In Brasilien zB gab es erneute Wellen, gleichwohl man durch das vorherige, schlimm verlaufende Infektionsgeschehen von einer Herdenimmunität aufgrund durchgemachter Infektionen ausging. Viele Menschen waren immunologisch sicher vor dem Wildtyp, nicht jedoch vor der brasilianischen P.1 Mutante https://virological.org/t/sars-cov-2...nas-brazil/596
Aktuelle Vakzine wurden und werden jedoch für den meistverbreiteten Wildtyp entwickelt und erst sukzessive auf mögliche Mutationen angepasst; Vakzin und Virus liefern sich quasi ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die Impfstoffentwicklung kann jedoch nur auf vorhandene Änderungen der viralen Eigenschaften reagieren, da die Forschung niemals exakt die nächste Mutation vorhersagen kann. https://f1000research.com/articles/9-365
Und wenn's dann ungeimpfte Deppen* gibt, die mitunter infektiöse Mutanten verbreiten, hat das ein wenig was von Pandoras Büchse.
*hier möchte ich explizit jene ausnehmen, die aufgrund von medizinischen Einschränkungen nicht geimpft werden können oder dürfen. In deren Sinne muss die restliche Herde umso geimpfter zusammenstehen, um diese vulnerablen Bevölkerungsteile effektiv mitzuschützen.
Und wenn's dann ungeimpfte Deppen* gibt, die mitunter infektiöse Mutanten verbreiten, hat das ein wenig was von Pandoras Büchse.
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.
Sehe ich anders. Die Mutante, die uns (und den Rest von Europa) in die dritte Welle gezwungen hat, stammt aus Großbritannien und konnte sich dort auch wegen Versäumnissen der britischen Regierung (die dafür bei der späteren impfkampagne beeindruckend viel richtig gemacht hat) entwickeln.
Für einen großen Teil der dritten Welt (insbesondere Afrika) ist Covid-19 wegen des niedrigen Durchschnittsalters der Bevölkerung und unter Immunologen diskutierten Besonderheiten des Immunsystems der Menschen dort kein großes Problem bislang. Das kann sich aber natürlich mit Mutationen auch ändern, wie man an indien derzeit sieht.
Grundsätzlich ist das Impfprogramm weltweit angelegt und bei den überschaubaren Kosten aller bisherigen Impfstoffe ist auch eine weltweite Impfung umsetzbar, sobald die Produktionskapazitäten hochgefahren sind.
Es ist beim Impfen und beim Umgang mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen sehr ähnlich wie beim Klimawandel: man sollte sich davor hüten, keine oder sogar falsche Maßnahmen zu ergreifen mit dem Argument, dass Deutschland ja nur ein kleines Land ist, dessen Beitrag für ein globales Problem vernachlässigbar ist.
Deutschland ist das Leuchtturmland für die EU. Wenn Deutschland irgendwann im Laufe der Pandemie sich für eine no-Covid-Strategie entschieden hätte, dann wären die Nachbarländer längst auf diese Strategie mit eingeschwenkt, so wie Australien, das anfangs mit der Pandemie auch ganz anders umgegangen ist, als das glänzend regierte Neuseeland. Irgendwann letzten August ist Australien auf die erkennbar erfolgreiche neuseeländische NoCovid-Strategie eingeschwenkt und konnte im weiteren Verlauf die eigene Bevölkerung mit zunehmenden Lockerungen beglücken.
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.
Insbesondere Drittweltländer haben da, so ethisch falsch es sich anhört, einen 'Vorteil' gegenüber dem Virus.
Durch die geringe Wirtschaftskraft, mangelnde Entwicklung, fehlende medizinischen Interventionsmöglichkeiten etc pp werden die Menschen nicht sehr alt.
Das Durchschnittsalter in ganz Afrika ist deutlich unter 20 Jahre. Die Chance, dort einen schwerwiegenden Verlauf zu haben, ist statistisch deutlich geringer. Damit einhergehend sinkt ebenso die Rate derer, die eine Ausbildung von Symptomen wie Husten o.ä. zeigen, was ja nachgewiesenermaßen die interpersonelle Transmission beschleunigt.
Natürlich gibt es auch dort schwere Verläufe, und die kaum vorhandenen medizinischen Möglichkeiten sind quasi sofort erschöpft. Diese Länder müssen von COVAX mit Impfstoffen versorgt werden, keine Frage.
Das Durchschnittsalter in Deutschland liegt mit 44.5 Jahren mehr als doppelt so hoch, unsere teils überalterte Bevölkerung ist deutlich vulnerabler für einen potentiell schwerwiegenden Verlauf von COVID-19.
Schlussfolgerungen und Implikationen
Diese Meta-Analyse mit mehr als einer halben Million COVID-19-Patienten aus verschiedenen Ländern unterstreicht den determinierenden Effekt des Alters auf die Mortalität mit den relevanten Schwellenwerten bei Alter >50 Jahre und insbesondere >60 Jahre. Ältere erwachsene Patienten sollten bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen priorisiert werden.
Deutschland ist das Leuchtturmland für die EU. Wenn Deutschland irgendwann im Laufe der Pandemie sich für eine no-Covid-Strategie entschieden hätte, dann wären die Nachbarländer längst auf diese Strategie mit eingeschwenkt, so wie Australien, das anfangs mit der Pandemie auch ganz anders umgegangen ist, als das glänzend regierte Neuseeland irgendwann letzten August auf die erkennbar erfolgreiche neuseeländische NoCovid-Strategie eingeschwenkt ist.
Wird sich zeigen in wie weit diese Typen da unten noch durchhalten. Der Tourismus ist weggebrochen, und auch nach Australien braucht niemand bis Ende des Jahres einfliegen. Natürlich können die die Grenzen dicht machen, ist ihr gutes Recht. Auch für länger. Japan zum Beispiel hat sich in der Geschichte öfters auch über Jahrzehnte vom Kontinent isoliert.
Theoretisch: lassen solche Länder wie NZ und AU die Grenzen dicht, weil wir ja nicht wissen, ob nicht irgendwann ein Virus aus Afrika kommt? Mit dieser Argumentation kannst du dann auch dafür plädieren, dass die Grenzen nie wieder aufgemacht werden, weil wir nie wissen mit Sicherheit, ob es nicht irgendwo, irgendwann und irgendwie ein gefährliches Virus geben wird.
Praktisch: müssen wir eben dann damit leben, nie wieder nach NZ oder AU zu reisen, auch nach HI wird es nicht mehr gehen, weder für dich, noch für deinen Sohn. Ist eine bittere Pille, gebe ich zu. Wirtschaftlich werden diese Schafszüchter da unten und diese Bierfanatiker in Australien bald einsehen, dass es sich ohne Tourismus nicht so schön leben lässt? Auch auf Hawaii wird man sich bald umschauen, wenn die Touris ausbleiben?