Ja, dass und/oder ab 8:00 im Büro oder so ähnlich.
Dort passiert das dann aber nicht mit den vorgerechneten 350 kW, sondern wohl im Schnitt mit einem Hundertstel davon.
Da das Auto die ganze Nacht oder den ganzen Arbeitstag Zeit zum laden hat, reichen die 2kW-3.7kW welche die standardmässig mitgelieferten Ladegeräte ziehen.
Da die durschschnittliche Fahrstrecke pro Tag bei 38km liegt ist die Ladung dann auch in 1-3 Stunden abgeschlossen. Ich lade im Sommer solange noch die Sonne scheint und brauche dank PV gar keinen Strom vom Netz. Im Winter stelle ich den Timer so dass der Akku kurz vor Abfahrt voll ist da dann noch etwas Abwärme übrig bleibt und weil der Strom Nachts billiger ist.
Um Lastspitzen zu Feierabendzeiten zu vermeiden kann man das auch über die Stomtarife steuern. Wenn der Strom dann billig ist wenn in grossen Mengen verfügbar, werden sicher viele das Sparpotenzial nutzen und zu diesen Zeiten laden.
Ein Elektroauto tankt ca. alle 250 km (geschätzte Reichweite, im Mittel) jeweils 4 - 5 Stunden (eben nicht alle Schnellader).
Und genau hier ist der Denkfehler. Ein Elektroauto lädt idealerweise, wenn es steht. Ich will jetzt nicht in die Statistik schauen, aber ich glaube ein Auto steht mehr als 20h am Tag rum. Daher ist der Ladestrom auch nicht höher als bei einer Mikrowelle oder Föhn.
Hast du schon von Problemen gehört, wenn pünktlich um 12 das Mittagessen warm gemacht wird? Da werden auch hunderttausende Mikrowellen, Backöfen und Herdplatten angeschaltet.
350KW kann eh kein Auto über längere Zeit laden. Das würde bedeuten, dass man bei einem mittleren Verbrauch von 18KW/100km ja über 1900km pro Stunde nachlädt.
Bin gespannt, was passiert wenn 1 Mio Autos 5kg H2 laden oder 50l Benzin - gleichzeitig. Das wären ungefähr 70 Autos pro Tankstelle.
Bei H2 ist das blöd, weil man 30Min warten muss bis der Druck für den nächsten wieder aufgebaut ist und bei Benzin muss man ja auch warten bis der Vorderman bezahlt hat.
Ein Tankvorgang dauert 5-8 Min , da kann man nur hoffen, das man in der Schlange vorne steht. Bei 10 Säulen sind das 7 Autos pro Säule die warten. Kann man sich ausrechnen, ob 350KW da nicht doch besser sind.
Total Banane das Szenario. Mit 300km Reichweite laden die meisten 1 mal pro Woche und vorzugsweise über Nacht.
Und genau hier ist der Denkfehler. Ein Elektroauto lädt idealerweise, wenn es steht. Ich will jetzt nicht in die Statistik schauen, aber ich glaube ein Auto steht mehr als 20h am Tag rum.
Aber kaum ein Auto steht immer nur dort rum, wo er geladen werden kann. Also stehen lange nicht für alle 20 Stunden am Tag zur Verfügung. Ansonsten ist für meine Berechnung egal, wo und wann geladen wird, es geht um die Dauer, die monatlich zusammenkommt. Wenn er mit niedriger Leistung lädt, erhöht sich die Zeit entsprechend, und damit die Zahl der parallel ladenden Autos - die Summenleistung bleibt gleich.
Zitat:
Zitat von Greyhound
Daher ist der Ladestrom auch nicht höher als bei einer Mikrowelle oder Föhn.
Hier ist ein Rechenbeispiel: Renault Zoe lädt bie 2,3 kW (Haushaltsteckdose, zwei Föhns oder Mikrowellen) ganze 25 h, wenn man es zügiger braucht, wird der Leistungsbedarf entsprechend größer (2,5 Stunden - 22 kW). Bei größeren Batterien/Reichweiten wachsen die Zahlen weiter.
