Wie oben angekündigt habe ich es erfolgreich durchgezogen.
Bereits am Samstag habe ich mich auf den Weg zum Fühlingersee gemacht um mir die Wechselzone anzusehen und mich für Sonntag schon mal zu orientieren. Nach dem ich mir die Schwimmstrecke mit der Wendeboje angesehen hatte dachte schon bei mir "Ach Du sch.... ist das weit". Obwohl meine letzten Schwimmeinheiten nie unter 3km waren kamen mir leichte Zweifel auf und zu allem Überfluss musste ich auch noch 2 Schwimmer von der CologneSmart Distanz aus dem Wasser fischen die sich schon bei 350m! übernommen hatten, unfassbar.
Die Anreise am Sonntag war viel zu früh aber entspannt. Nervös war ich ja bereits. Ich habe mir dann 2,5 Stunden damit die Zeit vertrieben an den Verkaufständen zu schlendern und mir die Durchfahrten der Langdistanzler anzuschauen. Ein Blick in die Gesichter der Fahrer und in Richtung Bäume die sich im Wind bogen ließen nichts guten verlauten. Auch den Hinweis des Moderators das Aufgrund des starken Windes heute keine Bestzeiten zu erwaten sind steigerten eigentlich noch meine Nervosität. Ok was soll's Wechselplatz fertig gemacht Handtuch,Schuhe,Helm und Verpflegung wie geübt an seine rechten Platz gebracht, rein in den Neo und in Richtung Schwimmeinstieg gewaggelt. Dort warteten schon 900 Andere Heissporne die es nicht erwarten konnten sich in die Fluten zu stürzen.
Ich machte ein paar Schritte vom Ufer ins Wasser um dann mit einem beherzten Sprung ins Wasser zu springen. Nach dem ich mit dem Kopf wieder auftauchte blieb mir das Herz stehen und dachte "IST DAS KLALT" die ersten Krawlzügle gingen gar nicht geschweige denn das Gesicht unterwasser zu Halten. Es blieb nur noch kurz anzuhalten um Wasser Hals abwärts in den Neo hereinzulassen. Nach ca 5 Minuten hatte ich mich dann an die Temperaturen angepasst, Lippen blau und Füße abgestorben.:-)
Dann endlich war es soweit der Startschuss. Ich schwamm hinten locker los während sich die Meute vor mir um die besten Positionen prügelten. Recht schnell hatte ich einen guten Rhythmus und eine Leine gefunden die parallel zu Strecke die Bojen festhält. Somit konnte ich mir das alle Siebenzügenachvorneschauen sparen. Welch ein Wort.;-) Während des Schwimmen stellt sich bei mir auch ein neues Glücksgefühl ein. Sonst von den Rentnern im Schwimmbad überholt und gedemütigt überholte ich sogar einige meine Mitstreiter. Nach etwas über 55 Minuten erreicht ich dann den ersehnten Schwimmausstieg. Ich musste zwar aufgrund von Gleichgewichtsstörungen von einem Helfer festgehalten werden aber die Glückshormone es geschafft zu haben ließen diese peinliche Situation schnell vergessen.
Dann ging es aufs Rad und in die erste Runde rein, zwei Strassen und dann kam die lange Emdenerstr direkt mit Gegenwind. Naja dachte ich das wird ja Spaßig aber sollte noch schlimmer kommen. Ende Emdenerstr. war der 1. Wendepunkt und ab da war Rückenwind angesagt. aus der Angepeilten Durchschnittsgeschwindigkeit von 32km wurde dann schnell 37-38km war das geil!!! So ging es tatsächlich weiter bis hinter Langel nach Worringen in einem Affenzahn. Das sollte sich noch bitter Rächen. Worring nach links auf den Feldweg und PENG. Schlagartig von 35km/h auf 25km/h das volle Programm böhiger Gegenwind in der Ferne der rettende windstille Wald. Dort angekommen konnte man etwas verschnaufen wieder raus Richtung Roggendorf/ Tehenhoven. Dort angekommen ging es zum 2. Wendepunkt und hier kam der Hammer. Läppische 1,5km im Schneckentempo von 21km/h bei 171 Puls und die Angst vom Rad geweht zu werden. Nach der Wende dann mit Wut im Bauch und großer Übersetzen wieder zurück der Tacho zeigte hier den Spitzenwert des Tages von 49km/h an. Welch ein Anfängerfehler! Der Rest der ersten Runde verlief dann unproblematisch. Auf der 2. Runde musste ich es dann erheblich ruhiger angehen und musste meiner Kamikaze Fahrt kräftig Tribut zollen. Letztendlich habe ich in der zweiten Runde mehr verloren wie in der ersten gewonnen. Glücklich nach 2:59:00 kam ich dann von der zweiten Runde in Richtung Wechselzone.
Dort noch schnell die letzten Bananen und Gelpacks verstaut um dann locker flockig die restlichen 21,6km ins Ziel zu joggen. Leider hätte ich bei der Wettkampfbesprechung etwas mehr zuhören sollen statt mit meinem Mitstreiter zu quatschen. Geistig schon auf den Weg nach Köln rein. Statt dessen ging's es erst einmal um den Fühlingersee rum. Wie langweilig aber was soll's. Mit dem Ziel den HM etwas unter 2 Stunden zu laufen ging es Richtung Innenstadt. Erst durch das Niehler Industriegebiet und anschließend am Rhein entlang. Und der ist verdammt lang.-)) Ich hangelte mich von Kilometer zu Kilometer und es schien mit einer Zeit unter 6 Stunden zu klappen. Dann kam was kommen musste. Der Akku war leer bei ? km weis ich nicht mehr aber die Uhr zeigte 5:20 Stunden. Auch das nachschieben von Gelpacks und dem anderen schnickschnack half nicht mehr. Also Tempo raus und nur noch ankommen. In weiter Ferne war die Deutzer Brücke zusehen und ich schleppte mich die restliche Wegstrecke bis dort hin. Etwas komisch war es schon kurz vor dem Ziel an den Restauranttischen vorbei zu laufen wo sich Renten gerade genüsslich eine Schwarzwälder Kirschtorte reinpfiffen und ungläubig den Athleten zuschauten.
Dann kam er, der langersehnte rote Teppich, nicht das ich auf so etwas stehen , aber das war mir in diesem Augenblick egal und ich war froh wie ich nach 06:06:35 durch das Ziel lief. Erschöpft aber froh angekommen zu sein.
Nun ist es doch ein kleiner Roman geworden. Für die Statistiker habe ich noch folgendes.
Platz: 422
Alterklasse Platz : 107
Schwimmen(2,5km): 00:55:28
Radfahren(90km): 02:59:00
Laufen(21,6): 02:05:51
Gesamt: 06:06:35
Eins soll noch gesagt sein. "eine is jitz at kloor. Nächstes Johr sin meer widder dobei."