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Alt 28.02.2020, 13:35   #16073
qbz
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Beiträge: 10.285
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Interessant auch diese Frau mit Migrationshintergrund, die vor dem BVG geklagt hatte, insofern, dass sie, die sie ihr Kopftuch nicht im Gerichtssaal tragen dürfe, nicht Recht bekommen hat. Das hohe Gericht urteilte mit ja und nein. Ja, das Kopftuchverbot schränke die Reigionsfreiheit ein (und damit das GG), auf der anderen Seite ist das Kopftuchverbot durch das Neutralitätsgesetz legitimiert. Wer hier lebe, solle sich neutral verhalten und keine Position gegen oder für eine Religion beziehen durch religiöse Symbole, so heute früh im Radio sinngemäß.
........
Das ist ziemlicher Unfug, was das Radio gesagt haben soll ...

Das Neutralitätsgebot des BfG bezieht sich in dem Fall allein auf Rechtsreferendare, wenn sie öffentlich Justiz oder Staat repräsentieren!

"Die Bundesverfassungsrichter wiesen die Klage nun mit Verweis auf die Pflicht zurück, dass Rechtsreferendare sich im Rahmen ihrer Ausbildung in weltanschaulich-religiöser Hinsicht neutral zu verhalten hätten. Grundsätzlich können sie während ihrer Ausbildung ein Kopftuch tragen, nicht aber dann, wenn sie öffentlich Justiz und Staat repräsentieren. Diese Regelung stelle zwar einen Eingriff in die Glaubensfreiheit und weitere Grundrechte der Klägerin dar, erklärte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe. Dieser sei aber gerechtfertigt.

Die Richter haben richtig entschieden – auch wenn ein Kopftuchverbot in den allermeisten Fällen unsinnig ist. Mit gutem Grund hatte das Bundesverfassungsgericht schon 2015 festgestellt, dass ein pauschales Verbot von Kopftüchern aufgrund der Religionsfreiheit auch nicht gelten dürfe. Warum auch sollte etwa eine Arzthelferin oder eine Sachbearbeiterin im Einwohnermeldeamt nicht ein Kopftuch tragen dürfen, selbst wenn es ein Zeichen ihres Glaubens ist? Es sagt nichts darüber aus, wie sie ihre Arbeit erledigt, ob sie kompetent oder inkompetent ist. Es spielt auch keine Rolle, ob Kollegen oder Kunden das Kopftuch als Zeichen von Unterdrückung und mangelnder Emanzipation werten: Die Meinungs- und Glaubensfreiheit ist auch in der Arbeitswelt ein hohes Gut. Ob eine Arbeitnehmerin CDU, SPD oder FDP wählt oder ob sie Veganerin ist oder Fleisch isst, ist ebenso unerheblich wie ihre Religion. Ganz zu schweigen von einem positiven gesellschaftlichen Effekt: Wenn auch Ärztinnen und Verkäuferinnen, Sachbearbeiterinnen und Lehrerinnen ein Kopftuch tragen, ist dies ein Ausweis dafür, dass sie dazugehören. Gerade nach Anschlägen wie in Hanau wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht weiter als "die Fremden" gelten.

https://www.zeit.de/gesellschaft/zei...-dienst-urteil
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 13:38   #16074
Nobodyknows
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 5.824
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Und ein Arzt, der in seinem Handeln auf Krankheiten bezogen ist, ist ebenfalls eine Krankheit.
Ein Gesunder der in seinem Handeln auf Krankheiten bezogen ist, ist gesund.
Ein Erkrankter, der in seinem Handeln auf (andere) Krankheiten bezogen ist, ist ebenfalls krank.

So wird wird ein Schuh draus.

Nochmals Paul Eßer: "Ein Atheist ist jemand, der die Religion ernst nimmt."

Gruß
N.
Nobodyknows ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 13:43   #16075
Jörn
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Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Zitaten von Jesco von Puttkamer (Apollo-Raumfahrtprogramm) und Albert Einstein
Diese Zitate wurden (und werden) von religiösen Eiferern in Umlauf gebracht und mal diesem, mal jenem Wissenschaftler untergeschoben. Mal muss Einstein dafür herhalten, mal Heisenberg, mal Paul Davis.

Einstein hat diese Versuche bereits zu Lebzeiten abgeschmettert:

Zitat:
Einstein: "The word God is for me nothing more than the expression and product of human weaknesses, the Bible a collection of honorable, but still primitive legends which are nevertheless pretty childish.

