Der Bürgermeister von Sinzig hat gestern beim Lanz erzählt, dass er:
- die Warnung Dienstag erhalten hatte
- alle lokalen Behörden und Feuerwehr informiert wurden
- Mittwoch die Feuerwehr sehr deutliche Lautsprecherdurchsagen gemacht hat. Keller Leerräumen etc.
- Sandsäcke und Schippen entlang der Ahr auf sicherer Höhe deponiert wurden
- Dann kam das Hochwasser und es übertraf den 200 Jahre-Wert, riss alle Sandsäcke, Schippen et. mit und man stand dumm da
- den Rest der tragischen Geschichte kennen wir
Ich denke, man kann ihm, der Feuerwehr und der Bevölkerung keinen Vorwurf machen. Das meinte auch Reue mit seinem Missverständlichen Satz "Katastrophen kann man nicht vorhersagen". Man kann vorhersagen, dass da was dickes kommt und Sachschäden entstehen, aber man kann nicht vorhersagen, dass man trotz bester Bemühungen große Fehler macht und dann viele Leute sterben. Denn genau das Unwissen verursacht die Tragödie (Katastrophe). Ansonsten wäre es schlimm, aber eben keine Katastrophe.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Freunde von mir bei der Feuerwehr wurden letzte Woche gefragt wer eine Woche helfen gehen mag. Relativ viel wollten das machen, aber einen Tag später hieß es Kommando zurück, in den nächsten Tagen könnte es bei uns an der Donau auch spannend werden drum bleiben erstmal alle da.
Wir hatten hier vor 10 Jahren krass Hochwasser, mit allem drum und dran, nur zum Glück keine Toten, aber riesen Sachschäden. Seit dem sind diverse Rückstaubecken etc in Planung, wie ich heute erfuhr ist aber noch nix konkret passiert. Es scheitert meist an irgendwelchen seltenen Tierarten, Bürokratie oder der Finanzierung. Jetzt geht allen das Muffensausen.
... Es scheitert meist an irgendwelchen seltenen Tierarten, Bürokratie oder der Finanzierung. Jetzt geht allen das Muffensausen.
Das größte Hindernis beim Bau von Rückhaltebecken/ Flutpolder sind in der Regel die Landwirte, deren Nutzflächen innerhalb des geplanten Rückhaltebeckens liegen, gelegentlich auch Anwohner, deren Anwesen innerhalb eines geplanten Rückhaltebecken liegen, und die dann meist mit separaten Flutmauern geschützt werden.
Gestern war ich beruflich in der Nähe von Ahrweiler unterwegs, um Schäden an KFZ aufzunehmen.
Die Bilder im TV sind ein Witz zu dem, was man an Leid vor Ort sehen kann.
Es ist eine wahre Katastrophe im unvorstellbaren Maße.
Die Sportplätze wurden zu Mülldeponien umfunktioniert. Hier stapelt sich das zerstörte Hab und Gut der Menschen Hochhaushoch. Unvorstellbar!
Der kleine Fluss (eher Bach) in dem Ort ist von 80cm auf 800cm innerhalb kurzer Zeit gestiegen.
Das Wohnmobil, dass ich begutachtet habe, stand ca. 500m von dem Bach weg.
Hier stand das Wasser noch 2m hoch. Das Wohnmobil ist weggeschwommen.
Der gestanden Mann hat Rotz und Wasser geheult, als er mir vom Hochwasser erzählte.
Andere Berichten, dass eine 81 jährige Nachbarin im 1. Stock ihres Hauses ertrunken ist.
Im Haus nebenan zwei Weitere junge Menschen, die im Keller noch was retten wollten und nicht mehr raus kamen.
Auf dem Weg auf der Autobahn unzählige Helfer.
Soviel Feuerwehr, Malteser, Bundeswehr, THW, Bauunternehmer.
Bist du ein Betroffener oder Helfer?
Erzähl mal...
Wir wohnen oben am Berg und hatten Glück; bissi Wasser in der Scheune, nichts weltbewegendes.
Da meine Frau und ich beide in Elternzeit sind können wir helfen.
Wenn ich die Tage Zeit haben sollte berichte ich, gleich geht's wieder ins Ahrtal.
Häuser entkernen, Putz abschlagen, Schlamm schaufeln. Was man dort an Schutt, Verzweiflung, Bergen an Müll sieht, TV-Bilder können das nicht ansatzweise einfangen.
Direkt neben der Straße hängt in 3m Höhe ein stählernes Garagendach, um einen Baum herumgefaltet.
Katastrophen verstärken den Menschen- die Hilfsbereitschaft dort untereinander habe ich so noch nie erlebt.
Gleichzeitig werden nachts Autos der Helfer aufgebrochen und deren Werkzeug gestohlen, nachdem man in den Häusern nichts mehr plündern kann.
Wir wohnen oben am Berg und hatten Glück; bissi Wasser in der Scheune, nichts weltbewegendes.
Da meine Frau und ich beide in Elternzeit sind können wir helfen.
Wenn ich die Tage Zeit haben sollte berichte ich, gleich geht's wieder ins Ahrtal.
Häuser entkernen, Putz abschlagen, Schlamm schaufeln. Was man dort an Schutt, Verzweiflung, Bergen an Müll sieht, TV-Bilder können das nicht ansatzweise einfangen.
Direkt neben der Straße hängt in 3m Höhe ein stählernes Garagendach, um einen Baum herumgefaltet.
Katastrophen verstärken den Menschen- die Hilfsbereitschaft dort untereinander habe ich so noch nie erlebt.
Gleichzeitig werden nachts Autos von Helfern aufgebrochen und Werkzeug gestohlen, nachdem man in den Häusern nichts mehr plündern kann.