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Alt 03.01.2024, 11:12   #6657
Genussläufer
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Zitat:
Zitat von dr_big Beitrag anzeigen
Entweder rechtsextrem oder Idioten.
Glaubst Du, dass diese Argumentation den Trend umkehren? Das ging mächtig in die Hose. Um Einsteins Worte zu nutzen: "Die Definition von Wahnsinn ist immer wieder das gleiche zu tun und dabei andere Ergebnisse zu erwarten."

Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Wie kommst Du darauf? Weil ich die sächsische AFD mit dem zutreffenden Attribut: "vom Verfassungsschutz gesichert rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich eingestufte" AFD charakterisiert habe, heisst es ja nicht, dass ich dieses auch all ihren Wählern attestiere. Das wäre zu einfach.
Ich wollte das konkret erfragen, weil da doch Interpretationsspielraum war.

Zitat:
Ps.
Ich habe hier mal auf die regelmässig erstellten Demokratiestudien der Friedrich-Ebert-Stiftung aufmerksam gemacht, welche im mehrjährigen Vergleich eine Zunahme demokratiefendlicher Einstellungen in der Bevölkerung belegten, natürlich im sehr viel geringerem als 37 % Umfang, um das Thema aus dem Bereich der Spekulationen auf eine mehr empirische Grundlage zu stellen.
Ich habe die nicht vor Augen. Mein persönlicher Eindruck ist der, dass die Einstellungen sich nur unwesentlich geändert haben. Viele gehen aber mittlerweile sehr offen damit um. Das sind aber rein anekdotische Beobachtungen und keine Evidenz.

Ich bin übrigens über das Mass selbst völlig überrascht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass es in allen europäischen Ländern ein Potential für rechte Parteien gibt. Meine Erwartung war, dass ich das in guten Zeiten bei vielleicht 10% einpendelt und bei ca. 20% ein Cap liegt. Ich war hier eher überrascht, dass Deutlschland hier so lange hinterhergelaufen ist.

Meine Überlegung an dem Punkt ist folgende. Ich sehe keine große Veränderung in der Gesinnung. Wenn wir deutlich über die 20% rutschen, würde ich eher denken, dass es für viele Wähler kein Angebot gibt.

Ich betrachte das zugegeben eher als ein statistisches Modell. Und vielleicht sind meine Annahmen auch falsch. Das schließe ich überhaupt nicht aus. Ich würde diese These aber auch nicht von vornherein in die Tonne treten wollen.
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 11:26   #6658
JENS-KLEVE
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Benutzerbild von JENS-KLEVE
 
Registriert seit: 15.10.2009
Ort: KLEVE
Beiträge: 6.108
Der AFD ist gelungen, dass ein Großteil der Bevölkerung die „etablierten“ Parteien (CDU, FDP, SPD, Grüne) als eine Masse wahrnimmt. Damit bleibt die Wahl zwischen „weiter so“ und „anders“. Früher wäre noch die Linke ein dritter Weg gewesen, aber die haben sich selbst zerlegt.
In einer Demokratie ist es normal, dass die Mehrheit bei der nächsten Wahl das Andere möchte. Dafür reichen manchmal Kleinigkeiten wie Ärger über Gendersprache, Angst vor Energiepreisen, Clans, Flüchtlinge usw. Die AFD setzt populistisch ihre Ziele in Szene und erntet genüsslich.

Ich sage nicht, dass ich das gut oder rational finde, ich erkläre nur.
__________________
OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
JENS-KLEVE ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 11:32   #6659
El Stupido
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen
Der AFD ist gelungen, dass ein Großteil der Bevölkerung die „etablierten“ Parteien (CDU, FDP, SPD, Grüne) als eine Masse wahrnimmt. Damit bleibt die Wahl zwischen „weiter so“ und „anders“. Früher wäre noch die Linke ein dritter Weg gewesen, aber die haben sich selbst zerlegt.
In einer Demokratie ist es normal, dass die Mehrheit bei der nächsten Wahl das Andere möchte. Dafür reichen manchmal Kleinigkeiten wie Ärger über Gendersprache, Angst vor Energiepreisen, Clans, Flüchtlinge usw. Die AFD setzt populistisch ihre Ziele in Szene und erntet genüsslich.

Ich sage nicht, dass ich das gut oder rational finde, ich erkläre nur.
Will dir da nicht weiter widersprechen.
Könnte mir nur vorstellen, dass sich Leuten in der PDL bei der Bezeichnung "dritter Weg" die Nackenhaare aufstellen.