No interpretation no matter how subtle can (for me) change this.

(...) For me the Jewish religion like all other religions is an incarnation of the most childish superstitions."
Und:

Zitat:
Einstein: “It was, of course, a lie what you read about my religious convictions, a lie which is being systematically repeated. I do not believe in a personal God and I have never denied this but expressed it clearly.”
Im religiösen Kontext werden Lügen nicht sanktioniert (anders als z.B. in der Wissenschaft), daher trifft man recht häufig auf falsche Zitate. Betrug ist vermutlich nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 14:06   #16076
Trimichi
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Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.263
Mir gings darum anzustoßen, dass Neutralität besser zu Wissenschaft passt als Atheismus, weil Neutralität in der Wissenschaft verortet ist, nicht so Atheismus.

Wer wissenschaftlich arbeiten will, muss neutral forschen. Ob der Forscher Moslem, Jude, Christ, Hindu, Atheist usw. ist, ist dessen Privatsache und wird von der Wissenschaft nicht sanktioniert.

Geändert von Trimichi (28.02.2020 um 14:12 Uhr).
Trimichi ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 14:21   #16077
Jörn
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Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Atheismus ist religiös, indem er, der Atheismus gegen die Religion ist und damit auf Religion bezogen ist, indem er gegen eine Religion ausgerichtet ist.
Nach etwas Nachdenken ist es tatsächlich ein interessanter Gedanke. Wie verhalten sich Atheismus und Religion zueinander?

Die Existenz von Göttern (Theismus) ist unabhängig von der Existenz und Ausformung einer Religion. Es könnte Götter geben, von denen wir nichts wissen. Hier würden sogar Christen zustimmen, denn im Jahr 5.000 v.Chr. wusste man nichts von Jahwe und seinem unehelichen Sohn.

Der feine Martin Luther hielt den Papst für ein "Geschwür" und den "Antichristen", daher darf gefolgert werden, dass er etwas gegen eine bestimmte Form von Religion einzuwenden hatte, ohne selbst ein Atheist zu sein. Man erkennt den Unterschied.

Mein eigener Atheismus entspricht eher dem von Luther.

Gegen den Papst zu demonstrieren kann, abhängig vom Thema, durchaus sinnvoll sein. Gegen einen Gott zu demonstrieren wäre jedoch selbst nach religiösen Maßstäben dämlich. Kritik richtet sich sinnvollerweise gegen Dinge, die vorhanden sind, und die man durch diese Kritik ändern kann. Religionskritik macht also nicht zwingend eine Aussage zum Theismus/Atheismus, sondern kritisiert eine bestimme Religion. Daher der Name.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 14:46   #16078
Jörn
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Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Mir gings darum anzustoßen, dass Neutralität besser zu Wissenschaft passt als Atheismus, weil Neutralität in der Wissenschaft verortet ist, nicht so Atheismus.
Auf den ersten Blick möchte man zustimmen: Wissenschaft soll neutral sein.

Nun haben wir es aber mit Religion zu tun, und bei Religion wartet die nächste Schummelei gleich um die nächste Ecke. Sehr bald wird daraus nämlich die Forderung, Wissenschaft solle sich generell aus dem Thema raushalten und keine Bewertungen abgeben. Das war jedoch mit "Neutralität" überhaupt nicht gemeint.

Neutralität bedeutet in der Wissenschaft, dass man alle Hypothesen und Daten nach den gleichen fairen Maßstäben gewichtet. Es bedeutet nicht, dass man sich enthält.

Neutralität hindert die Wissenschaft keineswegs daran, zu konkreten Behauptungen auch konkrete Ergebnisse vorzulegen. Stumm ist die Wissenschaft dann, wenn keine konkrete Behauptung oder keine konkreten Daten vorliegen.

Religionen schwanken zwischen diesen beiden Positionen hin und her: Gegenüber den Gläubigen wird ein klar definierter Gott behauptet, den man allerdings ebenso klar widerlegen kann. Gegenüber Skeptikern wird deswegen jede klare Definition über Bord geworfen, weil man hofft, auf diese Weise einer Widerlegung zu entgehen. Gott ist also mal "der leibhaftige, lebendige Gott", und mal "unergründlich", je nach Publikum.

