Kann es sein, dass du dich an den falschen Strohhalm klammerst? Dass eine deutsche Innenministerin, egal welcher Partei sie angehhört, das Problem überhaupt nicht lösen kann?
Hältst Du das tatsächlich für ein unlösbares Problem? Oder findest Du das Problem auch wenig relevant?
Faeser ist sicher nicht mein "Strohhalm" - aber ich erwarte von einem Innenminister der sein Amt ernst nimmt, daß er zumindest erkennbare Versuche unternimmt, verurteilte Straftäter nicht auf Kosten der Sozialsysteme jahrelang im Land zu alimentieren. Oder, wenn Frau Faeser so viel Wert drauf legt, daß die AfD nicht mehr Zulauf bekommt, dann zumindest solche Schlagzeilen vermeidet, indem sie zumindest nicht weniger Straftäter als bisher abschieben läßt. Leider (und sicher auch zur Freude der AfD) wurde das ja soeben noch von der "kommunales Wahlrecht nach 6 Monaten" Geschichte getoppt - es ist erstaunlich, wie die es schaffen, die Wähler immer wieder noch mehr vor den Kopf zu stoßen - und sich dann wundern, daß sie in Bayern einstellige Wahlergebnisse einfahren...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Was glaubst du denn, was der Grund einer zunehmenden Verblödung sein könnte? Immerhin haben wir 24/7 Zugriff auf enormes Wissen, sofern man einen Internetanschluss hat. Und die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen ändern sich ja nicht so schnell über ein paar Generationen hinweg.
Ernst gemeinte Frage? Schau mal an, was in Deutschland seit Jahrzehnten in Bildung, Lehrer und Schulen gesteckt wird und was zB in Rüstung und Rüstungsunternehmen. Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. Deshalb kommt ja auch bei jeder Diskussion um Volksabstimmungen das Argument, das Volk ist in D zu dumm dazu. Evtl formulieren Politiker aller Couleur es etwas weniger direkt.
- aber ich erwarte von einem Innenminister der sein Amt ernst nimmt, daß er zumindest erkennbare Versuche unternimmt, verurteilte Straftäter nicht auf Kosten der Sozialsysteme jahrelang im Land zu alimentieren. ...
Die Ampel, evtl auch alle vorherigen Koalitionen der letzten 20Jahre, möchten halt gerne alle Menschen auf diesem Planeten vor allen Unbillen des Lebens bewahren. Deutschland war schon immer ein Straftäter Schutz Land. Opferschutz kommt, befragt den weißen Ring, schon seit Jahrzehnten viiiiiiiel zu kurz.
Spannende Diskussion, dem einen oder anderen, auch mit komplett anderer Meinung als Meiner, würde ich gerne mal für einen netten Gesprachsabend begegnen...
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Spannende Diskussion, dem einen oder anderen, auch mit komplett anderer Meinung als Meiner, würde ich gerne mal für einen netten Gesprachsabend begegnen...
Ganz im Ernst. Nachdem was du hier in letzter Zeit so an Kram geschrieben hast, hätte ich da keine Lust (mehr) drauf.
Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. Deshalb kommt ja auch bei jeder Diskussion um Volksabstimmungen das Argument, das Volk ist in D zu dumm dazu. Evtl formulieren Politiker aller Couleur es etwas weniger direkt.
Naja. Ganz so Unrecht hat Tom auch wieder nicht. Denn die Kleinen ahmen bekanntlich die Grossen nach. So muehen sich Lehrer an den Schulen vergeblich ab mit dem Nachwuchs, der es nicht schafft oder schaffen möchte über die kleinste Hürde zu springen. Auch als digitale Kompetenz bekannt?
Deutschland war schon immer ein Straftäter Schutz Land.
Was, bitte, hat es mit Straftäter-Schutz zu tun, wenn ein psychisch kranker Mensch, der eine Straftat begangen hat, in die Institution eingewiesen wird, in dem seine Erkrankung behandelt werden kann und in dem geprüft werden kann, was die Gemeinschaft am besten vor zukünftigen Straftaten dieses Menschen schützt: zum Beispiel die Neueinstellung auf Medikamente; die Erhöhung der Complience zur langfristigen Medikamenteneinnahme; ggf. die Installierung einer Depot-Medikation, wenn der Patient mit der regelmäßigen oralen Einnahme überfordert ist; Psychoedukation vor allem in Hinblick auf Frühanzeichen der Erkrankung, die nämlich von den Betroffenen oftmals nicht wahrgenommen, bzw. richtig eingeschätzt werden können; die Installierung von Hilfen für das ambulante Setting, z.B. Einrichtung von Betreutem Wohnen oder einer gesetzlichen Betreuung, damit professionelle Helfer mit im Boot sind und tätig werden können, falls erforderlich usw.
Im Rahmen des Strafverfahrens gegen so einen Täter wird sicher eine Begutachtung erfolgen, um zu klären, ob die Erkrankung ursächlich für die Straftat war. Ggf. erfolgt die Behandlung im Rahmen des Maßregelvollzugs, zumeist in geschlossenen forensischen Psychiatrien, seltener auch ambulant.
Ich finde, dass genau dieses Vorgehen und die Möglichkeit, so mit psychisch kranken Straftätern umzugehen, aktiver Opferschutz ist.
