Zitat:
Zitat von Körbel
Eben relativ.
Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.
Klar vieles ist gecastet, aber die Grundidee kann man erkennen.
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll und hat "Gel-Nägel",
im Hintergrund flimmert der Riesen-LCD-Fernseher,
in der Küche stapeln sich Pizzakartons und die "Herrin des Hauses" hat keine Zeit aufzuräumen.
Und dann beschwert man sich über den Schimmel an der Decke.
"Unn dett alles so asozial in Deutschland is!!!"
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Ich nehme mal das Bild auf, was Du angefangen hast zu zeichnen.
So schlimm es ist, wenn auf diese Art und Weise die Probleme von einer auf die nächste Generation weitergegeben werden, sollte man auch sehen, dass die Mutter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alles andere als eine gute bzw. schöne Kindheit hatte und sich das schwerwiegend auf ihre Entwicklung ausgewirkt hat.
Das muss natürlich nicht so sein und die Mutter hat eine große Verantwortung ihren Kindern gegenüber, der sie nicht gewachsen ist.
Vielleicht hat sie es niemals versucht dieser großen Verantwortung angemessen nachzukommen.
Vielleicht ist sie gescheitert und fühlt sich oft schuldig und erträgt das Gefühl kaum oder versucht es zu betäuben oder zu verdrängen.
Sie könnte mit ziemlicher Sicherheit Hilfe bekommen, die den Kindern und ihr sehr gut täte.
Diese nimmt sie evt. nicht in Anspruch, weil sie depressiv ist oder sich nicht zutraut sich und ihren Kindern diese Rechte zu holen.
Dazu müssen in der Regel Anträge ausgefüllt werden und man muss sich mit Leuten, die diese weitergeben und bearbeiten, auseinandersetzen.
Und was ist mit dem Vater?
Ist das Paar noch zusammen und verträgt es sich einigermaßen?
Hat er ähnliche oder andere Probleme wie seine Frau, die sich sehr stark darauf auswirken, wie er sich um seine eigenen Kindern kümmert oder kümmern kann?
Ich habe Gott sei Dank keine eigenen Kinder.
Leider ist zu befürchten, dass ich völlig überfordert wäre bzw. gewesen wäre ihnen ein einigermaßen guter Vater zu sein.
Dass das so ist, da sehe ich durchaus auch die Verantwortung dafür in mir selbst, aber ich sehe auch ganz klar, warum das so ist bzw. sich so entwickelt hat und habe deshalb bei aller Selbstkritik auch ein gewisses Verständnis für mich trotz meiner Schwächen.