Es fällt mir heute schwer ein vernünftiges Fazit zu ziehen.
In den letzten zwei Tagen war ich gefühlt mehrmals am Ende meiner Triathlonkarriere
.
Bevor ich morgen sachlicher und ausführlicher analysiere, einige Emotions, meist nicht so berauschende vorab.
Gestern Stress pur bei der Anmeldung, dazu kein Sport, schlechte Mischung
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Auf dem Rad habe ich heute innerlich aufgegeben, nicht wegen den Muskeln(der Wadenkrampf seit dem Schwimmen war nicht ganz so schlimm) aber meine Kurventechnik nur peinlich. Schier wäre ich von zielstrebigeren auf den Abfahrten abgeräumt worden(so nahe bin ich sonst nur Herzblatt gewöhnt
).
Einer meiner üblichen leichten 20-30 cm Kurvenschlenker im falschen Moment und finito. Danach bremste ich bei Kurven oder Abfahrten voll ab.
Nummer 3 als ich meine Radzeit sah, Nummer 4 als ich recht schnell nach dem Laufstart Seitenstechen bekam.
Nicht schon wieder
Jetzt vielleicht 17 Km walken zu müssen, der Gedanke an Roth, wo ich jeweils noch die doppelte Distanz absolvieren muss, nein, macht doch keinen Sinn mehr. Lass es.
Als ich mit einer erwarteten HM-Zeit deutlich Ü2 Std. gedanklich meine Tria-Ambitionen beerdigte, meldete sich doch noch Engelchen:
"Mann, bist Du blöd. Jammerst da wegen paar verlorenen Minuten. Du Depp, Du hast MS und bist dabei eine Halbdistanz zu finishen. Hättest Du das damals nach der Diagnose noch erwartet? Jetzt mach hinne. Du allein hast es in der Hand
"
Es ist schon Wahnsinn, was der richtige Gedanke zum richtigen Zeitpunkt ausmacht.
Ich warf allen Ballast über Bord(Getränkegürtel an Herzblatt). Der Rest wird im Kopf entschieden, Pfeif auf die Energie.
Es lief immer flotter, ich überholte, keuchte, war wütend auf mich und stampfte dies auf den Boden. Nach den anfänglichen Ü6 min/km die letzten 5 jeweils Sub 5min und, eh, ich habe MS und doch wieder gefinisht
Gesamt 6.11 Std., Lauf 1.54 Std., morgen noch genauer.