"Macron isoliert sich in Europa, er schwächt die Europäische Union, und er konterkariert ja das, was die Präsidentin der Europäischen Kommission in Peking gesagt hat."
Ja, gibt wohl gleich von mehreren Seiten auf die Mütze :
Der US-Senator Marco Rubio erklärte auf Twitter, wenn Europa sich in der Taiwan-Frage nicht auf die Seite Chinas oder der USA stelle, dann sollten sich die USA im Ukraine-Konflikt vielleicht auch nicht auf eine Seite stellen.
Die geopolitischen Interessen und Verschiebungsversuche schreien einen aktuell geradezu an.
Erinnerst du dich noch an den Spruch von Schimmi mit den zwei ...backen??
Erinnerst du dich noch an den Spruch von Schimmi mit den zwei ...backen??
Habe ihn gefunden ...
Schimanski kann man sich zur Auffrischung sicherlich mal wieder anschauen, wie gut der Spruch (heute noch) paßt, ist eine andere Frage.
In unserer Jugend gewiß, mit den beiden Backen NATO und Warschauer Pakt, und dem geteilten Deutschland schön dazwischen. WP ist allerdings Vergangenheit, DDR mehr oder weniger erfolgreich integriert, und auch die übrigen WP-Staaten (Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn, SU) großenteils (bis auf "einzelne" SU-Republiken "vom Westen eingenommen". Die NATO wuchert, wir freudig-stolz mittendrin, im Osten erhebt sich das Land der Mitte, das flächenmäßig größte Land mit dem größten Atomwaffenarsenal lehnt sich brüderlich an ... das "A-Loch" kann man aktuell vielleicht noch in der Ukraine verorten, die mal eben probehalber aufgerieben wird.
Mir gefällt Macrons vermeintliche Ambition einer multipolareren Weltordnung mit einem starken, emanzipierten Europa.
Auch würde ich es begrüßen, Russland weniger aggressiv in Chinas Arme zu treiben. Interessant, wie sich die USA in dieser Hinsicht weiter engagieren wollen.
Oberstes Interesse sollte natürlich eine friedliche Ordnung der Welt sein !
Im letzten Jahr ist mir bewußt geworden, daß FRIEDEN tatsächlich noch vor Gesundheit an allererster Stelle steht.
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Auch würde ich es begrüßen, Russland weniger aggressiv in Chinas Arme zu treiben. Interessant, wie sich die USA in dieser Hinsicht weiter engagieren wollen....
Die USA wird das machen, was ihnen am meisten nützt. Die USA macht ganz einfach US-Politik. Egal ob der Präsident Bush, Obama, Trump oder Biden heißt. Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten gut damit gefahren, sich an die USA zu halten. Das kann sich aber ändern, wenn sich die Interessen der USA verlagern.
Die USA wird das machen, was ihnen am meisten nützt. Die USA macht ganz einfach US-Politik. Egal ob der Präsident Bush, Obama, Trump oder Biden heißt.
Ja, klar. Die Frage ist halt, ob ihnen eine russisch-chinesische Allianz tatsächlich lieber ist als die gerade gespaltene russisch-deutsch/europäische Partnerschaft.
Zitat:
Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten gut damit gefahren, sich an die USA zu halten. Das kann sich aber ändern, wenn sich die Interessen der USA verlagern.
Im aktuellen eurasischen Konflikt sehe ich da durchaus Ebenen mit teilweise komplett konträrer Interessenslage. Aber das hatten wir ja schon ...
Mal sehen, wie sich Macron weiter schlägt und wie Scholz dazu steht ... im 60. Jubiläumsjahr des Élysée-Vertrags ...
Sicher tut es not, Europa zu stärken. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre aus meiner Sicht im Besonderen ein Auftreten Macrons im Schulterschluss mit der Präsidentin der Europäischen Kommission in China gewesen anstelle des französischen Alleingangs. Meines Erachtens ist seine Eitelkeit mit Macron durchgegangen.
Was Taiwan betrifft, so gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige sinnhafte Perspektive für Europa, wenn wir uns nicht als Zusammenschluss demokratischer Nationen vollends desavouieren wollen: die uneingeschränkte Solidarität mit und Unterstützung für Taiwan, welches als etablierte Demokratie keinerlei Zweifel daran hegen sollen müsste, von anderen demokratischen Staaten Beistand erwarten zu dürfen.
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Was Taiwan betrifft, so gibt es aus meiner Sicht nur eine einzige sinnhafte Perspektive für Europa, wenn wir uns nicht als Zusammenschluss demokratischer Nationen vollends desavouieren wollen: die uneingeschränkte Solidarität mit und Unterstützung für Taiwan, welches als etablierte Demokratie keinerlei Zweifel daran hegen sollen müsste, von anderen demokratischen Staaten Beistand erwarten zu dürfen.
Moralisch bin ich da voll bei dir. Nur sagen wir das gleiche schon für ein Land ein paar hundert KM weiter westlich von uns (auch dort moralisch berechtigt).
Wenn es zusätzlich zu einem offenen Konflikt mit Tawain kommt und wir "uneingeschränkt" solidarisch sind, müssen wir uns jedenfalls nicht mehr über Maßnahmen gegen den Klimwandel unterhalten.
Ja, klar. Die Frage ist halt, ob ihnen eine russisch-chinesische Allianz tatsächlich lieber ist als die gerade gespaltene russisch-deutsch/europäische Partnerschaft....
Ich denke, dass China der Hauptkonkurrent ist und Europa Aufgaben a la "Ostflanke" hat. Das wurde auch so offen kommuniziert. Möglicherweise findet ein Kräftemessen auch mitten in Europa statt.