Wo ich auch etwas "Bauchweh" bekomme ist bei dem Begriff "Ziele" in Zusammenhang mit der AfD...will das aber nicht lang und breit ausführen.
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Alt 03.01.2024, 11:33   #6660
qbz
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Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Ich habe die nicht vor Augen. Mein persönlicher Eindruck ist der, dass die Einstellungen sich nur unwesentlich geändert haben. Viele gehen aber mittlerweile sehr offen damit um. Das sind aber rein anekdotische Beobachtungen und keine Evidenz.

Ich bin übrigens über das Mass selbst völlig überrascht. Ich bin immer davon ausgegangen, dass es in allen europäischen Ländern ein Potential für rechte Parteien gibt. Meine Erwartung war, dass ich das in guten Zeiten bei vielleicht 10% einpendelt und bei ca. 20% ein Cap liegt. Ich war hier eher überrascht, dass Deutlschland hier so lange hinterhergelaufen ist.

Meine Überlegung an dem Punkt ist folgende. Ich sehe keine große Veränderung in der Gesinnung. Wenn wir deutlich über die 20% rutschen, würde ich eher denken, dass es für viele Wähler kein Angebot gibt.

Ich betrachte das zugegeben eher als ein statistisches Modell. Und vielleicht sind meine Annahmen auch falsch. Das schließe ich überhaupt nicht aus. Ich würde diese These aber auch nicht von vornherein in die Tonne treten wollen.
Ich habe das Wählerpotential der AFD schon seit der Gründung, als noch viele dachten, sie würde sich sowieso bald wieder auflösen wie andere extremistisch-nationalistische Parteien vor ihr, für das gesamte Deutschland immer bei grob ca. 30 % (ca. 1/3) eingeschätzt, aufgrund der Erfahrungen mit der SVP in der CH oder mit nationalistischen Parteien in anderen europäischen Ländern oder auch den Wählerstimmen für die NSDAP 1933 in der Weimarer Republik. Der "Nachlauf" im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Ungarn, Kroatien, CH etc.) liegt meines Erachtens in der speziellen Geschichte Deutschlands nach dem 2. WK und dass der für das notwendige Erstarken einer nationalistischen Partei notwendige Geschichtsrevisionismus des Nationalsozialismus generationenabhängig ist.

Die Studie zu den rechtsextremen Einstellungen und zur Mitte: Die Mitte der Gesellschaft wird zunehmend empfänglich für extremistische und demokratiefeindliche Einstellungen. Das zeigt die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Menschenfeindliche Einstellungen nehmen zu, ein Teil der Mitte radikalisiert sich.

Jede zwölfte Person in Deutschland teilt mittlerweile ein rechtsextremes Weltbild. Das zeigt die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der Anteil an Befragten mit klar rechtsextremer Orientierung hat gegenüber den zwei bis drei Prozent in den vorangegangenen Jahren deutlich zugenommen und ist auf acht Prozent gestiegen. Dabei befürworten zum Beispiel mehr als 6 Prozent eine Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland. 16 Prozent sind negativ gegenüber „Ausländern“ eingestellt.
Solche Änderungen sind stark genug, um Milieus zu beeinflussen und bei Wahlen als Multiplikatoren zu wirken.

Geändert von qbz (03.01.2024 um 11:58 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 11:51   #6661
Genussläufer
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Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen
Der AFD ist gelungen, dass ein Großteil der Bevölkerung die „etablierten“ Parteien (CDU, FDP, SPD, Grüne) als eine Masse wahrnimmt. Damit bleibt die Wahl zwischen „weiter so“ und „anders“. Früher wäre noch die Linke ein dritter Weg gewesen, aber die haben sich selbst zerlegt.
Die AfD hat wenig dazu beigetragen. Die meisten Fehler haben die anderen selbst gemacht. Die Etablierung des Begriffs "Altparteien" war allerdings wirklich brillant. Da ziehe ich wirklich meinen Hut. Die Linke waren die ersten, die sich selbst zerlegt haben. Die FDP arbeitet mit Hochdruck daran und auch die SPD ist hier auf einem guten Weg. Die Grünen sind auf einen Teil der Stammwählerschaft zurückgefallen und haben "lediglich" die Urgrünen vergrault. Die haben den Switch zur Defense Partei nicht mitgehen wollen.

