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Alt 03.04.2020, 14:12   #457
mrtomo
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Zitat:
Zitat von Toranaga Beitrag anzeigen
Auch von mir Glückwunsch
Das ist wirklich krass ! Besonders gefällt mir der Anstieg mit 9000 + 1 Meter
Der letzte Höhenmeter war der wichtigste. Denn danach war es endlich geschafft. Und die Mentalität war lieber 100 Höhenmeter mehr und sicher sein, als dann wegen ungenauigkeiten das ganze bei Hells500 nicht angerechnet zu bekommen.
Jetzt hab ich es auch mal geschafft das ganze für mich zu sortieren und auch die Blogs von Chris und Fabi zu lesen. Viel Spaß beim Report über das virtuelle Everesting:

Der längste Tag des Jahres
ist der Spruch von Dirk Froberg, wenn es in Frankfurt in die HR Übertragung des Ironman geht. Oft gehört, immer wieder Zitiert und doch nicht oft genug gesagt. Weil so ist ein Tag mit einem Ironman nunmal: Verdammt lange.

Aber nachdem dieses Jahr die Wahrscheinlichkeit von Langdistanzrennen im Europäischen Sommer von Tag zu Tag sinkt, wird dieser lange Tag unwahrscheinlicher. Entsprechend brauchen wir doch einen anderen längsten Tag des Jahres. Vielleicht sogar einen noch längeren Tag des Jahres 2020.

Wir, das waren Chris, Fabian, Jules und ich, haben diesen Tag am 29.3 gefunden: das virtuelle Everesting.

Es ist alles gesagt worden
Nachdem wir alle einen gewissen Drang dazu haben uns in Blogs zu äußern, werde ich hier auf ein wenig andere Aspekte eingehen als Chris es in seinem Blog virtual Everesting...die Ausgangssperre doppelt sinnvoll genutzt oder Fabi mit vEversting on Zwift. Weil so gelitten wie die Jungs es beschreiben haben Jules und ich sicher auch am Ende des langen Tages. Tatsächlich war es bei mir ziemlich schnell nach den 9000 Höhenmetern soweit, dass ich auf dem Boden liegend einen Schüttelfrost-Anfall bekommen habe und unter die Dusche gekrochen bin.

Was ich jetzt, 5 Tage nach dem Versuch mit Stolz sagen kann: Der Muskelkater am Montag war so gering, dass ich eine Etappe der Watopia Tour schon wieder am Abend fahren konnte. Die Zwift-Sucht kickt derzeit bei mir sehr rein. Ich habe extrem viel Bock (mindestens 8000 Watt bock) auf Radfahren. Das einzige Problem war der doch etwas müde Hintern und die ein oder andere Scheuerstelle. Aber auch die sind am Dienstag weg gewesen und gefühlt - zumindest fühlte ich mich so - war ich wieder hergestellt. Die Training Stress Balance (Mathematischer Wert für die Trainingsform - Pushing Limits Erläuterung) hat es aber doch etwas durch die Decke gehauen durch über 10 Stunden treten. Da hat der Coach dann doch gesagt, dass wir diese Woche deutlich ruhiger angehen als die vorherigen Ironman-Trainings-Wochen.



Ein wenig Zahlen, Daten, Fakten
In Summe waren es bei mir auf Zwift 226,7 Kilometer in einer Fahrzeit von 11 Stunden 38 Minuten. Davon sind wir 8 mal von der Spitze des Alpe du Zwift nach unten gerollt was circa 8x11 Minuten ausgemacht hat. Entsprechend können wir von der Fahrzeit 1 Stunde und 28 Minuten abziehen. Das ergibt dann 10 Stunden und 10 Minuten für 9000 Meter, wobei wir auch das 0.5te und letzte mal bis zur Hälfe des Berges auch abgerollt sind. Also waren es knapp über 10 Stunden auf der Rolle.