Zum Thema der nicht abgeschobenen Straftäter, die kein Aufenthaltsrecht hier in Deutschland haben, fehlt mir der Hinweis, dass das Abschiebehemmnis in aller Regel nicht die Folge von Unwilligkeit von Politik und Behörden ist, sondern dass der vermutlich häufigste Grund darin liegt, dass die Betroffenen keine gültigen Ausweispapiere der Herkunftsländer besitzen (weil verloren oder entsorgt) und dass die Herkunftsländer nicht ausreichend kooperieren und keine neuen Pässe erstellen, vielleicht weil sie auch keinen Bock auf diese Menschen haben. (Die im Übrigen zu einem nicht unerheblichen Teil hier in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert sind, teilweise auch hier geboren wurden, so dass man sich schon fragen kann, warum wir diese Menschen, die hier kriminell geworden sind, überhaupt abschieben sollten.)
Was, bitte, hat es mit Straftäter-Schutz zu tun, wenn ein psychisch kranker Mensch, der eine Straftat begangen hat, in die Institution eingewiesen wird, in dem seine Erkrankung behandelt werden kann und in dem geprüft werden kann, was die Gemeinschaft am besten vor zukünftigen Straftaten dieses Menschen schützt: zum Beispiel die Neueinstellung auf Medikamente; die Erhöhung der Complience zur langfristigen Medikamenteneinnahme; ggf. die Installierung einer Depot-Medikation, wenn der Patient mit der regelmäßigen oralen Einnahme überfordert ist; Psychoedukation vor allem in Hinblick auf Frühanzeichen der Erkrankung, die nämlich von den Betroffenen oftmals nicht wahrgenommen, bzw. richtig eingeschätzt werden können; die Installierung von Hilfen für das ambulante Setting, z.B. Einrichtung von Betreutem Wohnen oder einer gesetzlichen Betreuung, damit professionelle Helfer mit im Boot sind und tätig werden können, falls erforderlich usw.
Im Rahmen des Strafverfahrens gegen so einen Täter wird sicher eine Begutachtung erfolgen, um zu klären, ob die Erkrankung ursächlich für die Straftat war. Ggf. erfolgt die Behandlung im Rahmen des Maßregelvollzugs, zumeist in geschlossenen forensischen Psychiatrien, seltener auch ambulant.
Ich finde, dass genau dieses Vorgehen und die Möglichkeit, so mit psychisch kranken Straftätern umzugehen, aktiver Opferschutz ist.
Zum Thema der nicht abgeschobenen Straftäter, die kein Aufenthaltsrecht hier in Deutschland haben, fehlt mir der Hinweis, dass das Abschiebehemmnis in aller Regel nicht die Folge von Unwilligkeit von Politik und Behörden ist, sondern dass der vermutlich häufigste Grund darin liegt, dass die Betroffenen keine gültigen Ausweispapiere der Herkunftsländer besitzen (weil verloren oder entsorgt) und dass die Herkunftsländer nicht ausreichend kooperieren und keine neuen Pässe erstellen, vielleicht weil sie auch keinen Bock auf diese Menschen haben. (Die im Übrigen zu einem nicht unerheblichen Teil hier in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert sind, teilweise auch hier geboren wurden, so dass man sich schon fragen kann, warum wir diese Menschen, die hier kriminell geworden sind, überhaupt abschieben sollten.)
Gruß
J.
Gruß
J.
Hallo J. ,
was machen Kunst und Katze? Meine lebt noch. Zwei Eckzähne gezogen, sie fängt aber noch Mäuse.
Im Ernst: dir ist bekannt, dass 85% aller ps. gestörten Straftäter hierzulande früher selbst Opfer von Gewalt waren (Boetticher et al., glaube ich, oder Beelmann, A., ... müsste ich gucken). Dieser von dir verlinkte Autoamokfahrer ist nicht wirklich repräsentativ imho für diese Population. Oder möchtest du Resozialisierung ausgeklammert wissen? Unterstelle ich dir natürlich nicht. Wäre zudem obsolet? Denn die Forschergemeinde streitet sich. RNR (risk, need, responsitivity - model) vs. GLM (good life model). Während in Amerika das RNR verrichtet wird, setzt man in Neuseeland auf das GLM. Fallen (criminogetic) needs weg wie im GLM postuliert, indem solche Straftäter eine eigene Wohnung bezahlt bekommen z.B. (Erfüllung von primary needs), werden diese nicht wieder kriminell (Rückfallquote als Indikator in der Forschung).
Wo in der RNR vs. GLM - Debatte steht Deutschland und die "Ampel"? Ist dir ein Positionspapier bekannt? Vllt gab es einen Shift zugunsten des GLM? Dieser könnte für die geringere Zahl an Abschiebungen verantwortlich sein, zumindest im Inkrement als zusätzliche Varianzaufklaerung.
Ansonsten dito. Volle Zustimmung. Sonst hätte ich dich nicht vollumfänglich und vollinhaltlich zitiert.
LG,
M.
Geändert von Trimichi (20.09.2023 um 13:36 Uhr).
Grund: Interpunktion.
Ernst gemeinte Frage? Schau mal an, was in Deutschland seit Jahrzehnten in Bildung, Lehrer und Schulen gesteckt wird und was zB in Rüstung und Rüstungsunternehmen. Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. ...
Wenn dem so wäre, wundert es mich, dass Politiker z.B. bei Corona oder dem Ukraine-Krieg zu gleichen Schlüssen kommen, zumindest im Westen. Auch bei der Finanzkrise war das ähnlich. Ich denke eher, dass Politiker in ihrer Macht eingeschränkt sind. Von billigen Arbeitskräfte und willenlosen Konsumenten profitieren sie doch nicht wirklich.