aktuellen Meinungsumfragen ausrichtet (wie übrigens auch schon Merkel), und ihm das aktuelle Meinungsbild wichtiger ist als eine programmatische Politik mit langfristigen Zielen, wie - bei allen Unterschieden - Schmidt, Kohl und Schröder sie verfolgten.
Offenbar ist es das, was die Merheit heute will/wählt
Entscheidend ist, was der einzelne denkt. In Summe ist das dann die Meinung, die der Politiker vertritt.
Ich bin da nicht so sicher. Ich glaube eher, "der Politiker" (die meisten) vertritt eher die Summe der medial vermittelten Meinungen oder Meinungsumfragen. Diese decken sich nicht unbedingt mit der Summe aller einzelnen Meinungen, solange die "Leitmedien" nicht objektiv und unparteiisch über alles berichten.
Zitat:
Zitat von keko#
Der Politiker will letztendlich bloss gewählt werden (halte ich auch für völlig legitim).
Legitim ist es. Und die Wähler als Summe haben es in der Hand, ob er nicht bzw. wieder gewählt wird für das, was er sagt, oder für das, was und wie er tut, oder für das, wie die Medien über ihn schreiben. Mein Kriterium ist vor allem das Zweite in dieser Aufzählung; ich fürchte aber, das Dritte wiegt für viele schwerer.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich bin da nicht so sicher. Ich glaube eher, "der Politiker" (die meisten) vertritt eher die Summe der medial vermittelten Meinungen oder Meinungsumfragen. Diese decken sich nicht unbedingt mit der Summe aller einzelnen Meinungen, solange die "Leitmedien" nicht objektiv und unparteiisch über alles berichten.
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Es ist tatsächlich kompliziert:........ welche Themen werden in den Nachrichten gebracht und welche nicht? Wie werden sie vermittelt? Was ist zuerst da: die Meinung oder die Meinungsumfrage ("die Mehrheit der Deutschen ist der Meinung...").
Ich habe aber wenig Mitleid: in Zeiten des Internet kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Mühsam war das schon immer.
Söder ist nach Umfragen derzeit der beliebteste Politiker Deutschlands, und das offensichtlich, weil er seine politischen Ziele nach aktuellen Meinungsumfragen ausrichtet
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Offenbar ist es das, was die Merheit heute will/wählt
Ist es nicht offensichtlich, dass Söders Vorgehensweise zu einer grösstmöglichen Zustimmung führt? Dass er macht, was die Menschen wollen, ist aber nicht zwangsläufig für die Bevölkerung nachhaltig positiv. Das klassische Beispiel ist ein hoher Anteil an Ruheständlern unter den Wählern, deren Meinung es ist, dass die Renten jährlich ordentlich erhöht werden sollten.