Wir haben versucht die Leistung bei um die 3 Watt pro Kilo zu halten, wobei eine Runde mal mehr und die andere mal weniger Watt hatte. Alpe du Zwift hat den Charme, dass an der Seite pro Abschnitt (Kurve zur Kurve) der Watt und Puls durchschnitt angezeigt wird. Daran habe ich mich orientiert, um nicht zu hart, aber auch nicht zu locker zu fahren.

Gleich schnell ging es den Berg hoch
Ich habe aus der Strava-Einheit vom Everesting das Segment "Alpe du Zwift (Zwift Insider verified)" für den Vergleich der Zeiten genommen. Wir haben gut Angefangen und uns klar an die Watt gehalten. Als wir alle langsam gemerkt haben, dass wir es schaffen können sind wir die ein oder andere Sekunde schneller gefahren. Bis auf Runde 7 haben ich mich auch schwer an meine Watt gehalten. In Runde 7 wollte ich mich mal an Jules halten, welcher immer an die 3.5 Watt pro Kilo ran gefahren ist. Nach 1/3 der Auffahrt hat mich mein Coach dann doch zurückgehalten und ich bin wieder auf die 220 Watt zurück gegangen. Trotzdem war die 7. Runde am Ende dann die schnellste. (1.07.19 war die langsamste Runde, 1.04.12 die schnellste).

Zahlen zum echten Verbrauch
Nun einmal zum Verbrauch an Ernährung: 6 Gels, 2 Snickers, 2 Beutel Maurten 360, 3 Flaschen ISO, 3-4 Flaschen Wasser, 2 Flaschen mit Elektrolyten und die letzten 2 ganzen Auffahrten wurden noch mit einem Liter Cola unterstützt. Dazu noch eine Portion vorgekochte Nudeln in der Mittagspause. Zum Frühstück habe ich mir ein paar Marmelade und Nutella Toasts gemacht. Außerdem habe ich zwischen durch immer wieder einen Trockenen Toast gegessen, damit ich zur flüssigen Nahrung auch noch etwas festes in den Magen bekomme.

An der Trikot und Hosenfront hatte ich mir zunächst gedacht, dass ich alle 2-3 Auffahrten die Hose wechsle und das Trikot nach Bedarf. Tatsächlich habe ich die erste Hose für 3 Auffahrten genutzt. Die zweite Hose dann wieder für 3 Auffahrten und die letzte Hoste für den Rest. Entsprechend bin ich relativ gut mit meiner kleinen Rad-Bib-Short Auswahl durch gekommen. Bei den Trikots sah es doch anders aus. Tatsächlich fahre ich immer lieber mit Trikot, da ich glaube, dass ich viel Schwitze. Entsprechend habe ich spätestens nach 2 Runden das Trikot gewechselt und bin fast durch meine Auswahl an Trikots durch gekommen. Ich glaube, dass ich am Ende 5 Radtrikots Nass hatte.

Nun aber zu meiner Lieblingsstatistik von meiner Seite: 4 Stirnbänder sind es geworden. Eigentlich dachte ich, dass ich nur drei Stirnbänder habe. Deshalb ist das erste auch ziemlich zeitnah nach Runde 2 auf den Wäscheständer zum Trocknen gewandert, aber ich habe doch noch ein Band in den Tiefen des Sport-Kleiderschranks gefunden.


Ich nach Wiederholung #8

Und Fun-Fact über meine Stirnbänder: Ich trage das Logo des Herstellers immer falsch herum. Warum? Ist mein Yoga inspiriertes magisches Mantra. (Ironie wieder aus).

Mehr stehen als im Sitzen
Zuletzt kann man im Stream auf Youtube gut sehen, dass ich sehr viel im Oberlenker stehend gefahren bin. Die Aeroposition hat sich bei einer Trittfrequenz von um die 55 bis 65 echt nicht so gut angefühlt. Die 100% Schwierigkeit-Einstellung auf Zwift macht da durchaus zu schaffen. Entsprechend haben vor allem meine Knie vom Stehen auf der Rolle am nächsten Tag am meisten weh getan. Es war nichtmal die Müdigkeit der Oberschenkel, aber ich glaube, dass fitte Bänder und ein Grundmaß an Stabi im Rumpf und den Beinen das Everesting deutlich einfacher macht. Ansonsten wäre es wohl eher die Ermüdung und Schmerzen in den Gelenken als die körperliche Ermüdung die zum Stillstand führen.

