sozialverhalten kann man auch ohne Infektmeldung untersuchen. Und die zunehmende "Kriminalisierung" von vorgeblich "unverantwortlichem" Verhalten führt sehr stark dazu, daß Leute ihre Infektion verschweigen wollen. Infektion als "Pech" und "Schicksal" betrachtet stigmatisiert nicht, und ermöglicht einen offeneren Umgang - das Kind ist aber inzwischen in den Brunnen gefallen durch die mediale Darstellung, daß immer jemand Schuld sei an den Infektionen. Wer möchte schon als böser Virusverbreiter dastehen?
Die "Kriminalisierung", wenn man diesen Begriff unbedingt verwenden will, erfolgt aus meiner Sicht nicht durch die andere, sondern durch das Verhalten der Personen. Die Kriminalisierung geht von der Tat aus, nicht davon, dass man diese Tat öffentlich macht.
Dazu gehört für mich beispielsweise die Missachtung der Regeln.
Ich meine damit nicht, die Reise in ein Risikogebiet. Das Risiko muss jeder für sich einschätzen. Vielmehr gehört dazu, dass man anschließend die damit einhergehenden Folgen nicht tragen will. Da muss man den A*** i oder Hose haben zu sagen: Ja, ich wollte unbedingt reisen, aber jetzt trage ich auch die Folgen. Ich hätte zwar wenig Verständnis für diese Reise, würde denjenigen aber nicht kriminalisieren, da er sich aus meiner zumindest verantwortungsvoll gezeigt hat.
Anders sieht es aus, wenn derjenige nach der Rückkehr bewusst die Reise verschweigt und/oder wieder seinem normalen Alltag nachgeht. Damit verstößt er ganz klar gegen Regeln und gefährdet so andere. Darauf muss aufmerksam gemacht werden dürfen.
Wenn dann noch ein positiver Test dazu kommt, und man dennoch der Meinung ist, sich nicht einschränken zu müssen, kann man das nicht verschweigen. Derjenige muss dann eben die (gesellschaftlichen) Folgen tragen, die vermutlich schwerer wiegen, wie die Folgen, wenn man sich gleich beim Gesundheitsamt gemeldet hätte.
Nochmal:
Eine Infektion kann vermutlich jedem passieren. Das Unverständnis st vielleicht etwas größer, wenn er durch sein eigenes Verhalten zur Erhöhung seines persönlichen Infektionsrisikos beigetragen hat. Trotzdem erstmal nicht dramatisch und ich würde ihn auch nicht verurteilen. Wenn aber durch das dann folgende Verhalten zum Ausdruck gebracht wird, dass einem Regeln und das Wohl anderer egal sind, muss derjenige auch selbst die Folgen seines Handelns tragen.
Und letzteres bekomme ich aktuell in mehreren Fällen ganz konkret mit.
Dann noch einmal, wieviele Tests wurden in den beiden betrachteten Zeiträumen, auf die sich deine Zahlen beziehen, gemacht?
Ist doch bestimmt nachvollziehbar, dass diese Info wichtig ist, oder? Sonst sagen die Zahlen nichts aus.
Hättest Du die Diskussion hier aufmerksamer verfolgt, wüsstest Du, dass sich in letzter Zeit die Zahl der Tests nicht mehr stark verändert hat.
Wenn Du in den verlinkten RKI Bericht schauen würdest, würdest Du auch feststellen, dass sie gar nicht gesteigert werden kann, weil Verbrauchsmaterialien knapp werden.
U.a. aus diesem Grund gibt es inzwischen einen stark ansteigenden Rückstand bei den Tests, die gar nicht mehr zeitnah abgearbeitet werden können.
Dadurch ist die Zahl positiver Tests zu niedrig, aber schlimmer ist, dass zu späte Testergebnisse die Verfolgung und Eindämmung behindern, die ohnehin schon zu schlecht funktioniert.
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
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Im Quantamagazin gibt es jeden Monat ein Datenpuzzle, das man versuchen sollte mit öffentlich verfügbaren Zahlen zu lösen. Im August ging es um die Frage, ob es in den USA mehr Infektionen gab als im Frühjahr. Der Lösungsvorschlag zeigt ganz schön, wie man sich der Frage der aktuellen Durchseuchung nähern kann, wer sich mal einlesen möchte:
Hättest Du die Diskussion hier aufmerksamer verfolgt, wüsstest Du, dass sich in letzter Zeit die Zahl der Tests nicht mehr stark verändert hat.
Wenn Du in den verlinkten RKI Bericht schauen würdest, würdest Du auch feststellen, dass sie gar nicht gesteigert werden kann, weil Verbrauchsmaterialien knapp werden.
U.a. aus diesem Grund gibt es inzwischen einen stark ansteigenden Rückstand bei den Tests, die gar nicht mehr zeitnah abgearbeitet werden können.
Dadurch ist die Zahl positiver Tests zu niedrig, aber schlimmer ist, dass zu späte Testergebnisse die Verfolgung und Eindämmung behindern, die ohnehin schon zu schlecht funktioniert.
