Im Grunde sind wir sehr nahe beieinander, wobei ich fast glaube, so hast du es nicht gemeint:
Jedem Mensch steht ein gewisser CO2 Verbrauch zu der nachhaltig ist, z.b. 2 to/ Jahr und jeder hat die Freiheit damit umzugehen. Da wäre ich direkt dabei.
Richtig angenommen. Ich glaube nicht, daß jedem Menschen der gleiche CO2-Verbauch zusteht, weil der CO2-Verbrauch, bzw. der Ressourcenbedarf sehr unterschiedlich sein kann je nach Wohnort, persönliche berufliche und private Bedingungen, Notwendigkeiten und Bedürfnisse, u.v.a.m. Ebenso kannst Du nicht jedem die gleichen Essensrationen oder Treibstoffmengen zuteilen, dem einen wird es immer zu viel sein, dem anderen zu wenig. Ebenso weiß niemand belegbar zu quantifizieren, wieviel pro Kopf "nachhaltig" ist, das sind willkürliche Zahlen wie die meisten Grenzwerte. Entscheidend ist, in welche Richtung Entwicklungen und Bemühungen gehen, d.h. möglichst jeder sollte in seinem Rahmen um Senkung seines Ressourcenverbrauchs bemüht sein, aber zumindest Steigerungen vermeiden, wo immer möglich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Z.b. durch Wahl des Wohnorts in bezug zur Arbeitsstelle. Durch Wahl eine sparsameren Fahrzeuges, bis hin zum Fahrrad. Durch Dämmung des Hauses, durch Verzicht auf Flugreisen usw. usw..
Und bitte jetzt nicht: Das kann ich nicht, das kann ich nicht, geht alles nicht. Es geht wenn man will.
Ich kenne Menschen die nicht viel Geld haben und trotzdem täglich 5 km auf die Arbeit mit dem Auto fahren oder noch extremer die täglich mehrmals mit dem Hund 2km in den Wald fahren. Solang sowas nachhaltig ist, sorry da fehlt mir das Verständnis, wenn man sich dann auch noch gegen hohe Benzinpreise aufregt.
Im letzten Absatz stimme ich dir zu, nur der erste ist imho etwas zu einseitig oder vielleicht auch an deinem Lebensmodell festgemacht.
Aber es gibt genug Beispiele, wo man nicht eben mal das Haus verkauft und umzieht, schon weil dann beispielsweise der andre Partner weiter pendeln müsste und das Ganze ad absurdum geführt werden würde.
Ich denke nicht, dass man da generalisieren sollte. Für alle wirds so oder so nicht passen, egal wie mans macht.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
So, ich habe es nun endlich getan - ich habe ein Elektroauto, einen Hyundai Ioniq 5, bestellt (als Firmenwagen). Es hat etwas gedauert, weil sich mein Arbeitgeber erst auf neue (schlechtere ) Bedingungen mit Hyundai einigen musste.
Lieferzeit 12 Monate.
Aber es gibt genug Beispiele, wo man nicht eben mal das Haus verkauft und umzieht, schon weil dann beispielsweise der andre Partner weiter pendeln müsste und das Ganze ad absurdum geführt werden würde.
Das Problem ist, hinter dem Argument verstecken sich viele die es eigentlich machen können aber nicht wollen.
Die übliche Argumentation geht dabei so:
-- Aber was ist mit den Alten, Behinderten, Armen die ganz weit draussen wohnen, dürfen die dann alle nicht mehr Auto fahren? Dabei ist man selber Jung und wohnt in der Stadt.
Das ist das Problem mit freiwillig, wie es Schwarzfahrer gerne hätte.
Freiwillig läuft seit 40 Jahren ....... nix!
Und ich sprach auch nicht von gerade mal eben, sondern von einer langfristigen Planung.
Es gibt viele die wollen gar nichts ändern. Die fangen irgendwann bei der BASF (Beispiel von hier) an und wissen sie müssen da jetzt 40 Jahre hin fahren und wohnen teilweise mehr als 100 km weg. Die fahren 40 Jahre lang jeden Tag bis zu 200 km nur weil sie irgendwo wohnen bleiben wollen, wo ihre Eltern schon gewohnt haben.
Und das änderst du nicht mit freiwillig. Das ändert man entweder über den Preis oder über entsprechende Verbote.
Und da ist mir der Preis lieber. *
Kleine Anmerkung noch zu dem CO2 Deputat:
Klar kann man auch wieder dagegen sein.
1. Kann man das natürlich etwas anpassen, z.b. wer in Nordeuropa wont bekommt halt mehr für die Heizung.
2. Möglicherweise wird das auch zu kompliziert, dann sind wir aber wieder beim Preis. Dann kostete es halt und dann hängt es nicht davon ab was jeder verbrauchen kann von seinem Deputat, sondern allein vom Geld was man hat. Reiche können sich mehr leisten als Arme. Da scheint es Schwarzfahrer dann fair zu finden, dass Reiche im Warmen sitzen und Arme in der kalten Wohnung.
Gerade unser Wirtschaftssystem führt ja nicht dazu, dass es nach Bedarf geht. Es geht nach Geld, Einfluss und Macht.
Das ist das Problem mit freiwillig, wie es Schwarzfahrer gerne hätte.