Irgendwann, als ich auch den Oberlenker nicht mehr sehen konnte, bin ich stehend in den Unterlenker. Wie ein Toursprinter also auf den Alpe du Zwift. Vor allem die letzten 2000 Höhenmeter haben die Hände vom ständigen Abstützen auf den Lenker ihr übriges zur Körperlichen Ermüdung beigetragen. Mit einem Wahoo Kickr Climb oder ähnlicher Steigungssimulation wäre es eventuell einfacher gewesen und weniger auf die Knie gegangen, aber im großen und ganzen waren die 60 Tritte pro Minute keine zu große Herausforderung die es schwerer gemacht hätte.


Das Bienen Team

War Alpe der richtige Anstieg
Ich wurde gefragt, ob Alpe du Zwift die beste Wahl für die Route gewesen ist. Ganz ehrlich: Für uns am Sonntag definitiv. Wir haben uns durch das Tron Bike Achievement, die XP Oben am Berg und die verschiedenen Kurven gut pushen können.*

Ob es einfacher oder schneller gegangen wäre, wenn wir z.B. den Radio Tower in Zwift mit 1.1km und >14% genutzt hätten, weiß ich nicht. Ich glaube dafür müsste ich 10 mal den Radio-Tower fahren, um einen Vergleich zu haben. Was ich in näherer Zukunft aber nicht machen werde, da ich die 50.000 Höhenmeter für das Tron Bike endlich gesammelt habe.

Wie geht es weiter
Die Rennen werden derzeit am fliesenden Band abgesagt. Darunter sind für mich auch schon Buschhütten, Heilbronn und Roth gefallen. Der Ironman in Tallinn am 1.8 steht derzeit genau so wie Frankfurt und andere Veranstaltungen der Marke noch. Darüber wird ja auch bereits fleißig über Sinn und Unsinn des Konzernverhaltens gesprochen.

Was ich, was auch Fabi und Jules, eventuell auch Chris, sich schon vorgenommen haben ist: Eversting, aber draussen. Sicher werden wir das ganze Ding irgendwann zum ersten mal auch draußen in Angriff nehmen. Dann auch physikalisch auf dem gleichen Raum und am gleichen Anstieg wird es sicher auch eine schöne und spannende Herausforderung. Und wenn so viele Rennen im Sommer ausfallen, dann findet sich sicher ein freies Wochenende für alle.

Aber bis dahin fliest sicher noch viel Wasser den Main-Donau Kanal hinunter und an Hilpolstein und Eckersmühlen vorbei.*

Wer noch etwas über unsere Spendenaktion und das erreichte Spendenziel erfahren möchte, kann sehr gerne bei Chris Dels im Blog vorbei schauen. Vielen Dank an alle die Mirko und damit sein eatridelove Projekt unterstützt haben.*

Viele Grüße
Tom
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Der professionelle Altersklassen Athlet

Geändert von mrtomo (03.04.2020 um 14:19 Uhr).
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Alt 03.04.2020, 14:22   #458
Helmut S
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Danke für diesen wirklich lesenswerten und tollen Bericht. Genau solche Dinge will man wissen

Ich finde 10h Rolle und die verbrauchten Klamotten schon Hammer. Aber gut. Wenn man mal logisch nachdenkt. Auch 3W/kg ist schon mehr als ordentlich über die Zeit. Leck o mio.


Also nochmal Glückwunsch
Helmut S ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2020, 14:27   #459
mrtomo
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Dankeschön

Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Danke für diesen wirklich lesenswerten und tollen Bericht. Genau solche Dinge will man wissen

Ich finde 10h Rolle und die verbrauchten Klamotten schon Hammer. Aber gut. Wenn man mal logisch nachdenkt. Auch 3W/kg ist schon mehr als ordentlich über die Zeit. Leck o mio.


