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Alt 19.04.2023, 13:18   #16513
Plasma
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.10.2020
Beiträge: 487
Beim Elternabend an unserer Grundschule kam am Schluss eine Religionslehrerin und wollte die Eltern dazu motivieren, ihre Kinder nicht mehr in den Ethikunterricht, sondern in den Religionsunterricht zu schicken. Der Religionsunterricht sei so schwach besetzt, dass es keine Freude mehr sei... Und das hier in einem relativ kleinen bayerischen Ort, wo vor Jahrzehnten vermutlich alle in den katholischen Religionsunterricht gegangen sind.

Scheinbar haben die ganzen Missbrauchsskandale nun doch so langsam Konsequenzen. Verständlich. Aber dass hier nur noch eine kleine Minderheit ihre Kinder in den Religionsunterricht schickt, war mir so nicht bewusst.

Interessanterweise hat niemand was dazu gesagt. Da war nur Schweigen im Walde. Mir lag auf der Zunge, dass es meine Aufgabe als Vater ua sei, meine Kinder vor Kinderfickern zu beschützen und ich sie deshalb von der Kirche fernhalte, egal in welcher Form sie daherkommt.
Plasma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2023, 18:49   #16514
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.285
So ganz klar kam für mich in dem Tagesschau-Bericht die Aufgabe der Kommision nicht zum Ausdruck. Sie hatte nicht, wie ich zuerst annahm, die Aufgabe, vorgefallene oder verdächtigte Missbrauchstaten im Bistum ab den 60ziger Jahren zu erfassen, sondern die Aufgabe, den Umgang des Bistums, vor allem der Vorgesetzten, mit den Beschuldigten und Opfern aufzuarbeiten und zu bewerten und darauf basierend entsprechende Empfehlungen für das Bistum auszusprechen.
Zitat:
Ein erster wichtiger Schritt bestand darin, dass der von der Kommission „Macht und Missbrauch“ an die „Arbeitsgruppe Aktenanalyse“ erteilte Aufgabe, anhand von exemplarischen Fällen „Mentalitäten, Mechanismen, Verantwortlichkeiten und Strukturen, die zu Vertuschung und beigetragen haben“ aufzuarbeiten, durch die GE-Kommission bestätigt wurde. Die GE-Kommission wird auf der Basis dieses Berichts die weiteren notwendigen Schritte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Erzdiözese Freiburg einleiten und Empfehlungen für den Erzbischof von Freiburg ausarbeiten.
https://ge-kommission-freiburg.de/

Dementsprechend sind anhand der Akten, evtl Strafprozesse und umfangreicher Befragungen exemplarisch für unterschiedliche Schweregrade, verschiedene Opfergruppen, unterschiedliche kirchliche Berufsgruppen 24 Beschuldigte ausgesucht worden. Der Bericht beschreibt das konkrete Vorgehen der Vorgesetzten im Umgang mit den beschuldigten / verurteilten Priester / Diakone bis zu derem Ableben. So hat z.B. ein einzelner Fall noch im Altenheim Besuch von Kindern empfangen, trotz der intern erlassenen Umgangsverbote, weil keine Kontrolle stattfand. Man erkennt im Bericht bei der Schilderung der Massnahmen der Vorgesetzten auch, wie umfassend der Versorgungsaspekt der "Mutter" Kirche für die Priester ist, die trotz der Straftaten die vollen Altersbezüge erhalten, evtl. bei vorzeitigem Ruhestand.

Die abschliessenden Empfehlungen beinhalten leider keine Änderung kirchlicher Strukturen (Aufhebung des Zölibats z.B.) und keine präventiven Vorgehensweisen. Sie geben eher ein Regelwerk vor innerhalb der Kirche im Umgang mit Opfer und (mutmasslichen) Täter unter Berücksichtigung der Kirchengesetze.

