Bericht dazu auf nzz: https://www.nzz.ch/international/ukr...b-global-de-DE
Daraus: Dies stellt den Kreml vor die Wahl zwischen zwei Übeln: Er kann die Offensive entweder mit den verfügbaren Streitkräften weiterführen; dann laufen die Russen laut dem Militärexperten Konrad Muzyka jedoch Gefahr, zu scheitern und Opfer von Gegenangriffen der zunehmend besser ausgerüsteten Ukrainer zu werden. Oder Putin ordnet eine Teil- oder gar eine Generalmobilmachung an. Damit könnten auch Wehrdienstleistende und Reservisten zum Kriegseinsatz herangezogen werden.
Politisch wäre dies jedoch riskant. Putin müsste die Fiktion einer ganz nach Plan verlaufenden «Spezialoperation» fallenlassen und den Kriegszustand ausrufen. Es wäre ein Eingeständnis des bisherigen Scheiterns. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob eine Mobilmachung die russische Kampfkraft wirklich entscheidend verbessern würde.
Im Umkehrschluss ist es allerdings militärisch genauso fraglich, ob es der ukrainischen Armee gelingen kann, die russische Armee aus dem Donbass und der Krim zu verdrängen. Der Artikel erwähnt allein die russischen Personen Verluste, obwohl sich die ukrainischen vermutlich in ähnlichen Grössenordnungen bewegen und mit weniger erfahrenen Regionalmilizen ausgeglichen werden, die schon an die Front in den Donbass verlegt werden, um die durch den ständigen Artilleriebeschuss gefallenen Berufssoldaten durch Einberufene zu ersetzen. Ein langer Krieg macht für die Ukraine auch wenig Sinn, weil er sich sehr wahrscheinlich nicht militärisch entscheiden lässt bzw. eine Eroberung des Donbass / Krim sehr unwahrscheinlich sind.
Angenommen, wir hätten gerade in Deutschland einen Massenmörder, der täglich ca. ein Dutzend Leute sinnlos umbringt.
Würden wir dann hier darüber diskutieren, wie er das am besten möglichst effektiv fortsetzen kann, wie er mit weniger Aufwand mehr Leute umbringen kann, wie er noch mehr Terror verbreiten kann usw.?
Putin ist so ein Massenmörder. Nur mit wesentlich mehr Opfern und (noch) nicht in Deutschland.
Man muss alle denkbaren Szenarien betrachten und Marco beschreibt völlig wertungsfrei. Aus meiner Sicht ist das absolut in Ordnung.
Im Umkehrschluss ist es allerdings militärisch genauso fraglich, ob es der ukrainischen Armee gelingen kann, die russische Armee aus dem Donbass und der Krim zu verdrängen. Der Artikel erwähnt allein die russischen Personen Verluste, obwohl sich die ukrainischen vermutlich in ähnlichen Grössenordnungen bewegen und mit weniger erfahrenen Regionalmilizen ausgeglichen werden, die schon an die Front in den Donbass verlegt werden, um die durch den ständigen Artilleriebeschuss gefallenen Berufssoldaten durch Einberufene zu ersetzen. Ein langer Krieg macht für die Ukraine auch wenig Sinn, weil er sich sehr wahrscheinlich nicht militärisch entscheiden lässt bzw. eine Eroberung des Donbass / Krim sehr unwahrscheinlich sind.
Die Krim rückzuerobern halte ich für ausgeschlossen, da müssten sie auch in der Lage sein amphibische Landungen durchführen zu können.
Ich habe früher schon mal geschrieben in welcher Reihenfolge die Ukraine vorgehen sollte, der Dombass käme als letzter dran.
Es ist natürlich militärisch eine ganz andere Herausforderung zwischen Verteidigung aus ausgebauten Stellungen und beweglichen Angriff, da werden die meisten Brigade Kommandanten wohl überfordert sein
Ungarn will gegen das geplante Embargo der Europäischen Union gegen russische Erdölimporte sein Veto einlegen. »Ungarn wird (im EU-Rat) nicht für dieses Paket stimmen, denn die ungarischen Menschen dürfen nicht den Preis für den Krieg bezahlen«, sagte Außenminister Péter Szijjártó im Budapester Parlament. Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen.
In Verhandlungen, die seit letzter Woche andauern und in dieser Woche weitergehen, erzielten die EU-Länder noch keine Einigung über ein Ölembargo gegen Russland. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, Ungarn, der Slowakei und Tschechien noch mehr Zeit einzuräumen, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. Ungarn – aber auch anderen Ländern – ging der Vorschlag allerdings nicht weit genug.
Das Sanktionspaket bedeute für Ungarn »nur Probleme«, sagte Szijjártó.
Danke qbz für die Info. Wir sind uns beide als EU-Freunde sicherlich einig, das der rechtskonservative und EU-feindliche Orban ein Pisser ist und auch zukünftig ein Pisser bleiben wird, oder?
Danke qbz für die Info. Wir sind uns beide als EU-Freunde sicherlich einig, das der rechtskonservative und EU-feindliche Orban ein Pisser ist und auch zukünftig ein Pisser bleiben wird, oder?
Der mag ja Demokratie so wenig wie Putin.
Das stimmt. Seine Flüchtlingspolitik und seine innenpolitischen Repressionen zeichnen ihn als autoritären Politiker, aber demokratisch gewählt, notabene.
Auch als EU-Befürworter teile ich nicht alle Entscheidungen der Kommissionen. Die Folge der ungarischen Embargo-Ablehnung wird auf jeden Fall sein, dass die Ampelregierung jetzt nicht einfach in Schwedt sagen kann, wir setzen einen EU-Beschluss um bzw. sich dahinter verstecken.
Auch als EU-Befürworter teile ich nicht alle Entscheidungen der Kommissionen. Die Folge der ungarischen Embargo-Ablehnung wird auf jeden Fall sein, dass die Ampelregierung jetzt nicht einfach in Schwedt sagen kann, wir setzen einen EU-Beschluss um bzw. sich dahinter verstecken.
Aus der gleichen Logik heraus ist es mir ziemlich egal, welche Eigen-Interessen die USA haben. Soweit ich das ganze Spiel derzeit durchblicke, sind mir die Interessen der Amis deutlich näher als die Interessen der Araber, Chinesen oder die der Russen. Auch weil ich denen in Summe einfach näher bin als Europäer, der ich nun mal bin.