Also nochmal Glückwunsch
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Alt 03.04.2020, 20:07   #460
Hoppel
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Zitat:
Zitat von mrtomo Beitrag anzeigen

Das mit den Ride Ons hat wirklich einiges auch an Motivation gegeben

Viele Grüße, Bleibt Gesund
Tom
Das glaube ich dir, ich weiß noch als ein Freund von uns das gemacht hat, der allerdings erst später gestartet ist, da sind mein Mann und ich Abends um 22.00 noch die letzten 2 Anstiege mitgefahren. Nachher hat er noch gesagt dass ihn das riesig gefreut hat und ihm das auch totale Motivation gegeben hätte. Nachher waren wir sicherlich 7 oder 8 RuhrRider die mit ihm gefahren sind, das war schon toll
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... und Kalorien sind übrigens kleine Tiere, die einem nachts die Kleidung enger nähen!!!
Hoppel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.04.2020, 22:06   #461
moorii
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Coole Geschichte. Habe ab und zu mal rein geschaut!

Respekt!
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Alt 06.04.2020, 08:40   #462
mrtomo
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Zitat:
Zitat von Hoppel Beitrag anzeigen
Das glaube ich dir, ich weiß noch als ein Freund von uns das gemacht hat, der allerdings erst später gestartet ist, da sind mein Mann und ich Abends um 22.00 noch die letzten 2 Anstiege mitgefahren. Nachher hat er noch gesagt dass ihn das riesig gefreut hat und ihm das auch totale Motivation gegeben hätte. Nachher waren wir sicherlich 7 oder 8 RuhrRider die mit ihm gefahren sind, das war schon toll
Das Team und die Gruppe machen echt viel aus. Ich glaube, so wie Bischi es gemacht hat, dass mit einer Gruppe auch ein minimaler Anstieg viel einfacher wird.

Zitat:
Zitat von moorii Beitrag anzeigen
Coole Geschichte. Habe ab und zu mal rein geschaut!

Respekt!
Dankeschön Freut mich, dass der Stream auch von hier genutzt worden ist.
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Alt 10.04.2020, 11:55   #463
mrtomo
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Die Ernährung auf der Langdistanz

Essen und Trinken: Auch das ist Training

Eine Langdistanz hat je nach Sportler zwischen 7 Stunden und 36 Minuten bis zu 17 oder gar 18 Stunden. Da kommt auch mal bei dem ein oder anderen Nicht-Triathleten in meinem Freundeskreis die Frage auf: Was isst du denn den ganzen Tag? Und da geht es dann ganz tief ins Detail. Also zumindest, wenn ich nicht gerade auf dem ersten Date bin. Da würde ich eine Tri-Ernährungsdiskussion nicht empfehlen.*

Aber mit meinem Coach spreche ich regelmäßig über Kohlenhydrate, Elektrolyte und fest oder flüssig. Auch vor dem vEveresting haben wir uns unterhalten, wie wir die 12 Stunden "fuelen" wollen. Hier ein Auszug aus unserem Chat. Viel Spaß beim Lesen

Der aktuelle Lagerbestand

Grundlegend hat jeder doch einen kleinen Vorrat an Gels oder Riegeln zuhause die mal hier in einem Startbeutel waren oder das Sonderangebot mit 50% Rabatt hat das Lager einmal komplett voll gemacht. Das ist auch bei mir so. Zwischen Black Friday Angeboten und Artikeln mit denen ich sehr gute Erfahrung gemacht habe, ist noch das ein oder andere Geschenk da. Aber was davon nutze ich jetzt für einen 9 bis 13 Stunden Tag bei mir.

Zunächst kommt die Ernährung auf der Langdistanz ja nicht von Heute auf Morgen. Das sollte mittlerweile klar sein, dass man nicht einfach mit 5 Bananen, 3 Liter Wasser und ein paar Riegeln effizient über den Tag kommt. Ins Ziel kommt man damit bestimmt auch, aber wie viel Potential lässt man damit liegen ...

