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Hier mischst Du m.M.n. zwei Kategorien. Ich halte es für die alleinige Verantwortung des Einzelnen, zu unterscheiden und sich die Mühe der Meinungsbildung zu machen. Die ÖR-Medien sollen ihn dabei unterstützen, können aber nie einen Anspruch haben, die einzige Quelle zu sein. Und schon gar nicht sollen sie dem Einzelnen "die Arbeit abnehmen", weil zur Arbeit auch immer das selbständige Denken dazugehört. Ich beharre also darauf, daß mir (und möglichst vielen) keiner diese Arbeit abnimmt, oder es auch nur versucht. ...
Während Corona habe mich meist über die Hauptnachrichten und meine Tageszeitung informiert. Ich erwarte dabei aber nicht Positionen, die von der Bunderegierung stark oder dauerhaft abweichen. Das erwarte ich auch bei anderen Themen nicht. Um andere Positionen zu erfahren, lese ich ein Sachbuch oder recherchiere im Internet. Das tu ich aber nicht "blind", sondern informiere ich mich ggf. über den Autor, den Verlag oder den Betreiber des Kanals.
Als es noch kein Internet und Amazon gab, war es wesentlich schwieriger an Informationen zu kommen oder ein Buch zu erwerben. Heute ist das ein Kinderspiel. Die Arbeit besteht jetzt darin, unter den vielen Imformationen wichtige und richtige heraus zu fischen. Arbeit bleibt es aber immer noch. Wer sich allein über die ÖR-Sender informiert, der hat meinen Segen. Mir pesönlich wäre das aber zu dünn (für mich keine neue Erkenntnis, unabhängig von Corona). Sapere aude! ;-)
...Wer sich allein über die ÖR-Sender informiert, der hat meinen Segen. Mir pesönlich wäre das aber zu dünn (für mich keine neue Erkenntnis, unabhängig von Corona). Sapere aude! ;-)
Das macht IMHO absolut niemand: Medien wie TAZ, NZZ, FAZ, Spiegel (und natürlich auch überregionale Medien wie NYT etc.; zu erwähnen wäre auch Privatradio, Privatfernsehen etc.) haben mit dem System des öffentlich rechtlichen Rundfunks sehr wenig zu tun.
Bringt halt nur der Altersklasse, für die es noch gar keine Impfung gibt, überhaupt nix. Wenns dumm kommt, läuft man nämlich jetzt in eine Verkettung von Kontaktquarantänen...
Ich halte es für die alleinige Verantwortung des Einzelnen, zu unterscheiden und sich die Mühe der Meinungsbildung zu machen.
[/quote]
Ein hehres Bild. Geht aber an der Realität vorbei. Unsere Meinung wird gebildet und die Bewertung von Informationen wird voreingenommen durch alles, was wir erleben und erlebt haben.
Erziehung
Freunde
Werbung
Auslassungen
Stadtbild
Schlechtes Wetter
Stadtteil in dem wir wohnen
tatsächliche / gefühlte: Intelligenz, Durchblickerstufe, technischer oder humanistischer Bildungsgrad
etc pp
Während Corona habe mich meist über die Hauptnachrichten und meine Tageszeitung informiert. Ich erwarte dabei aber nicht Positionen, die von der Bunderegierung stark oder dauerhaft abweichen. Das erwarte ich auch bei anderen Themen nicht.
Erwarten tue ich das inzwischen auch nicht. Aber genau das widerspricht m.M.n. dem Prinzip der vielseitigen Information der Bürger, was eigentlich der Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Mediums sein sollte. Wenn es keine Darstellung von abweichenden Positionen von den offiziellen, staatlichen gibt, dann wird es zum Staatsfunk.
Zitat:
Zitat von keko#
Um andere Positionen zu erfahren, lese ich ein Sachbuch oder recherchiere im Internet. Das tu ich aber nicht "blind", sondern informiere ich mich ggf. über den Autor, den Verlag oder den Betreiber des Kanals.