Das Problem an deiner Argumentation ist: dann müsste man sich damit beschäftigen, dass die Leute, die seit Wochen anmahnen, dass etwas getan werden müsste, recht hatten und im schlimmsten Falle eingestehen, dass es nicht alles nur Panikmache war. Weiter gedacht, müsste man evtl. sogar Maßnahmen zur Corona Bekämpfung unterstützen. Aber das ist Regierungslinie - und die kann nur Quatsch sein, weil die Regierung ist doof!
Also verliere ich mich über Seiten in vollkommen gegenstandslosen Schein Diskussionen über testzahlen, die seit mindestens Ende August ganz offensichtlich widerlegt sind. Wenn das nicht zieht, kommt als nächstes „ist neuinfiziert wirklich krank“, dann die „intensivbetten sind doch da“, dann kommt irgendwann „aber ich sehe keine Toten“ „die Influenza ist dieses Jahr gar nicht da“, blablabla. Es ist der immer gleiche Kreislauf von Scheinargumenten, Fakenews und einfachen Ablenkungen um sich nicht damit abfinden zu müssen, sich mal nen Monat zusammen zu reißen..
Vieles scheint willkürlich, aber andererseits, hat hier jemand wirklich Vorschläge, wie man es besser machen könnte? Also ich will diese Entscheidungen nicht treffen müssen.
Ich denke z.B. auch, dass Schwimmbäder offen bleiben könnten, ich hab meist auf einer leeren Bahn trainiert und es sehr genossen, weil im 9. Schwangerschaftsmonat alles andere ein bisschen unangenehm wird. Ich bin traurig, dass ich dieses liebgewonnene Ritual jetzt verliere. Aber: Das Vereinstraining war (muss ich leider sagen) eine Katastrophe und ich habe von mir aus auch vor 3 Wochen aufgehört, hin zu gehen. Nicht aus übermäßiger Panik sondern aus dem Gefühl heraus, dass es so nicht richtig ist (Veränderungsideen wurden abgelehnt mit dem Vorbringen irgendwelcher Einzelschicksale wie "Nein, ein Aufteilen der 2 Stunden ist unmöglich, ich muss ja über 3km schwimmen, ich bin Langdistanztriathletin!" Sorry, mir wird bei sowas schlecht, ob jemand jetzt am Ende 13h oder 13:10h braucht, wenn die Langdistanz überhaupt stattfindet, ist gerade wirklich egal).
Naja, was solls, die Diskussion ist ja jetzt vom Tisch.
Genauso uneinsichtig der Kreis mancher Mütter: "Wir treffen uns ja nur mit 5 Muttis zum Kaffee". Ja, kann man machen, ist aber kacke! Mich nervt sowas ungemein.
Was ich sagen will- ich denke die Maßnahmen sorgen für viel Frust und ich bin mir nicht sicher ob es sich nicht eher noch so auswirkt, dass die wirklichen Problemstellen (private Verabredungen) sich verschlimmern. Das plus saisonale Komponente könnte in meinen Augen dazu führen, dass die Fallzahlen (im bestmöglichen Fall) stagnieren oder sogar weiter steigen.
Für uns war es das jetzt mit schwimmen, Martinszug und Geburtsvorbereitungskurs (und den hätte ich mir sehr gewünscht)- aber gut, ziehen wir dann halt zu dritt los und machen das beste draus.
Der entscheidende Punkt für Haiti ist (neben dem Klima) der Inselstatus und der deshalb leicht kontrollierende Zugang zur Insel über verpflichtende Corona-Tests und Quarantäne bei der Einreise. Das haben wir doch schon am WE thematisiert.
Praktisch alle Inseln schauen in dieser Pandemie beneidenswert gut aus: schau' dir auf Worldometers die infektzahlen von Taiwan, Neuseeland, Island, u.v.m. an.
Selbst die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln haben im Gegensatz zum spanischen Festland ihre Zahlen nach einem relativ kurzen Ausbruch wieder stabilisiert und sind längst kein Risikogebiet mehr.
Ja, Inselstatus ist ein wichtiger Punkt. Ein Austausch mit Florida findet aber trotzdem noch statt. Anfangs haben Verwandte meiner lieben Frau Haiti verlassen, um bei Verwandten oder Bekannten in Florida unterzukommen. Diese sind alle wieder zurück, weil sie die Situation in Florida für sie als gefährlicher einschätzen. Haiti ist ein sehr armes Land mit sehr schlechten medizinischen Bedingungen für die allermeisten, sie befürchteten viele Opfer durch Corona.
Ich möchte in diesem Thread auch nicht ständig auf diesem Land rumreiten. Es ist nur so, dass ich halt eine völlig andere Entwicklung mitbekomme als in DE und das mit den Maßnahmen vergleiche, die hier getroffen werden.
Für uns war es das jetzt mit schwimmen, Martinszug und Geburtsvorbereitungskurs (und den hätte ich mir sehr gewünscht)- aber gut, ziehen wir dann halt zu dritt los und machen das beste draus.
Die Hebamme meiner Frau hat den Rückbildungskurs online per Zoom gemacht. Ist nicht das gleiche aber besser als nichts.