Zitat:
Hast du schon von Problemen gehört, wenn pünktlich um 12 das Mittagessen warm gemacht wird? Da werden auch hunderttausende Mikrowellen, Backöfen und Herdplatten angeschaltet.
Allerdings steigt der Strombedarf gegen Mittag merklich an um bis zu Faktor 1,5 - 2 (s. z.B. hier unter Spitzenlast), was Kraftwerksbetreiber auch schon immer entsprechend berücksichtigen mußten (z.B, durch zuschalten von Pumpspeicherkraftwerken u.ä.).
Viel Kleinvieh macht auch Mist, und die Summe aller Elektroherde ist beachtlich. Edit sagt, die aktuellen Werte kannst du im Agorameter verfolgen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wo man glaub ich etwas umdenken muss ist beim "Wann & Wie". Bei nem Verbrenner tankst du wenn das Ding leer ist und dann halt voll. Ich kann mir vorstellen, dass man bei nem Akku halt immer dann drauf lädt, wenn es geht. So dass er möglichts voll bleibt, auch wenn man nur 30min drauf lädt. Evtl. is das ja auch n Unterschied?
Wo man glaub ich etwas umdenken muss ist beim "Wann & Wie". Bei nem Verbrenner tankst du wenn das Ding leer ist und dann halt voll. Ich kann mir vorstellen, dass man bei nem Akku halt immer dann drauf lädt, wenn es geht. So dass er möglichts voll bleibt, auch wenn man nur 30min drauf lädt. Evtl. is das ja auch n Unterschied?
Bezüglich der gleichzeitig benötigten Ladeleistung kaum, bezüglich des Nutzungskomforts schon. Ist für mich wie Radfahren mit einem porösen Schlauch ohne eigene Pumpe dabeizuhaben: Du pumpst bei jedem Radladen und jeder Tankstelle nach, um sicher ankommen zu können, bevor der Reifen ganz platt ist. Geht, aber als Konzept für ein neues Produkt nicht gerade attraktiv.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
...Geht, aber als Konzept für ein neues Produkt nicht gerade attraktiv...
Es kommt halt darauf an, welche Alternativen zur Verfügung stehen und welche sonstigen Vorteile das neue Produkt bietet.
Bei unseren Smartphones haben wir uns daran gewöhnt, diese ständig ans Kabel zu hängen bei fast jeder Gelegenheit, obwohl es vor 10 Jahren schon Handys gab, die mit einer Akkuladung eine Woche lang ausgekommen sind. Die zusätzlichen Möglichkeiten, die ein modernes Smartphone mit großem, hellen Bildschirm bietet sind aber zu attraktiv, als das man Modelle mit schlechterer Funktionalität noch benutzen wollte. Früher hat man die Batterie des Fahrradtachos auch maximal einmal im Jahr gewechselt, ebenso wie bei der Armbanduhr, während man heutzutage Tacho und Uhr (und noch etliche Gadgets mehr) alle paar Tage ans Kabel hängen muss (und das auch freiwillig tut, obwohl auch die alten Tachos und Uhren in den Kernfuktionen gut funktioniert haben).
Aktuell sind die Vorteile eines Batteriebetriebenen Autos gegenüber einem Verbrenner noch nicht so evident (zumindest in Deutschland, weil es hier relativ wenig Förderung gibt und der Strompreis so hoch ist wie nirgends sonst auf der Welt). Wenn aber entweder die Kostenvorteile von E-Mobilen so hoch sind wie z.B. in Norwegen oder aber die Nachteile von Verbrennern (z.B. generelles Zulassungsverbot oder zumindest Fahrverbot in Städten, was früher oder später absehbar passieren wird) groß genug sind, dann wird man sich auch an geänderte Nutzungsszenarien gewöhnen.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass das Tanken bei einem Verbrennungsmotor auch Zeit kostet. Für die 10-15min pro Tankvorgang (inkl. Beztahlvorgang) einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen je nach Fahrstrecke, kann man daheim problemlos 20-30mal das Ladekabel ans Auto stecken und vor Fahrantritt wieder entfernen, wenn man eine unkomplizierte Lademöglichkeit hat.