Tue ich ähnlich. Ich versuche aber auch, besonders bei kontroversen Themen, die Darstellung von verschiedenen Seiten zu lesen, weil ich daraus den eigentlichen Inhalt (bzw. das jeweils weggelassene) besser verstehen kann.
Zitat:
Zitat von keko#
Als es noch kein Internet und Amazon gab, war es wesentlich schwieriger an Informationen zu kommen oder ein Buch zu erwerben. Heute ist das ein Kinderspiel.
Der Unterschied besteht für mich vor allem im Zeitaufwand, weil eine mehrseitige Tageszeitung oder ein Buch keine Suchfunktion hat - dafür hat man beim "analogen Suchen" (Zeitung Querlesen, Bücherei oder Buchhandlung durchforsten) automatisch weniger gefiltert und mehr, vielseitiger erfahren.
Zitat:
Zitat von keko#
Die Arbeit besteht jetzt darin, unter den vielen Imformationen wichtige und richtige heraus zu fischen. Arbeit bleibt es aber immer noch.
Diese Arbeit entsteht nur, wenn man nicht selektiv nur Quellen von den immer gleichen, als "richtig" definierten Autoren, Zeitungen, Sendern anschaut, sondern auch mal "zur anderen Seite" rüberschaut. Durch die Filtermöglichkeiten der digitalen Information wird ein Großteil dieser Arbeit eben unbemerkt abgenommen, wenn man nicht aktiv dagegenhält.
Zitat:
Zitat von keko#
Wer sich allein über die ÖR-Sender informiert, der hat meinen Segen. Mir pesönlich wäre das aber zu dünn (für mich keine neue Erkenntnis, unabhängig von Corona). Sapere aude! ;-)
Völlig richtig; aber gerade die ÖR sollten davon ausgehen, daß sie die Verantwortung für diejenigen tragen, die warum auch immer sich nicht selbst breiter umschauen. Diese zu "erziehen" halte ich nicht für den Auftrag der ÖR.
Zitat:
Zitat von Jimmi
Ein hehres Bild. Geht aber an der Realität vorbei. Unsere Meinung wird gebildet und die Bewertung von Informationen wird voreingenommen durch alles, was wir erleben und erlebt haben.
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Stadtteil in dem wir wohnen
tatsächliche / gefühlte: Intelligenz, Durchblickerstufe, technischer oder humanistischer Bildungsgrad
etc pp
Natürlich. Mir geht es nur speziell darum, daß die öffentlch-rechtlichen Medien diese Vielseitigkeit der Meinungsbildung auch vielseitig ergänzen sollten, nicht nur eine vermeintlich "richtige" Einseitigkeit darstellen - besonders, wenn alle dafür zahlen, auch die, deren Meinung in diesen Medien ignoriert wird. Welt und Spiegel vertreten unterschiedliche, z.T. einseitige Ansichten - und werden durch entsprechend gepolte Abonnenten bezahlt - das geht so in Ordnung. Nicht aber bei den ÖR, die sollten sich eben anders verhalten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das macht IMHO absolut niemand: Medien wie TAZ, NZZ, FAZ, Spiegel (und natürlich auch überregionale Medien wie NYT etc.; zu erwähnen wäre auch Privatradio, Privatfernsehen etc.) haben mit dem System des öffentlich rechtlichen Rundfunks sehr wenig zu tun.
Ich glaube nicht, dass du oder dieses Forum diesbezüglich repräsentativ sind. Mir fallen spontan mehrere Personen in meinem Umfeld ein, die nicht mal das Internet nutzen und ausschliesslich Fernseh sehen (sind allerdings ältere Personen).
Vielleicht wurde es schon gepostet. Neue Hopkins Studie über die Wirkung von Maßnahmen in Bezug auf Mortalität. Lockdown und Schulschliessungen demnach wenig wirksam.