Naja an den flacheren, aber langen Anstiegen in den Alpen ist ein explosiver Alaphilippe glaube ich aber nicht im Vorteil, selbst gegenüber einem Thomas nicht.
Dessen Leistungsfähigkeit ist natürlich schwer einzuschätzen - vielleicht war der Dauphine-Crash doch nicht so ohne und die Vorbereitung eben mies. Möglicherweise kommt da noch was, während ich bei Alaphilippe eigentlich glaube, dass er abbauen müsste.
Ich gebe dir aber recht. Der hatte anfangs alles gewonnen - quasi was er wollte. Sprints, Rampen, EZF. Jetzt muss man aber sagen, dass das EZF eher den kompletten Fahrer gefordert hat. Starke Rampen, risikoreiche Abfahrten, am Ende die Abschlussrampe. Das kam Alaphilippe wohl eher entgegen.
Natürlich ist es trotzdem seltsam.
In den Alpen mit den weniger bissigen Anstiegen dürften sie Mister A. eigentlich langsam plattfahren können, gesetzt den Fall er hätte eine niedrigere Schwelle und nur mehr anaerobes Potential. Allerdings passt da die Tourmalet-Etappe nicht so ganz ins Bild.
Immerhin ist die Tour total offen. Vor gestern hätte ich noch gesagt, dass Alaphilippe gewinnt - alle sagten immer er würde einbrechen, tat es aber nicht, nein er gewann sogar. Nach gestern könnte das stimmen, er sah schon ziemlich fertig aus.
Die Alpenetappen werden teilweise ziemlich brutal. Jetzt kommt noch die Sahara-Hitze dazu. Puh. Da werden wohl einige oder alle aufpassen müssen nicht krank zu werden bzw. mit der Hitze umzugehen. Gestern den Berg im Regen hoch und wer weiss, wo die sich wieder gut aufwärmen könnten.
Der CEO seines Team Deceuninck Quiockstep Patrick Lefevere ist mit seiner Vita sicher nicht geeignet, die bei Fahrern im gelben Trikot traditionell stets aufkommenden Zweifel entscheidend zu zerstreuen. Da er aber Franzose ist und irgendwie jeder froh ist, dass dieses Jahr mal niemand von Sky/ Ineos das gelbe Trikot spazieren fährt, hat vermutlich auch keiner der französischen oder internationalen Journalisten Lust, seine ziemlich überraschende Leistungsentwicklung zu hinterfragen.
Stattdessen werden täglich Phrasen gedroschen wie "Das gelbe Trikot verleiht Flügel"!
Also die Argumentation über das Umfeld kann man sich im Radsport glaube sparen, da gibt sich kein Team was.
Auf Anhieb fallen mir da Katusha, Astana, Bora, Lotto und Movistar ein. Und wenn man will findet man sicher bei den anderen Teams im Betreuerstab auch noch die ein oder andere Person mit fragwürdiger Vita.
Ansonsten wurde hier schon alles geschrieben.
Es ist die beste Tour seit vielen Jahren.
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Ich kann das auch nicht wirklich begründen, warum Thomas das Ding gewinnt. Es ist eher ein Bauchgefühl.
Die dritte Woche ist wirklich brutal. Thomas hab ich noch nicht einmal wirklich im Wind gesehen. Entweder weil er nicht kann, oder weil die Formkurve langsam steigt. Ich erinnere mich da gerne an den Giro vom letzten Jahr, als Froome in den ersten beiden Wochen auch nicht glänzte, am Ende dann allerdings doch triumphierte (gut der Ritt war mehr als Fragwürdig, aber sooooo krass muss Thomas nun auch nicht fahren)
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Alaphilippe keinen einzigen schwachen Tag haben wird. Gönnen würde ich es ihm allemal.
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Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Alaphilippe keinen einzigen schwachen Tag haben wird. Gönnen würde ich es ihm allemal.
Vielleicht war der ja schon gestern gewesen.
Thomas ist in diesem Jahr lange nicht so stark wie bei seinem Tour-Sieg.
Warum auch immer.
Und Kwiatkowski und Poels sind in diesem Jahr auch nicht die Superlokomotiven bei Ineos.
Entweder falsch trainiert oder die anderen haben besser trainiert.
Ich fand Thomas sah gestern schon gar nicht mehr soo schlecht aus. Klar sind ihm die anderen mal weggefahren, bis auf Pinot hat er die ja aber dann auch wieder eingeholt und da er am Ende ja dann doch noch mal attackiert hat, hat er vorher ja anscheinend wirklich noch ein wenig wegen Bernal gewartet, um nicht im blödsten Fall Alaphillipe wieder ranzufahren. Finde das spricht nicht unbedingt gegen ihn, sondern erstmal nur dafür, dass er ggf. etwas gleichmäßiger den Berg hochgefahren ist. Hat Froome ja auch gern gemacht.
Finde es schwer einzuschätzen, ob Ineos wirklich schwächelt, oder ob sie sich ggf. auch was die Helfer angeht einfach massiv zurückgehalten haben, weil man sich sicher ist Alaphillipe in den Alpen im Griff zu haben und in der aktuellen Konstellation (mit díesem Gedanken im Hinterkopf) dann einfach wenig selber arbeiten musste. Gleichzeitig hat man jetzt mit Bernal und Thomas gleich 2 Eisen im Feuer und eigentlich rechnet keiner so richtig mit ihnen. Könnte fast der Faris eingefädelt haben
Hoffe aber eigentlich auch auf jmd anderen. Auf jeden Fall wirds spannend
Also die Argumentation über das Umfeld kann man sich im Radsport glaube sparen, da gibt sich kein Team was.
Auf Anhieb fallen mir da Katusha, Astana, Bora, Lotto und Movistar ein. Und wenn man will findet man sicher bei den anderen Teams im Betreuerstab auch noch die ein oder andere Person mit fragwürdiger Vita. :
Bei QuickStep ist es nicht irgendein Betreuer mit fragwürdiger Vergangenheit sondern der CEO und der Fisch stinkt bekanntlich immer vom Kopf her.
Katusha oder Astana agieren da sicher auf demselben Level. Welches Problem du mit dem aktuellen Bora-Personal hast, weiß ich auf Anhieb nicht. Mir ist nicht bekannt, dass einer der dortigen Trainer, Betreuer oder sportlichen Leiter eine wie auch immer geartete Dopingvergangenheit hat.
Zitat:
Zitat von Kampfzwerg
Ansonsten wurde hier schon alles geschrieben.
Es ist die beste Tour seit vielen Jahren.
Ich hab' jetzt schon mehrere Etappen (nebenbei) verfolgt, in den letzten Jahren habe ich oft für keine einzige Etappe den Fernseher eingeschaltet. Sportlich betrachtet ist es sicher die interessanteste Rundfahrt seit langem.