Zitat:
In einer Demokratie ist es normal, dass die Mehrheit bei der nächsten Wahl das Andere möchte. Dafür reichen manchmal Kleinigkeiten wie Ärger über Gendersprache, Angst vor Energiepreisen, Clans, Flüchtlinge usw. Die AFD setzt populistisch ihre Ziele in Szene und erntet genüsslich.
Das sehe ich durchaus anders. In guten Zeiten mit Wirtschaftswachstum, positiver Aussicht auf Wohlstand und gefühlter Sicherheit kommt eher der Erhaltungstrend zum tragen.

Wenn es mal besch... läuft, suchen viele die Veränderung. Vieles von dem, was gerade passiert, hat die Ampel tatsächlich nicht zu verantworten. Sie hätte es aufgrund der Großwetterlage auch so schwer gehabt, sich zu behaupten. Aber auch die kleine Chance haben sie schell ins Risiko gesetzt und verspielt. Und in so einer Situation wird auf die von Dir angesprochenen Themen eine besonders große Lupe gehalten. Die AfD hält sie einfach hin und viele schauen durch.

Zitat:
Ich sage nicht, dass ich das gut oder rational finde, ich erkläre nur.
Was da gerade alles passiert, ist kann man aus diversen Gründen nicht gut finden. Und klar versuchen wir uns das zu erklären. Aber ab und an bin ich dann doch überrascht, welche unerwarteten Wendungen einige Entwicklungen nehmen. Und hier finde ich, liegt das größte Problem der Ampel. Im Modell sind viele Ideen vielleicht sogar gut. Viele der Ideen stellen sich dann aber als fragil heraus. Und wenn dann die Annhahmen daneben liegen, wird's schwierig. Da sind gut Spindoctors an Bord und leider miserable Umsetzer.

Edit:

@qbz: danke für die Erklärung und den Link!
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 12:04   #6662
dr_big
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Registriert seit: 17.03.2011
Beiträge: 3.440
Zitat:
Zitat von Genussläufer Beitrag anzeigen
Wenn es mal besch... läuft, suchen viele die Veränderung.
Der Wunsch nach Veränderung ist auch völlig i.O., die Veränderung zum Rechtsextremismus ist aber das dümmste überhaupt. Das muss man auch offen benennen, jeder der versucht sich diesen Idioten anzubiedern weil man sie ja irgendwie abholen muss, macht sich mitschuldig.
dr_big ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 12:56   #6663
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 1.722
Zitat:
Zitat von dr_big Beitrag anzeigen
Der Wunsch nach Veränderung ist auch völlig i.O., die Veränderung zum Rechtsextremismus ist aber das dümmste überhaupt. Das muss man auch offen benennen, jeder der versucht sich diesen Idioten anzubiedern weil man sie ja irgendwie abholen muss, macht sich mitschuldig.
Die AfD wird bei vielen nicht als rechtsextrem wahrgenommen. Dazu kommt, dass wir es vielen Menschen erleichtert haben, in diese Richtung zu gehen. Wer sich mal negativ zu den Coronamaßnahmen geäußert hatte, stand in der rechten Schwurblerecke. Wer sich nicht pro Waffenlieferungen geäußert hat, stand in der rechten Schwurbelecke. Selbst eine Wagenknecht wurde zur "Rechten" abgestempelt, obwohl sie völlig linke Positionen vertritt. Wenn Dir das immer wieder eingeredet wirst, ja dann bist Du eben rechts.

Und Hand aufs Herz, wo waren denn wirklich Politikangebote, die konservativ eingestellte Wähler noch abgeholt haben? Das ist bis vor kurzem nicht so stark aufgefallen. Es lief alles super. Wenn es dann mal in die andere Richtung läuft, wird der Drang, festzuhalten bei sehr vielen größer. Menschen werden temporär konservativer. Und irgendeine Krise kommt immer. Hier war es - und da stimme ich Nepumuk übrigens zu - Putin & Konsorten. Nur ist Putin in Bezug auf den Rechtsdrall nicht der Grund, sondern der Auslöser. Das würde ich zumindest als These in den Raum stellen.
Genussläufer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2024, 13:01   #6664
Jimmi
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Registriert seit: 16.11.2006
Ort: Eisenach
Beiträge: 2.145
Früher haben wir ernsthaft über Kommunismus oder anarchistische Gesellschaftsformen diskutiert. Heute ist das Spektrum so weit nach rechts gerückt, dass die AfD schon fast Mainstream ist.
__________________
Keine Panik!
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