Übers Finish und die erste LD somit sehr happy, aber das aktuelle Gefühle meiner Beine und Arme stimmen auch stutzig, da ich null muskuläre Probleme/Nachwirkung hab. Insofern beschleicht die Frage ob da mehr gegangen wäre. Die Vernunft sagt nein, da die Ernährung und Magen ein extrem wichtiger Teil sind der funktionieren muß, aber die Gedanken kreisen halt.
Wenn du energetisch nichts mehr aufzubringen hast, dann geht es halt dem Ende entgegen mit der Leistung. Deine Muskulatur dankt es dir dafür im Nachhinein, dass du sie nicht komplett zerstört hast. Ist normal.
Allerdings: Mich hat damals die Härte einer LD bei meinem ersten Wettkampf dieser Länge kalt erwischt. Ich hatte es nicht erwartet, dass ich mich soo kacke fühle und kopfmäßig noch nicht drauf ans Limit zu gehen. Kann schon sein, dass du in ein paar Jahren in der gleichen Situation anders agieren kannst.
Arne hat ja mal erklärt in einem der Videos dass der menschliche Darm, gar nicht mehr KH aufnehmen kann wie ca 90g / Std. 60g Glucose und dann on top geht noch der Rest Fructose. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern, was und ob er was dazu gesagt hat, was passiert, wenn man mehr pro Stunde nimmt. Ob es einfach ausgeschieden wird oder, ob man da auch Probleme bekommt?
Weiss das zufällig jemand?
da gibt es keine harte allgemeingültige Grenze, das kannst du nur selber für dich ausprobieren, ist letztlich bei jedem anders
der eine hat keine Probleme mit Fructose, beim nächsten geht das gar nicht usw.
ich habe auf dem Rad 120gr/h geschafft, kenne auch Berichte von 150
im Wettkampf habe ich immer regelrecht Hunger und kann deutlich mehr aufnehmen als in jedem Training. Mein Magen sagt Bescheid wenn's erstmal genug ist, da muss man natürlich auch drauf hören und nicht weiter reinstopfen. Natürlich auch entsprechende Mengen Wasser dazu (was zB bei kühlen Rennen schwierig ist wenn man nicht ständig pinkeln will)
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Arne hat ja mal erklärt in einem der Videos dass der menschliche Darm, gar nicht mehr KH aufnehmen kann wie ca 90g / Std. 60g Glucose und dann on top geht noch der Rest Fructose. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern, was und ob er was dazu gesagt hat, was passiert, wenn man mehr pro Stunde nimmt. Ob es einfach ausgeschieden wird oder, ob man da auch Probleme bekommt?
Weiss das zufällig jemand?
Die Resorption von Kohlenhydraten erfolgt im proximalen Anteil des Dünndarm. Dort sind am Dünndarmepithel verschiedene Enzyme lokalisiert, welche Zwei-und Mehrfachzucker in Monosaccharide spalten, um sie für die ebenfalls dort situierten Transportsysteme habhaft zu machen. Jeweils ein Glucose-Molekül gelangt im Symport mit einem Natrium-Ion über das Dünndarmepithel ins Kapillarsystem des Darms, ferner stehen noch weitere spezifische Glucosetransporter (GLUT 1-5) zur Verfügung, über die die Zuckermoleküle vom Darmlumen ins Blut gelangen. Funfact: Fructose benutzt auch einen Glucosetransporter (GLUT5), doch das nur so am Rande.
Wenn man sich nun vorstellt, dass die Strecke innerhalb des Darmlumens, über welche diese Enzyme und Transportsysteme lokalisiert sind, begrenzt ist und überdies auch die Anzahl der GLUT nicht unendlich ist, fällt es leicht zu verstehen, dass auch nur eine limitierte Menge an carbs pro Zeiteinheit aufgenommen werden kann.
Nun Deine Frage, was mit dem Rest geschieht. Die nicht resorbierten carbs wandern weiter stromabwärts im Darm, zunächst in den distalen Anteil des Dünndarms und anschließend natürlich in den Dickdarm.
Und da kann eben in Abhängigkeit von der Menge der nicht resorbierten carbs das Desaster passieren: die osmotische Aktivität des zu viel getankten Zuckers kann dazu führen, dass nun Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem in das Darmlumen diffundiert. Was diese Wasserretention im Darmlumen außer einer Erhöhung der Peristaltik so nach sich zieht und nach sich sprüht, brauche ich eigentlich nicht näher zu illustrieren.
Wir benutzen im der Klinik sehr gerne und sehr effektiv Lactulose, welches auch und einfach auf Zuckerbasis ist, als Abführmittel. Das flutscht.
Die gute Nachricht ist aber, dass man das Gekröse, gerade den Dünndarm auch trainieren kann, mehr von diesen Glucosetransportern zu exprimieren. Das geht nicht von heute auf morgen, aber durchaus im Rahmen einer Langdistanzvorbereitung (das verbirgt sich hinter „train the gut“).
Arne hat ja mal erklärt in einem der Videos dass der menschliche Darm, gar nicht mehr KH aufnehmen kann wie ca 90g / Std. 60g Glucose und dann on top geht noch der Rest Fructose. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern, was und ob er was dazu gesagt hat, was passiert, wenn man mehr pro Stunde nimmt. Ob es einfach ausgeschieden wird oder, ob man da auch Probleme bekommt?
Weiss das zufällig jemand?
Ich glaube die absoluten Zahlen sind eher Anhaltspunkte. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß man das innerhalb bestimmter Grenzen sogar trainieren kann.
Physiologisch hat der Körper aktive Transportsysteme im Darm, um Zucker aus dem Darm in die Darmzellen zu transportieren. Da gibt es zwei verschiedene Transporter, einen für Glukose und einen für Fructose. Das sind relativ komplexe Eiweisse, die durch die Zellmembran hindurchgehen.
Daher soll man eben beide Arten von Zuckern zuführen, da sonst ein Teil der Transporter nicht verwendet wird. Deshalb haben Sportler mit Fructose-Intolleranz einen erheblichen Wettbewerbsnachteil.
Ob durch Training aktiv die Anzahl der Transport-Systeme oder nur deren Effizienz gesteigert wird, weiss ich nicht. Ich nehme mal an beides.
Und ja, wenn Du mehr Zucker im Darm hast, als in die Zellen und dann ins Blut transportiert werden kann, wird der einfach ausgeschieden.
Edit: Zu Spät!!!!
In Ergänzung zu Svmechov: der GLUT5 wird fälschlicherweise als Glukose-Transporter bezeichnet. Er ist auf den Fruktose Transport spezialisiert.
Alle, die eine Wissenschaft draus machen, werden die richtige Menge für sie persönlich eh nicht rausfinden.
Hier gilt einzig und alleine: Probieren was reingeht und zwar nicht abends auf dem Sofa sondern während hartem Training.
Wenn einem dann die Kotze zwischen den Zähnen rausläuft ist es zu viel gewesen, wenn man Hunger hat und abkackt, zuwenig.
Rantasten !
Danke für die ausführlichen Erklärungen. Sehr aufschlussreich.
Leider fand ich die Art des Trainings, also bei der es um die Ernährung ging, am wenigsten toll. Aber sollte man wohl machen, wenn man sich verbessern will.
Ich überlege, ob vielleicht meine Darmprobleme am Montag daher kamen. Hatte es zunächst auf das Kanalwasser geschoben.