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keko sagt (stark verkürzt), dass Atheisten kalte Roboter wären; wenn man das Gegenteil demonstriert, wird das Thema gewechselt und nach zwei Seiten liest man es erneut. Es ist ermüdend.
Ich sage, dass eine Welt, die stark und konsequent auf Vernunft und Wahrheit hin orientiert ist (diese Themen schwirren ja ständig hier rum und erscheinen mir auch bei dir eine sehr große Rolle zu spielen [was absolut ok ist {deine Persönlichkeit geht mich nichts an}]), nicht zwangsläufig erstrebenswert ist. Ich begründe das damit, dass es aus meiner bescheidenen Sicht nicht immer eine eindeutige Vernunft und Wahrheit gibt, sondern beide Dinge subjektiv sind und das somit nur eine bloße Idealisierung und im Endeffekt Einschränkung wäre.
Ich frage mich, warum Du dieses Argument der besonderen religiösen Werte überhaupt verwendest, wenn Du keinen dieser Werte nennen kannst/willst. (Nächstenliebe hattest Du genannt.)
Es müsste Dich doch freuen, wenn Du diese religiösen Werte, die Dir ja persönlich wichtig sind, mal konkret nennen kannst, um sie in die Debatte zu bringen.
Vielleicht missverstehe ich Dich.
Ich könnte sie problemlos und im Detail nennen, weil ich z.B. schon lange Zeit eine Schülerin habe, die an eine Schule mit christlicher Ausrichtung geht. Ich tu das aber nicht, weil ich nicht möchte, dass das hier breitgetreten wird. Gerne mal unter vier Augen.
Wie ich schon sagte: es wird dort nichts weggenommen, nur hinzugefügt. Sie hat mich bspw. vor kurzem gefragt, ob ich ihr bei einer GFS in Physik helfe (12. Klasse). Und das Thema war schon ziemlich heavy.
Für die Allgemeinheit der chrsitliche geprägten Schulen kann ich natürlich nicht sprechen.
ich zitiere mal:
"Mit der Begründung ihres Menschenbildes im Gottesglauben unterscheidet sich das christliche Wertesystem wesentlich von anderen Wertesystemen. So steht etwa bei Humanismus und Buddhismus der einzelne leidensfähige und mitfühlende Mensch im Zentrum des Wertesystems, der zur Autonomie befähigt ist. Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn: „Die sogenannten autonomen Werte, die wir aus unserem Menschsein deduzieren, sind keine christlichen Werte."
"In manchen Diskussionen steht das politische Schlagwort christliche Werte weniger für spezifisch christliche Glaubensinhalte, sondern allgemeiner für konservative Wertvorstellungen, insbesondere für ein traditionelles Verständnis von Familie und Geschlechterrollen. In den USA ist dafür der Begriff „Familienwerte“ (engl. family values) gebräuchlich, der fast deckungsgleich mit christlichen Werten verwendet wird"
"Christliche Werte im Sinne eines Verzeichnisses von moralischen und religiösen Vorschriften existieren etwa in Form der Katechismen der christlichen Kirchen"
Hallo Keko, erkennst Du in diesen Zitaten (teilweise) die von Dir genannten christlichen Werte wieder? Du müsstest dafür ja nichts persönliches Deiner Schülerin ausbreiten. .
Wie ich schon sagte: es wird dort nichts weggenommen, nur hinzugefügt. Sie hat mich bspw. vor kurzem gefragt, ob ich ihr bei einer GFS in Physik helfe (12. Klasse). Und das Thema war schon ziemlich heavy.
Ehrlich gesagt verstehe ich den Zusammenhang von „GFS in Physik“ mit christlichen Werten nicht.
Ist es ein besonders anspruchsvoller Lehrplan? Soweit ich weiß, sind alle Schulen verpflichtet, den Vorgaben des Bildungsministeriums des jeweiligen Bundeslandes zu folgen.
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Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn: „Die sogenannten autonomen Werte, die wir aus unserem Menschsein deduzieren, sind keine christlichen Werte."
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Ich hätte mich auf einer klerikalen Schule sicher mehr als unglücklich gefühlt, noch langweiliger und repressiver wie die Volksschule ...
Was der obige österreichische Bischof so über christliche Werte im Internet von sich gibt, würde ich schlicht als reaktionär und diskriminierend einstufen. Er hat sein ganzes Leben mit Beetbrüdern und -schwestern verbracht und will den Menschen vorschreiben, was sie denken sollen (angeblich abgeleitet von Gott).
"Die theologische Grundfrage heute lautet: Kann der Mensch sich selbst erlösen? Ich sage, nein, er kann sich nicht selbst erlösen. .... Sich selbst erlösen zu wollen, das ist die Grundversuchung des Menschen, früher genauso wie heute. Wer sich selbst erlösen will, ist auf dem falschen Weg, auf dem Weg der Sünde, denn das ist Auflehnung gegen Gott, der uns beschenken will , während wir meinen, alles käme aus uns selbst. ..."
Damit sieht er offenbar in Auffassungen, die Gott als menschliche Projektion verstehen, die Hauptkonkurrenten der kath. Kirche, insbesondere in Marx und Freud sowie in individuellen und sozialen Emanzipationsbewegungen.
Wie man dann die Unterdrückung der Frauen und das Zölibat, zwei Hauptpfeiler der kath. Kirche, als Gleichberechtigung verkauft:
"Ich setze ganz entscheidend auf die moralische Autorität und Kraft der Frau, vor allem der Mütter. Mütter sind unentbehrlich. Sie wollen sich zwar oft von dieser Aufgabe etwas entfernen und, wie man so schön sagt, gleichberechtigt sein. Aber eine Mutter ist eine Mutter und wird es immer sein, da kann sie noch so viele andere Titel haben und Karrieresprünge machen, das Muttersein wird immer ihre Grundbestimmung und ihre größte Würde sein. Den Frauen, die Gleichberechtigung in der Kirche fordern, muß ich sagen, sie sind gleichberechtigt.
Das heißt aber nicht, daß sie gleich funktionieren. Eine Frau ist eine Frau, und ein Mann ist ein Mann, das macht uns die Natur klar. Gleichberechtigung heißt nicht gleiche Funktion, sondern es heißt gleiche Würde, gleiches Ernstnehmen. Es muß nicht die Frau das tun, was der Mann speziell tut und umgekehrt, da gibt es Unterschiede."
"Da fasse mich echt an den Kopf":
"Jetzt redet man ja schon davon, daß bald Männer Kinder austragen werden, aber das ist natürlich dummes Zeug. Die Bibel sagt, Gott schuf den Menschen als Mann und Frau, das ist eben ein Unterschied. Aber heute kommt man ja dann auch mit allen Perversionen, etwa daß die homosexuelle Lebensgemeinschaft gleichrangig gestellt sein soll mit der Ehe. Das kommt nur daher, daß man nicht verstanden hat: Gott schuf den Menschen als Mann und Frau und nicht als Mann und Mann oder Frau und Frau. Diese Ordnungen sind leicht wahrnehmbar, wenn man will. Wenn man nicht will, dann spielt man halt dumm. Die Kirche sagt, die Neigung zur Homosexualität ist noch nicht Sünde, aber das tätige Leben in Homosexualität sehr wohl. Gott wollte das nicht. Die Welt würde auch aussterben, wenn alle homosexuell lebten. Da wäre die Menschheit dann bald erledigt."
Soviel zum Thema "christliche Werte" aus Sicht eines kath. Bischofes.