Jetzt aber zum Everesting und der Planung der Ernährung bevor ich hier weiter in die Grundsatzdiskussion abdrifte. Wieso Plane ich das so genau? Erstmal weil das Everesting über 7500 Kalorien verbrennen sollte über die gesamten 12 Stunden. Das würde schon extrem an die Substanz und Gesundheit gehen, wenn ich das nicht mache. Aber vor allem wollten mein Coach und ich herausfinden was ich über eine sehr lange Belastung im Körper behalten kann.


Hier kurzer Disclaimer: Ich habe das alles selbst gekauft. No Sponsoring.

Was sagt der Coach
Als es mit der Planung begonnen hat, kam relativ fix folgende Nachricht bei mir auf Whatsapp an: "Ich bin gespannt auf Sonntag. Wichtig: DIE ERNÄHRUNG" und als Nachricht danach noch "Und konstantes fahren". Das war am Freitag davor.*Im Hinterkopf hatte der Coach dann schon, dass wir den Sonntag nicht nur als extremes Event verwenden, sondern auch Wissen für die Langdistanz herausziehen.

Also der erste Fokus war durchkommen, ohne das der Magen explodiert. D.h. von unten an die obere Grenze an Kohlenhydrate herantasten, so dass ich die 8 Anstiege auch hochfahren kann. Das erste was ich dann gemacht habe: Kohlenhydratangaben auf Gels, Riegeln, ISO und Elekrolyt-Tabletten nachgeschaut. Snickers war hier auch mit bei den Riegeln dabei für mich, damit es etwas Abwechslung zu den Gels gibt.



Wie kommt man auf 80g Kohlenhydrate
Das Volumen und der Plan wie viel kcal es pro Stunde sein sollten stand damit. Aber wie teile ich das ganze denn sinnvoll auf und was kann man dabei eigentlich testen? Also zunächst: Welche Gels schmecken und geben mir Power. Welche Riegel bleiben im Magen und bin ich eher der Typ für fest oder flüssig. Das alles hat sich in den letzten Jahren schon etwas etabliert. Aber da ich erst eine Langdistanz mit 9 Stunden hatte und dort doch sehr ins Elektrolyte/Salze-Defizit gekommen bin, wollten wir hier nochmal nachsteuern.

Demnach haben in Roth 2017 vor allem die Salze gefehlt. Eine Sache die ich seitdem immer mache: Ich habe eine Aero-Gel-Flasche in die immer Gels + Wasser + Salz pur rein kommen. Das hat den Effekt, dass es nicht zu süß wird und ich auch Salze aufnehme während dem Rad-Part. Jetzt habe ich beim Everesting auch einmal Elektrolyt-Tabletten versucht und bin damit auch sehr gut gefahren.

In Summe war der Plan für die sehr lange Sonntagseinheit: 1 Gel von PowerBar mit 266 Kohlenhydrate, 1 Riegel mit 10g, 250 ml Maurten Mischung mit 39g und damit wäre ich auf eine gute Grundlage gekommen. Dazu kamen dann noch die Toasts vom Frühstück und die ich in der Pause frisch gemacht hatte.

Wie ging es dem Magen
Das war jetzt die Theorie. Einiges habt ihr schon im Blog über das Everesting lesen können. Am Ende habe ich wohl etwas weniger aufgenommen als geplant war. Ich habe versucht pro Anstieg im 15 bis 20 Minuten Abstand immer einen Zug vom Gel zu nehmen. Dazu habe ich die 4x250ml Maurten auf die ersten 5 Fahrten verteilt anstelle der ersten 4. Dazu habe ich früher mit den Elektrolyten angefangen, da es doch etwas an die Substanz gegangen ist. Hier waren es dann zwei 500ml Flaschen mit PowerBar Tabletten.*

In der Mittagspause die kleine Portion Nudeln hat sicher sehr gut geholfen. Aber bei einer Langdistanz, werde ich mir auf dem Zeitrad nach 5 Stunden wohl eher keine Portion Nudeln reinziehen. Was aber positiv war: Ich hab alles, Toast, Nudeln, Gels, Riegel und Snickers drin behalten. D.h. der Magen hat es schonmal sehr gut mitgemacht.

