Das ist alles ein Problem der Paradigmen. Oder: Ein wenig schwanger gibt es nicht
Wenn ich die Lebensqualität der mir nachfolgenden Generationen ernst nehme und mir mein Verhalten nicht schön rede, dann müsste ich zuerst raus aus meinem Haus und mir eine (max.) 2 Zimmer-Wohnung mieten. Dazu höchstens ein Kleinwagen, besser gar kein Auto. Meine nebenher laufende Selbstständigkeit (böser Betonstahl) aufgeben. Hauptarbeitgeber wechseln wegen der Pendelei oder dauerndes Homeoffice. Auf Arbeit Sabotage aller Industriezweige, bei denen Ökosauereien im Spiel sind (Ich bin Teil des Öl & Gas Geschäftes), besser zum Yogalehrer umschulen und auf Spendenbasis Stunden geben. Motorräder verkaufen. Konsumverzicht. Das hört sich alles nicht besonders spaßig an.
Jeder muss sehen was er für sich umsetzen kann und will. Und wenn die Sache von der Regierung ernst genommen wird, dann vielleicht was man aufgrund künftiger gesetzlicher Regelungen umsetzen muss. Noch viel weniger spaßig.
Dass eine simple Elektrifizierung aller 60 Mio PKWs in Deutschland nicht das Weltklima rettet, sondern dass die Individualmobilität nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sich bald verändern muss, ist eigentlich allgemeiner Konsens hier im Forum
Das klingt zum Teil aber ganz anders, wenn man sich die Beiträge ansieht. Hier nur ein paar Beispiele:
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Wichtig ist, dass wir bei den Neuanschaffungen auf möglich CO2-neutrale Fahrzeuge zu setzen und möglichst keine Verbrenner mehr zu produzieren. Die sauberere Technologie ...
CO2 neutral und sauber soll suggerieren, dass so ein Fahrzeug die Umwelt (und das Klima) nicht belastet.
Zitat:
Zitat von dasgehtschneller
Beim Strom ist es im Optimalfall der Leitungsverlust vom Hausdach zum Tank ....
Auch hier soll wieder suggeriert werden, dass der Strom ja klimaneutral vom Dach in den Tank fliesst.
Ich werde nicht müde, hier auf eine ehrliche und faktenbasierte Diskussion hinzuweisen. Geschönte Darstellungen werden niemand überzeugen und sind in der ganzen Diskussion eher hinderlich.
Genausowenig hilfreich ist es, wenn man R33 Diesel in Abrede stellt, weil er nur in Modellversuchen existiert und gleichzeitig auf Laternensteckdosen verweist, die ebenso nur in Modellversuchen existieren.
...Konsumverzicht. Das hört sich alles nicht besonders spaßig an.
Ich könnte jetzt ebenso überspitz formulieren: Woraus leitest du ab, dass das Leben Spaß machen muss?
Zitat:
Zitat von Jimmi
Jeder muss sehen was er für sich umsetzen kann und will.
Da stimme ich dir nicht zu. Es ist kein Problem des Einzelnen, noch liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, die richtigen Maßnahmen umzusetzen. Es handelt sich aus meiner Sicht um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich nur gemeinsam und im Verbund umsetzen lässt.
Zitat:
Zitat von Jimmi
Und wenn die Sache von der Regierung ernst genommen wird, dann vielleicht was man aufgrund künftiger gesetzlicher Regelungen umsetzen muss. Noch viel weniger spaßig.
Das "Spaß"-Argument ist einfach nicht gültig, der Klimawandel ist auch nicht spaßig.
Es gibt ein gültiges Klimaschutzgesetz in Deutschland, es gibt das Pariser Klimaschutzabkommen, dem Deutschland beigetreten ist. Jetzt braucht es auch eine konsequente gesetzlich Umsetzung inklusive flankierender Maßnahmen zum sozialen Ausgleich.