Auch hoffen die religiösen Verkünder, dass eine Abwesenheit von Beweisen automatisch bedeutet, dass keine Bewertung erfolgt. Hierzu kopiere ich mal einen Text aus einem PDF, zu der Frage, wie man mit nicht vorhandenen Indizien sinnvollerweise umgehen sollte:
Angenommen, ich vermisse meinen Autoschlüssel. Ich vermute, dass er sich nicht im Haus befindet. Ich suche aber trotzdem die üblichen Stellen ab, wo er liegen könnte. Dann drehe ich noch alle Jacken- und Hosentaschen um. Er liegt auch nicht unter den Papierstapeln auf dem Schreibtisch. Ich schaue in sämtliche Schubladen, dann unter alle Sofas, Stühle und Schränke. Ich rücke die Schränke nach vorne. Vielleicht hat die Katze den Schlüssel weggetragen, und auch die weniger zugänglichen Stellen werden abgesucht. Auch absurde Plätze wie das Innere des Kühlschranks werden nicht ausgelassen. Dann erweitere ich meine natürlichen Sinne und durchleuchte die Wände mit Ultraschall und Röntgen, schließlich könnte der Schlüssel auch durch einen wahnsinnig unwahrscheinlichen Zufall dorthin verschwunden sein. Dann kommen noch alle Nachbarn vorbei, und alle suchen 2000 Jahre lang. Aber alle Mühe ist vergeblich, der Autoschlüssel bleibt unauffindbar.

An dieser Stelle würde jeder sagen: „Der Autoschlüssel ist nicht im Haus.” Der Theist müsste aber in letzter Konsequenz sagen: „Ich habe den Schlüssel nicht gefunden. Aber Abwesenheit von Evidenz ist nicht gleich Evidenz von Abwesenheit. Deshalb bleibe ich bei meiner Position, dass der Schlüssel im Haus ist.”

Diese Diskussion findet so ähnlich auch auch bei den Themen „Geister”, „UFOs”, „Bigfoot”, „Alternativmedizin”, usw. statt. Wenn die 100ste Studie wieder keine Wirksamkeit von z. B. Homöopathie feststellt, dann dauert es nicht lange bis zum Argument:

»Diese Studien mögen keine Wirksamkeit belegt haben. Aber das heißt ja nicht, dass Homöopathie generell unwirksam ist. Weitere Forschung ist notwendig.«

Offenheit für alternative Erklärungen heißt nicht nur, bereit zu sein, seine Meinung zu ändern. Es heißt vor allem, die eigene Meinung der Nachweislage anzupassen, egal ob diese den bisherigen Ansichten widerspricht oder sie auch bestätigt. Wer eine überwältigende Mehrheit von aussagekräftigen Nullergebnissen ignoriert, der ist gerade nicht offen, sondern ein Opfer von selektiver Wahrnehmung und blindem Wunschdenken.
(Quelle: Michael Hohner)
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 15:46   #16079
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.263
Die Frage, ob Gott existiert ist nicht bewiesen bzw. endgültig entschieden. Oder um mit Arne zu argumentieren wissen wir, dass wir bis zum Urknall die Schöpfung bis 0,000000000...01 Sekunden zurückverfolgen können. Bleibt noch dieser Rest. Wir wissen nicht was da war (und vllt. immer noch wirkt). Unvorstellbar viel Energie? Wo kam diese her? Warum hat sie sich manifestiert? Fragen über Fragen, auf die die Wissenschaft keine Antwort kennt, wohl aber die Religion? Der Atheismus schließt Gott aus, obschon er nicht weis, was warum und wie passiert ist. Neutralität würde für den Atheisten zumindest bedeuten, dass er die Hypothese eines Weltschöpfers oder Demiurgen nicht kategorisch leugnete, sondern zuließe, dass es diesen geben kann. Dann wäre der Atheist zugleich ein seriöser Wissenschaftler, weil in der Neutralität verhaftet nicht voreingenommen von seinem eigenen Dogma.

Korrekt so? Oder schon wieder falsch?

Geändert von Trimichi (28.02.2020 um 15:51 Uhr).
Trimichi ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 28.02.2020, 15:52   #16080
Jörn
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Du behauptest jedoch, dass dieser Gott die 0.00...001 Sekunden überlebt hat und bis heute existiert. Insofern sind diese 0.000.. Sekunden irrelevant, weil wir einfach in der Gegenwart suchen können.

In der Gegenwart ist er aber nicht zu finden, nichtmal von Christen.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
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