Was nehme ich für das Langdistanztraining mit
Vor allem einen Punkt, welchen ich noch gar nicht angesprochen habe: Cola. Bzw. Gels mit Koffeinzusatz. Das ganze gibt nochmal einen anderen Kick, aber kann auch zu einem Loch führen bei mir. Wenn ich weniger Koffein zum Ende hin nehme, dann wird die Konzentration geringer und mental pushen fällt schwerer. Deshalb würde ich für meine nächste Langdistanz wohl 2 Gelmischungen machen: 1 Gel Mischung ohne Koffein-Gel für Schwimmen und die ersten 2/3 der Radfahrt. Und eine Mischung mit Koffein für das zweite drittel und dann den Start vom Laufen. Und beim Laufen an jeder Verpflegungsstation einfach alles rein was geht.

Und so haben wir aus dem Everesting noch etwas für die Ernährungsstrategie mitgenommen. Vor allem die Abstimmung mit meinem Coach und dann das Umsetzen seiner Erfahrung, das Testen der verschiedenen Möglichkeiten ist für uns im Training auch sehr wichtig. Neben Watt schauen wir also auch auf Kalorien und wie Platt ich nach dem Training sein kann, wenn ich nix zu mir nehme.

Zum Abschluss noch eine Lesson Learned aus meiner persönlichen Erfahrung: Auch wenn ich lang und langsam fahre, wenn ich in der letzten Stunde mal ein Gel oder Riegel nehme, dann bin ich am nächsten Tag gefühlt frischer für die nächsten Einheiten.

Mit diesem Post schicke ich euch ins lange Osterwochenende mit hoffentlich schönen langen Ausfahrten.
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Alt 17.04.2020, 21:41   #464
mrtomo
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Zurück auf dem Zeitfahrrad

Draußen ist es schön​
In den vergangenen Wochen habe ich schon wieder einige Einheiten auf dem Rad im freien gemacht. Das Wetter lädt ja von Tag zu Tag mehr dazu ein und zwingt mich auch bald dazu Sonnencreme aufzutragen. Den ersten Sonnenbrand in 2020 habe ich vergangenen Montag nach 4 Stunden Sonne bereits gehabt.

Nachdem ich am Anfang auf dem Rennrad unterwegs war, habe ich jetzt das Zeitrad wieder auf die Strasse gebracht. Die ersten langen Einheiten sind schon durch. Aber auch einen FTP Test habe ich heute auf dem TT gemacht. Das und ein wenig mehr kommt hier im Blogbeitrag. Viel Spaß.

Das Trainings Triathlon Zeitrad Setup​
Ende der vergangenen Saison habe ich mir einen -7 Grad Vorbau gekauft. Weil tiefer kann man immer gehen. Entsprechend habe ich als alter Do It Yourself Bike Fitter den Vorbau montiert. Die Position habe ich auf der Rolle in Ordnung halten können. Da waren aber auch keine Einheiten über 1.5 Stunden mit dabei.

Jetzt und draußen sieht die Sache schon etwas anders aus. -7 Grad sind schon verdammt tief. Und auch meinem Rücken und Nacken gefällt die Position so noch nicht ganz. Die ersten Maßnahmen waren ein 5mm Spacer vorne, die Pads wieder etwas weiter auseinander und den Sattel weiter hinter. Jetzt geht es schon besser und auch 4 Stunden sind machbar. Machbar aber noch nicht perfekt. Da geht sicher noch etwas in Sachen Komfort.

Als weitere Maßnahme habe ich mir zum ersten mal einen neuen Sattel gekauft. Derzeit ist das gute Stück - TT Sattel mit kurzer Nase - auf dem Weg zu mir. Bisher habe ich sowohl auf dem Rennrad als auch dem Zeitfahrrad den Sattel gelassen, welcher beim Kauf dabei gewesen ist. So viele Gedanken an das Thema hatte ich noch nicht verschwendet.