Da Du mich zitierst: eine freiheitliche Gesellschaft heißt für mich, daß jeder sein Leben, seine Prioritäten im Rahmen der Möglichkeiten selbst bestimmen kann. Daß das natürlich nicht bei allen zu rationalen Ergebnissen führt, ist in Kauf zu nehmen, zumal kein Lebensentwurf, kein Verhalten alternativlos ist, und die Gewichtung der Argumente für oder wider eine Entscheidung selten 100 % objektivierbar sind. Das ist der Preis der Freiheit. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der irrationales Verhalten durch Zwang verhindert wird, bzw. nur für reiche erreichbar ist.Sonst ist es nur die Frage der Zeit, ob z.B. die Teilnahme an großen Triathlon-Wettkämpfen (die ja jede Menge Reise-CO2 und Ressourcenverbrauch in den jährlich neuen Hobeln produzieren) nicht auch deutlich verteuert werden muß, so daß es entweder ein Reichen-Sport wird, wie früher Golf oder Tennis, oder nur noch Dorftriathlons stattfinden.
Zitat:
Zitat von MattF
Es gibt viele die wollen gar nichts ändern. Die fangen irgendwann bei der BASF (Beispiel von hier) an und wissen sie müssen da jetzt 40 Jahre hin fahren und wohnen teilweise mehr als 100 km weg. Die fahren 40 Jahre lang jeden Tag bis zu 200 km nur weil sie irgendwo wohnen bleiben wollen, wo ihre Eltern schon gewohnt haben.
Auch im Zeitalter der Globalisierung ist Heimatverbundenheit für viele Menschen wesentlich für ihr Selbstverständnis. Nicht jeder schlägt überall Wurzeln.
Zitat:
Zitat von MattF
Und das änderst du nicht mit freiwillig. Das ändert man entweder über den Preis oder über entsprechende Verbote. Und da ist mir der Preis lieber. *
Mir weder noch. Dem unsinnig weiten Pendeln kann man auch durch intensive Förderung von Arbeitsplätzen außerhalb der Ballungszentren entgegenwirken: mehr Arbeitsplätze dort, wo die Leute gerne wohnen bleiben möchten.
Zitat:
Zitat von MattF
Reiche können sich mehr leisten als Arme. Da scheint es Schwarzfahrer dann fair zu finden, dass Reiche im Warmen sitzen und Arme in der kalten Wohnung.
Wo habe ich sowas geschrieben? Natürlich wird es immer Einkommensunterschiede geben. Aber ein Anreizsystem, das nur über den Preis wirkt, aber vor allem das Verhalten von Reichen beeinflussen soll, verfehlt sein Ziel: die Armen verlieren Lebensqualität ohne wesentlich zur Ressourcenschonung beizutragen, - oder sagen sich irgenwann, dann ist mir Hartz4 auch Recht; die Reichen behalten ihn und reduzieren ihr Verbrauch nur marginal. Die Schere geht auseinander, der Effekt vernachlässigbar.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das Problem ist, hinter dem Argument verstecken sich viele die es eigentlich machen können aber nicht wollen.
Die übliche Argumentation geht dabei so:
...
Es gibt viele die wollen gar nichts ändern. Die fangen irgendwann bei der BASF (Beispiel von hier) an und wissen sie müssen da jetzt 40 Jahre hin fahren und wohnen teilweise mehr als 100 km weg. Die fahren 40 Jahre lang jeden Tag bis zu 200 km nur weil sie irgendwo wohnen bleiben wollen, wo ihre Eltern schon gewohnt haben.
Und das änderst du nicht mit freiwillig. Das ändert man entweder über den Preis oder über entsprechende Verbote.
Und da ist mir der Preis lieber. *
...
Gerade unser Wirtschaftssystem führt ja nicht dazu, dass es nach Bedarf geht. Es geht nach Geld, Einfluss und Macht.
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Da Du mich zitierst: eine freiheitliche Gesellschaft heißt für mich, daß jeder sein Leben, seine Prioritäten im Rahmen der Möglichkeiten selbst bestimmen kann. Daß das natürlich nicht bei allen zu rationalen Ergebnissen führt, ist in Kauf zu nehmen, zumal kein Lebensentwurf, kein Verhalten alternativlos ist, und die Gewichtung der Argumente für oder wider eine Entscheidung selten 100 % objektivierbar sind.
Es ist zu 100% klar, dass wir im Grunde überhaupt kein CO2 mehr in die Athmosphäre entlassen dürfen.
Damit braucht CO2 einen Preis, der so hoch ist wie das Wiederentfernen des CO2 aus der Athmosphäre. Und der Preis muss bezahlt werden. Die Frage ist nur von wem.
Und dahin kommt man mit deinen wolkigen Vorstellungen von Freiheit leider Null.
Es ist zu 100% verboten Altöl ins Wasser zu kippen. Willst du auch das der Freiheit der Menschen überlassen und ohne Konsequenzen hinnehmen, dass es halt ein paar Leute gibt die das nicht machen?
Du musst zu 100% ans Kanalnetz angeschlossen sein, und für das Abwasser zahlen.
Es gibt keine Freiheit und kein Wahlrecht das zu tun oder zu lassen, selbst wenn ich mir einen Jadgschein *hole und amtlich irrational bin.
Wieso sollten Schadstoffe die unser Klima gefährden anders behandelt werden, als Verschnutzungen in Abwasser?