Late Night Berlin ist nunmal keine Kindersendung und das gesamte Setting mit rosanem Zelt und scheinbar lieben und naiven Kindern ist bewusst ausgelegtes Glatteis. Das muss jedem Gast von vornherein bewusst sein und es geht bei dem Format nicht primär um die Fragen, sondern darum, wie der Befragte antwortet und wie er sich im Griff hat.
Manchmal frag ich mich ja schon, wer diese sicherlich überaus gut bezahlten professionellen Wahlkampfvorbereiter sind.
Wenn wir hier einen etwas kämpferischen Wahlkampf hätten, würde ich als Baerbock hier einfach mal so richtig Klartext reden. Liebe Wählerinnen und Wähler mit dem Gedanken der CDU ihr Votum zu geben. Ihr sprecht einer Annalena Baerbock aus sexistischen, egoistischen oder aus Ignoranz die Fähigkeit ab, Kanzler zu können. Ihr habt Angst davor dass diese junge Frau Deutschland international vertritt? Aber einem Mann, der es nicht mal schafft 10min die Fassung gegenüber Kindern zu bewahren, dem traut ihr es zu dir Probleme unserer Zeit und Welt als Galionsfigur anzugehen?
Bitte nicht!
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)
m.
Aber Print geht immer: @noam, passender money quote aus dem Spiegel: wer ins Kanzleramt will, muss was aushalten können, denn kaum ist man da muss man Putin, Xi und Slomka gegenübertreten
Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)
m.
Ja ist wie wenn du ins Sportstudio als Gast geladen wirst und überrascht bist, auf ne Torwand zu kicken.
LNB ist bekannt for Sketche, ebenso kann man bei Kurt Krömer nicht die gleichen Themen wie bei Lanz erwarten.
Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)
m.
Aber Print geht immer: @noam, passender money quote aus dem Spiegel: wer ins Kanzleramt will, muss was aushalten können, denn kaum ist man da muss man Putin, Xi und Slomka gegenübertreten
Achso weil das immer so ist in dem Format ist es nicht so empörend?
Manchmal frag ich mich ja schon, wer diese sicherlich überaus gut bezahlten professionellen Wahlkampfvorbereiter sind.
Wenn wir hier einen etwas kämpferischen Wahlkampf hätten, würde ich als Baerbock hier einfach mal so richtig Klartext reden. Liebe Wählerinnen und Wähler mit dem Gedanken der CDU ihr Votum zu geben. Ihr sprecht einer Annalena Baerbock aus sexistischen, egoistischen oder aus Ignoranz die Fähigkeit ab, Kanzler zu können. Ihr habt Angst davor dass diese junge Frau Deutschland international vertritt? Aber einem Mann, der es nicht mal schafft 10min die Fassung gegenüber Kindern zu bewahren, dem traut ihr es zu dir Probleme unserer Zeit und Welt als Galionsfigur anzugehen?
Bitte nicht!
ja, das vermisse ich einerseits auch bei den Grünen. Anderseits muss man auch den themenkonzentrierten Wahlkampf der Grünen begrüßen. Das Bashing der Kandidatenkonkurrenz scheint bei den Schwarzen zentrales Mittel zu sein. Und irgendwie scheint das auch bei den Wählern anzukommen.
Wahlprognosen sind in den letzten Jahren schwieriger geworden, hängt u.a. wohl auch ganz trivial mit dem Verschwinden den Festnetzanschlusses zusammen - der zeitliche Effekt der massiven Briefwahlnutzung ist wohl auch sicher da.
Ich wäre von einer Überraschung am 26. nicht sehr überrascht.
Mal ein politisch-inhaltliches Hintergrundthema über die Grünen. Der Artikel erklärt den Einfluss des Soziologen Armin Nassehi auf die ganz ursprünglich von der Grünen Führung angedachte, bevorzugte Koalitionsstrategie CDU-Grüne im Bund.
Zitat:
"Eine denkbare Erklärung findet sich in der strategischen Neuausrichtung der Grünen im Jahr 2018. Armin Nassehis Vordenkerrolle ergab sich nämlich just zu der Zeit, als Robert Habeck und Annalena Baerbock gemeinsam den Parteivorsitz übernahmen. Als Stichwortgeber im Hintergrund wirkte das „Zentrum Liberale Moderne“ um Ralf Fücks und Marieluise Beck, in dessen Beirat Nassehi sitzt. Vorbereitet wurde hier das lagerübergreifende Projekt einer schwarz-grünen Koalition im Bund, wohl wissend, dass die Mehrheit der Grünen-Mitglieder das nicht wollten. Der grünen Partei war dabei jene Funktion zugedacht, die in den Nachkriegsjahrzehnten die FDP erfüllt hatte: zuverlässig für bürgerliche Mehrheiten zu sorgen.
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Der schwarz-grüne Plan schien zeitweise unausweichlich und wäre wohl auch aufgegangen, hätte es nicht fünf, sechs Wochen vor der Bundestagswahl diesen abrupten Absturz der Unionsparteien (und der Grünen) gegeben. Plötzlich scheint schwarz-grün keine realistische Option mehr zu sein, die Zustimmung zu diesem „lagerübergreifenden Bündnis“ ist von 60 auf 40 Prozent gefallen. Und die Grünen müssen sich ernsthaft fragen, ob die unpolitische Anpassungsstrategie nach dem Modell ihres „Meisterdenkers“ Nassehi nicht ein Fehler war, eine groteske Fehleinschätzung, die dazu beigetragen hat, dass die Grünen ihren Vorsprung in den Umfragen wieder eingebüßt haben: Lagen sie im Mai noch bei 26 Prozent Zustimmung, so stehen sie derzeit nur mehr bei 16 Prozent."
Inhaltlich haben derzeit die Grünen mehr gemeinsam mit den Roten als mit den Schwarzen. Und wenn es das Ziel ist, in die Regierung zu kommen, kann es den Grünen doch zunächst egal sein, ob schwarz oder rot. Ich denke nicht, dass die Grünen wirklich daran glauben, jetzt den Kanzler stellen zu wollen. Frühestens bei der nächsten Wahl.