In Summe sieht das Bike mit dem ich meine Triathlon-Trainings-Kilometer mache so aus:



Timetrial Tuning
Damals. Vor einigen Wochen. Als es noch erlaubt gewesen war. Damals hatte ich noch die Chance ein weiteres nettes Gadget in der weiten Toolwelt zu testen. Also zumindest so halb zu testen. Ich habe meinen Wahoo mit dem Garmin Varia eines Freundes verbinden dürfen und damit einmal die Funktionalität getestet. Und ich muss sagen, dass ich super begeistert bin und mir jetzt auch einen Varia gekauft habe.

Aber zu welchem Zweck? Ganz einfach: Auf dem Zeitfahrrad bin ich froh, wenn ich in der Aeroposition die Strasse vor mir sehe. Zusätzlich ist es bei schnellem Tempo für mich zumindest schwerer herannahende Autos zu hören und weitere bringe ich es manchmal nur so halb fertig regelmäßig hinter mich zu blicken. Wie gesagt: Auf dem Zeitfahrrad. Auf dem Rennrad ist das ein anderes Thema.

Entsprechend gönne ich mir nun den Luxus, dass mir ankommende Autos auf meinem Wahoo als Punkte an der linken Seite angezeigt werden. Dadurch will ich mich persönlich im Strassenverkehr sicherer fühlen und in gegebenen Situationen auf den Verkehr vorbereitet sein. Was ich aber auch schon bei der einen Ausfahrt mit dem Rennrad gemerkt habe: Ich verlasse mich sehr schnell auf die Technologie und verringere meine menschlichen Reflexe. Ich schaue weniger nach hinten. Deshalb werde ich den Varia vorerst nur auf dem Zeitfahrrad nutzen, da ich sonst meine Umsicht verlieren. Etwas überdramatisiert gesagt.

Von der Technik zum Menschen
Das Material ist bereit für eine schöne Saison alleine. Und was gibt es da besseres als die Trainingsbereiche für die Ausfahrten erstmal festzulegen. Mein letzter FTP Test ist sicher schon 5 Monate her und die Werte damals waren in Ordnung mit circa 305 Watt Schwelle. Heute hat mich mein Coach in der Vorbereitung auf ein Langdistanzwochenende im August (ob in Tallinn oder zuhause steht noch aus - mehr dazu an anderer Stelle bald) die 5 Minuten All Out, 10 Minuten Pause und 20 Min Max draußen fahren lassen.

Das Ergebnis sind die Trainingswerte für draußen. Denn wer draußen trainiert, der braucht auch draußen Trainingsbereiche. Entsprechend die Wattmaschine (aka Leistungsmesser) kalibriert und das Protokoll abgeballert. Die 5 Minuten waren schon verdammt hart, aber dafür habe ich endlich einen lang ersehnten KOM bekommen bei dem mir vor ein paar Tagen noch ein paar Sekunden gefehlt hatten.



Die 20 Minuten waren dafür schon mehr eine Qual. Mein persönliches Ziel war den besten Wert aus dem letzten Jahr mit circa 338 Watt Schwelle zu überbieten. Also mussten knapp 360 Watt auf die 20 Minuten her. Gesagt, getan. 360 Watt Average, 361 Watt NP. Insgeheim hätte ich mich natürlich über 370 Watt sehr gefreut. Aber Wunder sollte ich basierend auf den letzten Trainingseinheiten nicht erwarten. Viel V02max oder FTP Boost ist da nicht dabei gewesen. Also bin ich für den Tag heute und die Strecke super zufrieden und darauf kann eine gute 180km Form aufgebaut werden.

Wie immer könnt ihr die Einheit auf Strava sehen, wenn ihr mir dort folgt. Da ein paar KOMs dabei sind ist die Einheit auch auf Public gesetzt. Und damit verabschiede ich mich in ein schönes Wochenende mit hoffentlich dem ersten Sprung in den See um die Ecke.

Bis bald, euer Tom
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