Dieses Thema ist eigentlich der Ursprung meines anderen Threads
Problem beim Gabelwechsel: Wie unteren Lagerkonus lösen?
Sybenwurz's Kommentar dort
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Der einfachste Weg [einen Carbon-Gabelschaft zu zerstören], den ich kenne, ist einer dieser netten FSA-Vorbauten, wegen denen die sich mit TREK in den Haaren liegen, weilse sich nicht einigen können, wer von beiden Schuld an den gebrochenen Gabelschäften ist.
Meiner (unmassgeblichen) Meinung nach aber FSA. Wenn ich ein Werkzeug konstruieren müsste, welches einen Carbongabelschaft abreisst oder abschnürt, würd ich mir die Arbeit sparen und so nen Vorbau nehmen.
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zeigte mir, dass das Problem wohl nicht nur mich betrifft.
Und ein wenig Recherche dazu zeigte mir weiterhin, dass es sich bei mir um eine Häufung von Problemen handelt, die ich nur teilweise abstellen kann ...
Interessant ist diese
Service Information von Trek. Praktisch alle Empfehlungen darin sind bei meinem Rad (und teilweise von mir selbst) missachtet worden!
Aber erst mal von Anfang an: Was ist passiert?
Mein Wettkampfrad Focus Izalco Chrono stammt von einem Radprofi. Vieles daran habe ich einfach so übernommen, wie es von Focus bzw. dem Katusha-Team aufgebaut wurde. Getauscht habe ich aber u.a. Vorbau und Lenker.
Neulich bemerkte im Bereich des Lenkers ein nerviges Knatschen und Knacken. Dass das gefärlich sein könnte, war mir zunächst nicht bewusst und ich habe es zunächst ignoriert.
Bei der nächsten Fahrt wurde es mir dann aber zu nervig und ich habe angehalten, um zu kontrollieren, ob ich es vielleicht durch Anziehen der einen oder anderen Schraube beheben könnte.
Hab dann im Stand mal am Lenker gewackelt und festgestellt, dass er sich mitsamt dem Vorbau erschreckend leicht auf und ab bewegen ließ. Quasi als ob der Vorbau am Gabelschaft nicht fest angeschraubt sondern elastisch gelagert wäre.
Das war nicht gut! Gar nicht gut!
Sofort war mir klar, dass der Gabelschaft angebrochen sein muss.
Kurz vorher bin ich noch ohne Bedenken im Wiegetritt damit gefahren und kurz danach wäre ich normalerweise eine schnelle Abfahrt mit engen Kurven runtergedonnert ...
Normalerweise wäre es nicht ratsam, damit überhaupt noch weiterzufahren, aber auf 25 km zu Fuß hatte ich wenig Lust und ein Abholer stand auch nicht zur Verfügung, also bin ich extrem vorsichtig damit nach Hause gerollt - Lenker so wenig wie möglich belastet und nur sehr sachte gebremst. Das ging zum Glück gut.
Bei der genaueren Untersuchung stellte ich dann fast, dass der Gabelschaft auf der Vorderseite exakt an der Unterkante des Vorbaus gerissen ist. Der Riss erstreckte sich schon auf den halben Umfang des Gabelschaftes.
Jetzt wieder zu der oben genannten
Trek-Anleitung.
Deren Empfehlungen im Einzelnen:
1. Mindestens 5 mm Spacer unter dem Vorbau - zusätzlich zur ebenfalls mindestens 5 mm hohen Lagerabdeckung!
Da ist bei mir kein Spacer. Und die Lagerabdeckung haben die Freunde von Katusha radikal abgedreht/-geschliffen auf knapp 2 mm. Beides war mir nicht als problematisch bewusst.
2. Mindestens 5 mm Spacer über dem Vorbau!
Ich glaube, ursprünglich war da ein Mini-Spacer. Mein neuer Vorbau hat aber eine etwas größere Klemmhöhe, so dass der Spacer wegfiel und der Vorbau nun leicht über das Gabelschaftende hinausragt. Das war mir als nicht optimal bewusst, habe ich aber nicht als gravierend eingestuft (und tue ich noch immer nicht).
3. Auf korrekte Einstellung des Steuersatzes achten!
Habe ich wohl nicht ausreichend getan und bin gelegentlich mit leicht wackelndem Steuersatz gefahren. Nicht gut.
4. Die Schrauben am Vorbau nicht zu fest anziehen!
Hab noch nie nen Drehmomentschlüssel am Rad benutzt. Aber der löst das Problem auch nicht unbedingt. Viele ziehen die Schrauben wahrscheinlich mit den auf dem Vorbau angegebenen Werten an, aber das kann schon zu viel für den Gabelschaft sein!
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ACHTUNG! Folgendes scheint KEIN guter Tipp zu sein. Stammt wohl auch nicht von Trek, hatte ich aber sonstwo gelesen: Die nötige Klemmkraft kann man mit Carbonmontagepaste deutlich reduzieren - hatte ich aber wahrscheinlich nicht getan. Specialized widerspricht dem - siehe nächstes Posting!]
5. Carbonfreundlicher Vorbau!
Der ursprünglich am Rad verbaute FSA(!) SLK hatte im hinteren Klemmbereich ein "cutaway", was Trek verbietet. Die vorgeschriebenen 10 mm Materialhöhe ober- und unterhalb der längs durch den Vorbau gehenden Bohrung verfehlte er mit 8 mm.
Mein neuer XLC Pro SL hat zwar nicht das hintere "cutaway", dafür aber nur 4 mm Materialhöhe über und unter dem Längsloch!
Mir scheint, es gibt wahrscheinlich kaum einen leichten Vorbau, der die 10 mm Bedingung erfüllt - kennt jemand einen?
@sybenwurz
Welche Eigenschaft(en) von FSA Vorbauten hältst Du für bedenklich?
Das alles ist nicht gut, aber ich vermute, von starker Bedeutung ist auch eine Besonderheit meiner 3T Funda Pro Gabel. Zur Verstärkung des recht dünnen Gabelschaftes rät 3T zum Einkleben der mitgelieferten Alu-Hülse. Die hat Katusha aber nicht eingeklebt sondern einen ganz normalen Kompressor verwendet.
Das fand ich zuächst sehr bedenklich, aber irgendwelchen Foren-Diskussionen habe ich entnommen, dass das angeblich auch ok wäre.
Ich vermute aber, dass das doch nicht ok ist. Jedenfalls nicht, wenn der Kompressor nicht auf der ganzen Klemmhöhe des Vorbaus von innen dagegen hält, und das tut der verbaute nicht annähernd. Unten fehlte die Stabilisierung von innen und dort hat der Gabelschaft versagt.
Sorry, ist etwas lang geraten, aber vielleicht bewahrt es ja den einen oder anderen vor einem gefährlichen Problem ...