Geändert von qbz (20.04.2023 um 10:00 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 06:50   #16515
phonofreund
Szenekenner
 
Benutzerbild von phonofreund
 
Registriert seit: 28.12.2007
Beiträge: 2.121
FAZ Heute:

teffen Dillinger konnte nicht fassen, was er nach dem Tod seines Onkels Edmund in dessen Wohnung fand. Er entdeckte Dias und Negative von mehr als 700 Filmen im Kleinbildformat mit je 36 Bildern, auf denen ihm zufolge teilweise pornografische Bilder und mitunter auch sein Onkel Edmund selbst zu sehen sind. Der Onkel war einst ein angesehener Priester, geehrt mit dem Bundesverdienstkreuz. Im Alter lebte der demenzkranke Mann zunehmend zurückgezogen, er hauste geradezu in seiner Wohnung im saarländischen Friedrichsthal, der Neffe hatte kaum Zugang zu ihm, auch wenn er der nächste Angehörige ist. Der Fall Edmund Dillinger wirft viele Fragen auf im Hinblick auf den Umgang des Bistums Trier mit sexuellem Missbrauch, mit Betroffenen und mit Leuten wie Steffen Dillinger, die sich als unbeteiligte Dritte hilfesuchend an Verantwortliche in der katholischen Kirche wenden.

Über die Bilder, die Edmund Dillinger teilweise auf Reisen machte, sagt der Neffe: „Dann gibt es ein paar Landschaftsbilder, ein paar Bilder aus der Kirche und dann geht es ins Hotelzimmer.“ Die Bilder seien seit den 1960er Jahren entstanden. Da war Edmund Dillinger noch ein junger Priester. Es beginne „irgendwie im Umfeld von Pfadfindern“, sagt der Neffe. „Am Anfang denkt man, das könnte auch ein zufällig entstandenes Bild sein, da ist dann mal die Linse auf einer Hose, wenn sich jemand bückt oder irgendwas rausguckt.“ Andererseits gebe es aus dieser Zeit Bilder, „auf denen er mit freiem Oberkörper und Schlafanzughose mit zwei Messdienern auf dem Bett liegt.“

Mit den Jahren werden die Bilder expliziter. „Die massivste Phase des Missbrauchs setzt ein, wo er in Paris eine WG für afrikanische Stipendiaten gründet und diese über Spendengelder der CV-Afrika-Hilfe finanziert“, sagt Steffen Dillinger. Die CV-Afrika-Hilfe ist ein Verein, den Edmund Dillinger im Januar 1972 gründete. „Es gibt Bilder von Geschlechtsteilen, erigiert, auch von ihm“, sagt der Neffe. Es gebe Bilder, auf denen er küsse, Männer wie Frauen. „Wenn man die Bilder sieht, lässt das keine Fragen offen.“ Die Stipendiaten dürften zwar volljährig gewesen sein, aber gleichwohl kann man davon ausgehen, dass sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Edmund Dillinger standen.

Nach dem Tod seines 87 Jahre alten Onkels Edmund Dillinger im vergangenen November und nach dem Fund der verstörenden Bilder schrieb Steffen Dillinger dem Trierer Bischof Stephan Ackermann Anfang des Jahres einen Brief, den der Bischof umgehend beantwortete, Mitte Februar trafen sich beide.

Rückblickend sagt Steffen Dillinger: „Bischof Ackermann war nach dem Gespräch mit mir sichtlich betroffen von dem, was ich ihm geschildert habe.“ Aber auch: „Man kann emotional Anteil nehmen an einem Fall, aber man muss auch schnell zu einer professionellen Lösung des Problems kommen.“ Er sei enttäuscht, dass ihm niemand die Frage gestellt habe, wie man ihn unterstützen könne, sagt der promovierte Biologe, der im Bereich Kriminaltechnik arbeitet und in Rheinhessen lebt. Man habe ihm geraten, sich an die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier zu wenden. Das Bistum Trier teilt mit, dass durch die „Verabredung“, die Aufarbeitungskommission zu Rate zu ziehen, keine weiteren Maßnahmen ergriffen worden seien und Bischof Ackermann in dem Gespräch den Eindruck gehabt habe, dass Steffen Dillinger bereits gut begleitet und unterstützt gewesen sei.


Kann dann weitergelesenwerden auf der FAZ Webseite......

