Aloha Athleten,
würd' mich nicht nach so wenigen Tagen schon wieder melden, wenn's nicht was Interessantes zu berichten gäbe.
Erst hat es vor ein paar Tagen meinen Frühsportbuddy Bernd erwischt.
Wir waren in der Morgendämmerung gemeinsam zu Fuß unterwegs.
Und wie immer entwickelte sich mit den Kilometern auch unser liebgewonnenes Ritual.
Aus dem anfänglichen "maximal 'ne Stunde Dauerlauf und auch nur weil Du's bist" schraubte Bernd mit jeder Weggabelung die Zieldistanz ein paar Kilometer weiter nach oben.
Und während wir im Laufschritt dem stimmgewaltigen Konzert der erwachenden Tierwelt, vor allem den Gänsen und Störchen beim Klappern zuhörten und über diverse Wettkampftaktiken für Oktober brüteten, passierte es - eine Wurzel zu viel und Bernd sein Fußgelenk, eingezwängt im Adidas Wettkampfschlappen, küsst einmal komplett horizontal den Boden.
Kein Problem bei den 45 Kilo-normgewichteten Keniaten, für die dieser Adidas Adios ursprünglich konzipiert wurde.
Großes Problem aber für meinen Buddy Bernd "The Schredder", welcher mit fluffigen 84 Kilo Kampfgewicht durch das Unterholz zimmerte.
Logischerweise kürzen wie den Dreissiger etwas ab (schlappe 27 km, die fehlenden 3 km packen wir nach seiner Genesung wieder oben drauf, Ehrensache!), dennoch schwillt sein Huf in den nächsten Stunden auf Dumbo's Elefantenschuhgröße an.
Das war's dann leider erst einmal mit gemeinsamen Frühsport.
Und seit heute brauch ich auch keine Groupies mehr hier anzufüttern, denn der Wiederverkaufswert meines Ironman Hawaii 2015 (und wohl nun nicht mehr 2018) Höllenbike's hat sich innerhalb von 3 Sekunden auf Null reduziert.
Am Wochenende sprach ich beim gemeinsamen Workout mit meinem Radbuddy Hannes drüber, wie schlecht viele Autolenker den Speed eines sportlichen Radfahrers einschätzen können.
Heute habe ich dann den praktischen Nachweis geliefert und wurde bei 36 km/h in Aeroposition von einer älteren Dame komplett weggeballert.
Und futsch waren sie, mein Höllenbike, meine Haut von unten bis oben rechtsseitig, die geliebte Nalini 3/4 Hose (nix wird es mit unserem gemeinsamen 10 Jahrestag, mach's gut du geile Buxe!).
Aber vor allem: MEIN NAGELEUES 2018-er SLIMFIT BIKEHOUSESHIRT!!!
Nie wieder werd' ich dank dieses Kompressionsteils so schlank auf dem Rad aussehen, fast schon wie Sanders (
und Kienle, wenn sie nebeneinander fahren...)
Und während ich da so über 10, 12 Meter auf der Straße meine Epidermis abschredder, merke, wie die Kiesel und der Split des Winters in diverse Körperstellen eindringen und das Bike über mir langfliegen sehe, verabschiede ich mich schon mal von meinen sportiven Plänen der aktuellen Saison.
Kurz war ich wohl etwas verwirrt, denn als es wieder klarer um mich wurde, hockten da gut 6, 7 Leute und kümmerten sich um (Karbon-)Ross und Reiter.
Auch wenn die Sache unnötig wie ein Durchfall im Energy Lab ist, die Hilfsbereitschaft der anderen Verkehrsteilnehmer hat mich wirklich gerührt.
Und die Verursacherin kollabierte vor Aufregung fast genauso, wollte mich - nachdem ich den Herbeiruf durch die Helfer vor Ort nach einem Krankenwagen abgelehnt hatte - blutend und zerrissen persönlich wahlweise in's Krankenhaus/nach Hause/nach Kona (o.k., diese Option habe ich nicht erwähnt, schade eigentlich) fahren.
Nunja, das war's dann erst einmal bei mir, Körper demoliert, Bike übel zugerichtet.
Wobei - das betrifft jetzt "lediglich" (und ausnahmslos) alle Anbauteile.
Nach dem Crash bin ich jetzt übrigens felsenfest davon überzeugt, dass neben Ratten und Schmelzkäse auch mein Speedconept Rahmen und -gabel den nächsten Atomschlag auf jeden Fall überleben werden.
Kratzer sind wohl wieder einige auf's Karbon dazugekommen, klar.
Aber sowohl der Kona-Sticker 2015 als auch der motivationsspendende Hang Loose Aufkleber am Rahmen sind tipptopp heile geblieben und das zählt!
Das gilt leider nicht für mich, schade, lief auch irgendwie die letzten Monate zu gut, als dass es so hätte weiter gehen können.
Sport Frei und schaumer mal, vielleicht bis bald mal wieder auf diesem Kanal!