Ich bin da eher auf Harald's Seite, da Doping im Fall Herms beileibe nicht ausgeschlossen werden kann. Ich sagte es bereits: gerne liesse ich mich ungerechtfertigt post-mortem als Doper beschimpfen, wenn daduch ein weiterer Dopingtodesfall verhindert wird.
Harald, es gilt aber dennoch, die 2 Seiten der Medaille zu betrachten.
Und wenn es im umgedreht nur ein "Einzelfall" bei der "unklaren" Todesursache von Hochleistungssportlern sein sollte, so verweise ich auf den Fall Herms, bei dem die Witwe sicher einiges Unnötige über sich ergehen lassen musste.
Ohne Frage ist es mehr denn je vonnöten, den Dopingsumpf trockenzulegen und insbesondere in Todesfällen energisch genug nachzuhaken. Aber dies ist auch mit Bedacht und unter Wahrung menschlicher Gefühle machbar.
Hier sind wir halt in einem kleinen Spezialforum und ich äußere mich hier so wie ich denke.
Wäre ich Journalist, der seriöserweise nur mit belegbaren Fakten hantieren sollte, müsste ich mich zweifellos zurückhaltender äußern, genauso natürlich wie im unmittelbaren Umgang mit Angehörigen.
Einem Kettenraucher, der kurz davor ist, an Lungenkrebs stirbt, haelt man seinen jahrelangen Nikotinmissbrauch ja auch nicht mehr vor und trotzdem kann er gegenüber nicht unmittelbar Beteiligten als wirksames Beispiel zur Raucherentwöhnung dienen.
Dudes zitiertes Beispiel finde ich bedenkenswert: aus Sicht der Überlebenden ist es im Sinner der Dopingprävention vorzuziehen, im Zweifelsfall Dopingmissbrauch eher bei einem unerwarteten Todesfall zuviel als bei einem zu wenig zu unterstellen.
In der Realität des Sports wird es aber genau umgekehrt gehandhabt und damit die Chance vergeben, die richtigen Lehren zu ziehen...
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht glaube, dass eine osteuropäische Leichtathletik-Wurf-Spezialistin, die zudem noch Olympiasiegerin geworden ist, nie etwas unerlaubtes genommen hat!
Ob das letztendlich zum Tode führte sei dahin gestellt...
Genau das ist mal wieder so offensichtlich daneben. Die Dame ist doch nun lange genug im Sport UND in den Medien vertreten. Warum soll das ein Argument sein, dass Doping nicht verbreitet ist?
Sie schiebt den schwarzen Peter ziemlich weiter.
Das gleiche bzgl Anforderungsprofil könnten die Biathleten ja auch behaupten.
das machen die auch....Petra B. hat auf die ohnehin schon peinliche Frage, warum denn im Biathlon nicht gedopt wird (es war 2004) allen Ernstes behauptet, dass aufgrund der besonderen Belastung im Biathlon, diesem Wechsel zwischen dem Streß auf der Loipe und der Ruhe am Schießstand nicht gedopt wird und es (das dopen) vermutlich auch gar nix bringen würde....
Hier sind wir halt in einem kleinen Spezialforum und ich äußere mich hier so wie ich denke.
Das ist auch völlig in Ordnung.
Zitat:
Zitat von Hafu
Einem Kettenraucher, der kurz davor ist, an Lungenkrebs stirbt, haelt man seinen jahrelangen Nikotinmissbrauch ja auch nicht mehr vor und trotzdem kann er gegenüber nicht unmittelbar Beteiligten als wirksames Beispiel zur Raucherentwöhnung dienen.
Das bezweifele ich allerdings aus eigener nächster Erfahrung.
Zitat:
Zitat von Hafu
Dudes zitiertes Beispiel finde ich bedenkenswert: aus Sicht der Überlebenden ist es im Sinner der Dopingprävention vorzuziehen, im Zweifelsfall Dopingmissbrauch eher bei einem unerwarteten Todesfall zuviel als bei einem zu wenig zu unterstellen.
In der Realität des Sports wird es aber genau umgekehrt gehandhabt und damit die Chance vergeben, die richtigen Lehren zu ziehen...
Da bin ich ja bei Dir!
"Ohne Frage ist es mehr denn je vonnöten, den Dopingsumpf trockenzulegen und insbesondere in Todesfällen energisch genug nachzuhaken." --- siehe obiges post!
Im Grunde sind wir einer Meinung.
Im Fall Rene Herms ist für mich eindeutig bewiesen, dass sein Tod nichts, aber auch gar nichts mit Doping zu tun hat.
Ohne Frage ist der gesamte Hochleistungssport dopingverseucht, aber ich gebe einfach mal zu bedenken, dass es eben nicht nur schwarze Schafe gibt.
Einem Kettenraucher, der kurz davor ist, an Lungenkrebs stirbt, haelt man seinen jahrelangen Nikotinmissbrauch ja auch nicht mehr vor und trotzdem kann er gegenüber nicht unmittelbar Beteiligten als wirksames Beispiel zur Raucherentwöhnung dienen.
Dudes zitiertes Beispiel finde ich bedenkenswert: aus Sicht der Überlebenden ist es im Sinner der Dopingprävention vorzuziehen, im Zweifelsfall Dopingmissbrauch eher bei einem unerwarteten Todesfall zuviel als bei einem zu wenig zu unterstellen.
In der Realität des Sports wird es aber genau umgekehrt gehandhabt und damit die Chance vergeben, die richtigen Lehren zu ziehen...
die abschreckungswirkung von todesfällen, die auf nikotin/alkohol/drogen mißbrauch wenigstens mittelbar zurückführbar sind, wird immernoch massiv überschätzt.
weder werden lehren daraus gezogen, noch hilft es für irgendeine form der prävention.
ich erinnere mich da auch an eine persönliche begebenheit zur körperwelten ausstellung in stuttgart, bei der ich mit kollegen war. dort gab es auch das präparat der lunge einer an lungenkrebs verstorbenen, schweren raucherin.
dieser anblick und die lehren, die du und ich vielleicht daraus ziehen, sind bei meinen rauchenden kollegen vollständig verpufft. kaum aus der ausstellung, war die nächste kippe im maul. eine drastischere gegenüberstellung mit den direkten folgen des rauchens kann ich mir bis heute nicht vorstellen.
jeder raucher weiß doch heute um die gesundheitlichen folgen - und bei wievielen reicht dieses wissen zum aufhören?
wenn schon da die wirkung ausbleibt, wie könnte es bei einem wesentlich abstrakteren thema wie doping besser sein?
Im Grunde sind wir einer Meinung.
Im Fall Rene Herms ist für mich eindeutig bewiesen, dass sein Tod nichts, aber auch gar nichts mit Doping zu tun hat.
Ohne Frage ist der gesamte Hochleistungssport dopingverseucht, aber ich gebe einfach mal zu bedenken, dass es eben nicht nur schwarze Schafe gibt.
Bei der Kombi "russin-olympiasiegerin-Hammerwurf-plötzlicher tod" ist es einfach naheliegend, solch einen Verdacht auszusprechen. Inwieweit man das dann bei jemandem wie Herms auch tut ist vermutlich davon abhängig, wie hoch man den persönlichen "Doping-Durchseuchungsfaktor" ansetzt.
Ich kann dudes Standpunkt allerdings auch gut nachvollziehen.
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Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."