Absoluter Horror!
phonofreund ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2023, 11:56   #16516
waden
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.01.2014
Ort: München
Beiträge: 1.121
Am Münchener Volkstheater wird derzeit das sehenswerte Stück "Bilder von uns" von Thomas Melle aufgeführt, das diese Thematik sehr berührend behandelt. Es wird auch an anderen Bühnen im deutschsprachigen Raum aufgeführt. Es erzählt von Verdrängung, medialer Ausschlachtung und den zahllosen Facetten vom Umgang mit Traumata.

https://www.muenchner-volkstheater.d...bilder-von-uns

(Ich habe gelesen, dass der Autor das auch in seinem aktuellen Buch "das leichte Leben" verarbeitet hat; das habe ich aber nicht gelesen)
waden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2023, 08:50   #16517
svmechow
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Benutzerbild von svmechow
 
Registriert seit: 01.09.2021
Ort: Berlin
Beiträge: 1.045
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Missbrauch im Erzbistum Freiburg
Mehr als 250 Priester könnten Täter sein
Das Erzbistum Freiburg hat seinen Bericht zu sexuellem Missbrauch vorgelegt. Die Kommission geht von mehr als 250 Priestern als möglichen Tätern aus. Schwer belastet wird auch der frühere Erzbischof Zollitsch.

Es werde nun von über 540 Betroffenen ausgegangen, sagte der Vorsitzende der Aufarbeitungskommission, Magnus Striet. Zudem gebe es mehr als 250 beschuldigte Kleriker. Die Zahlen müssten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden - das Dunkelfeld sei vermutlich erheblich größer.

[…] Der Erzbischof habe es völlig verweigert, mit Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten. [… ] Bei Zollitsch habe "eine vollständige Ignoranz" vorgelegen. Es liege "das Vollbild einer Vertuschung" vor. Quelle

Anmerkung: Erzbischof Zollitsch war viele Jahre Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, mit anderen Worten: der ranghöchste Katholik innerhalb Deutschlands.

Jetzt liegen endlich Strafanzeigen vor gegen Zollitsch wegen Strafvereitelung. Möge die Staatsanwaltschaft tätig werden. Wahrscheinlich resultieren wegen Verjährung wohl aber nur kirchen-, und keine strafrechtlichen Konsequenzen.

https://www.badische-zeitung.de/bisl...258607519.html
svmechow ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2023, 14:24   #16518
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Da ich lange in diesem Thread aktiv war, ist vielleicht ein Hinweis interessant.

Ich darf meine krausen Thesen bei einer Veranstaltung an der Uni Freiburg verbreiten. Es ist ein Vortrag über das Thema "Ist der Papst ein Betrüger?".

Der Titel des Vortrags stammt aus einem Buch, das ich dazu geschrieben habe.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 27. Juli statt. Beginn ist 19 Uhr. Weitere Infos zu Adresse, Anfahrt usw. gibt es auf dieser Webseite. Zusätzlich zum Vortrag wird es auch einige Diskussionsrunden geben.

Einritt ist frei! Ich möchte alle Teilnehmer des Thread herzlich dazu einladen. (Für Gläubige könnte es allerdings eine Prüfung sein...)
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2023, 14:29   #16519
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.285
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Da ich lange in diesem Thread aktiv war, ist vielleicht ein Hinweis interessant.

Ich darf meine krausen Thesen bei einer Veranstaltung an der Uni Freiburg verbreiten. Es ist ein Vortrag über das Thema "Ist der Papst ein Betrüger?".

Der Titel des Vortrags stammt aus einem Buch, das ich dazu geschrieben habe.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 27. Juli statt. Beginn ist 19 Uhr. Weitere Infos zu Adresse, Anfahrt usw. gibt es auf dieser Webseite. Zusätzlich zum Vortrag wird es auch einige Diskussionsrunden geben.

Einritt ist frei! Ich möchte alle Teilnehmer des Thread herzlich dazu einladen. (Für Gläubige könnte es allerdings eine Prüfung sein...)
Danke für den Buch- und Vortragshinweis. Ist leider zu weit für einen Trip vom Nordosten bis nach Freiburg. Aber wenn der Vortrag auf Video aufgezeichnet wird und bei Youtube etc. hochgeladen ist, würde ich ihn mir gerne anhören.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2023, 22:09   #16520
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.414
+1

m.
(Jetzt sehe ich gerade Termin Mai wäre um die Ecke von mir gewesen - mehr Werbung!)

Geändert von merz (25.07.2023 um 22:14 Uhr).
merz ist offline   Mit Zitat antworten
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